Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Vielen Dank!

Jetzt spenden

infolge

Meine Mutter wurde vor 4 Monaten mit einem Asterozytom Grad 3 diagnostiziert. Sie wurde zunächst erfolgreich operiert, und danach bestrahlt und chemotherapiert. Beim neusten CT zeigte sich, dass der Tumor in der anderen Gehirnhälfte zurückgekommen ist und sowohl strahlenresistent ist
als auch auf die Chemotherapie nicht anspringt. Meine Mutter gilt nun als austherapiert und hat von ihrem Arzt noch "Wochen bis Monate" bekommen. Ich kann nicht verstehen, dass das jetzt alles so schnell ging, ich dachte immer bei einem Asterozytom liegt die Lebenserwartung deutlich höher. Hat jemand Erfahrungen damit gemacht? ich bin unendlich traurig und kann das alles gar nicht fassen.

alma

Bei Astrohzytomen WHO III gibt es sehr unterschiedliche Überlebenszeiten. Möglich, dass deine Mutter bei der Erstdiagnose schon einen relativ schnell wachsender Tumor hatte. Und nun kann es zu einem Glioblastom geworden sein, was die Prognose ziemlich verschlechtert.
Wenn du es nachvollziehen möchtest, lass dir den histologischen Befund geben bzw. von den behandelnden Ärzten erklären.
Was ich nicht verstehe - strahlen- und chemotherapieresistent: woher weiß man das ohne Versuch? Bezieht sich das auf die stattgefundene Behandlung?
Gut, man wird nach 4 Monaten nicht gleich wieder bestrahlen, das heißt aber nicht Resistenz. Und die Chemo kann man noch wechseln.
Also lass es dir bitte genau erklären und dir sämtliche Befunde aushändigen, damit du eine Zweitmeinung einholen kannst.
Die Frage wäre: kann man noch etwas machen oder tut man deiner Mutter damit eigentlich keinen Gefallen, weil man sie zu sehr belastet.
Und wie steht sie selbst dazu?

LG, Alma.

Der_Chris

Also ich würde auf jeden Fall auch eine Zweitmeinung einholen. Euer Verlauf klingt sehr sehr ungewöhnlich an. Meine Astro 3 OP ist nun schon über 5 Jahre her und danach bekam ich nur die Bestrahlung. Jetzt wird zwar ein eventuelles kleines Rezidiv geklärt, aber auch verglichen mit den Astro 3 Erfahrungen die ich in meiner "Tumor Karriere" mitbekommen habe klingt euer Fall sehr anders. Sogar viele Glioblastom Fälle liefen da besser. Also andere Ärzte würde ich auf jeden Fall zu Rate ziehen.

infolge

Danke für eure Antworten. Alma, ja sie wurde direkt nach der Operation bestrahlt und gleichzeitig chemotherapiert, die verbliebenen Tumorzellen konnten aber damals nicht beseitigt werden, der Tumor hat sich einfach weiter ausgebreitet, das hängt wohl damit zusammen, dass eine IDH-Wildtyp-Mutation zugrunde liegt. Bei der ist dann wohl die Prognose sehr schlecht, verstehe das aber alles auch nicht so ganz. Außerdem geht es meiner Mutter psychisch so schlecht und sie hat sich nach der OP auch so in ihrem Wesen verändert, dass sie einen zweiten Ärtzemarathon wahrscheinlich nicht wollen würde, ebenso wie ihr Mann.

alma

Gib mal IDH1 wt in die Suchmaske ein (vorige Seite rechts oben), da findest du einen Beitrag mit einer verständlichen Erklärung.

Bei einer schnellen Krankheitsentwicklung kann es passieren, dass die Zeit nicht reicht, es psychisch zu bewältigen. Dann stellt sich die Frage, ob man weiter behandelt oder die Richtung wechselt. Das könnte sein: psychoonkologische oder eine andere psychisch stabilisierende Therapie und es ansonsten laufen lassen. Weihrauch vielleicht.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich selbst in der letzten Phase noch belastende Therapien auf mich nehmen möchte. Lebensverlängerung zu einem zu hohen Preis. Aber das muss jeder selbst entscheiden, und das, was man jetzt meint, meint man vielleicht nicht mehr, wenn die Situation eingetreten ist.

infolge

Danke für den Tipp. Ja, dieses Gefühl hab ich auch. Ich muss ihr einfach
ihren eigenen Weg zugestehen, obwohl das natürlich schwer ist.

alma

Ich kann mir aber vorstellen, dass es dir danach besser geht, wenn du so handelst.
Als Kranker wird man vom medizinischen Personal genug zum Kind gemacht. Deine Mutter ist erwachsen und wenn sie über die Krankheit ausreichend aufgeklärt ist, dann kann sie es selbst entscheiden.
Als ich die Chemo verweigerte, sagte meine NC mir: "Aber man kann dem Tumor doch nicht beim Wachsen zusehen."
Doch. Das muss man. Ob Therapie oder nicht. Ohne geht es nur schneller.
Bei unklarer Lebensqualität. Das muss man leider sagen.

Das Beste für euch.

Alma.

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.