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Thema: Astro II dx 01/01, GBM dx 11/03 - Kopfschmerz?

Astro II dx 01/01, GBM dx 11/03 - Kopfschmerz?
Annett[a]
19.03.2004 13:30:53
hallo liebe leute,

seit gestern plagen mich kopfschmerzen im liegen,es hat nach dem mittagschlaf angefangen. ich hatte in der nacht keine probleme allerdings heut morgen beim aufwachen, ich habe dann ein ben-u-ron genommen (1000mg) und jetzt sind sie nur noch da wenn der kopf etwas tiefer liegt als der körper.
ich muss dazu sagen das ich im moment eine heftige erkältung mit leichtem fieber habe und in einer chemo stecke.

mein mrt vor 4 wochen zeigte keinerlei wachstum(gbm) ,zyste oder ödem.
muss es jetzt zwangsläufig so sein das die kopfschmerzen von ödem,zyste oder wachstum kommen müssen oder kann es auch andere gründe geben ?beim husten sind die kopfschmerzen am schlimmsten.gelegentlich hab ich die schmerzen allerdings auch im stehen nicht nur beim liegen,ein mrt ist sicher in den nächsten tagen wieder dran.
kenn jemand gleiches oder ähnliches ,oder vielleich weiss mir ja ein arzt hier rat,meine ärzte sind im moment leider nicht erreichbar und mein hausarzt naja.ich nehme tägl. 3x1mg dexa und 3x4 kapseln weihrauch.


danke für eure antworten und liebe grüße sowie ein schönes wochenende

annett (astro2 ,01.01-11.03;gbm 11.03)
Annett[a]
Hans[a]
20.03.2004 15:27:37
Liebe Annett,
ich hoffe, es geht dir heute besser und Du hast mittlerweile einen deiner behandelnden Ärzte erreichen können. Deine Fragen (Ängste) kann ich sehr gut verstehen, denn auch bei mir (GBM 7/2003) tauchen Fragen (Ängste) auf, wenn irgend etwas anders ist, was ist seit meiner OP noch nicht hatte.
Mein Glioblastom machte sich im April 2003 erstmalig durch einen generalisierten Anfall bemerkbar. Kurz nach der OP folgten gelegentlich kleine fokale Anfälle. Als drei Monate nach der OP die starken Geschmackssensationen mit fast fünfminütigem "Schnalzen" im rechten Ohr erstmalig auftauchten, war dieses für mich ein Alarmzeichen. Die Ärzte gaben Entwarnung, es lag an meinem rechten Schläfenlappenbereich (Operationsstelle). Eine richtige Beruhigung setzte für mich erst nach der nächsten MRT ein. Vor 14 Tagen hatte ich erstmalig wieder einen Generalisierten. Du kannst dir sicherlich vorstellen, was danach in mir vorging. Mein Neurologe zog die MRT vor und es war nichts! Durchatmen und wieder nach vorn blicken.
In Norddeutschland zog gestern ein "mächtiges" Tiefdruckgebiet auf. Ich hatte Kopfschmerzen, Narbenschmerzen und war nach dem Aufstehen leicht verwirrt. Da ich einen solchen Vorfall schon vor einigen Monaten an mir beobachtet hatte, war mir die "Wetterfühligkeit", die ich ohne Glio früher niemals hatte, bekannt. Ich kann also mit dieser Situation mittlerweile umgehen.
Eines haben meine Ärzte nie getan: Am Telefon Ferndiagnosen gestellt und ich denke, dass ist auch richtig. Eine Ferndiagnose kann gefährlich sein, zur Verunsicherung des Patienten führen und oft ist man auch nicht beruhigter nach einer Ferndiagnose. Ich hoffe, Du verstehst meine Bedenken gegenüber Ferndiagnosen. Wichtig finde ich, dass Forumsteilnehmer über gemachte Erfahrungen schreiben! Ein Beispiel ist, die Erfahrung mit Anti-Epileptika. Glaubst Du, ich wusste bis vor kurzem was ein Déja-vu-Erlebnis ist (man denkt, diese Situation habe ich schon mal erlebt) oder warum plötzlich mein rechter Fuß bei Aufregung heiß wird? 10 Monaten nach den ersten epileptischen Anfällen hat mich endlich ein Neurologe mal gefragt, (ich hatte gerade zu ihm in die Praxis gewechselt) , ob ich solche Merkmale irgendwann hatte? Nun weiß ich was es sind und was ich in der Vergangenheit schon häufiger hatte: Kleine epileptische Anfälle und nun brauche mir keine großen Gedanken mehr zu machen. Übrigens, Oliver hat am 14.12.2003 (Betreff: Studium - Lebensplanung??) dejavus erwähnt.
Während ich den letzten Satz geschrieben habe, deutete sich wieder einer mit Geschmack an. Ich habe mich aufs Bett gelegt, eine Tavor 1,0 (mein Notfallplättchen) unter die Zunge gelegt und zum Glück kam der "Epi" nicht durch. Das Tavor kenne ich erst seit 2 Wochen und es hilft mir in diesen, für mich, bedrohlichen Situationen.
Allen Forumsteilnehmer wünsche ich ein gutes Wochenende
Hans
Hans[a]
S.81
22.03.2004 16:41:31
Lieber Hans,

ich habe eine Frage an Dich. Ich habe Tavor schon sehr früh als Notfall Medikament bekommen. Aber ich habe Plättchen mit viel höherer Dosis. Wieso ist deine "nur" 1,0, hilft das denn sofort? Danke S.
S.81
Hans[a]
23.03.2004 09:53:50
Liebe Annett,
ich hoffe, dir geht es wieder besser!!!
Alles Gute wünscht dir Hans

Liebe S.,
bisher brauchte ich das Tavor 1,0 Expidet nur 3 x einsetzen. Zur Zeit werde ich mit den Anti-Epileptika umgestellt (Rivotril 0,5 wurde ausgeschlichen). Nun nehme ich eine etwas erhöhte Dosis Lamictal 50 mg, - 3 am Morgen und 3,5 am Abend - und zusätzlich Trileptal 300 mg, - eine am Morgen und 0,5 am Abend -. Vor der Umstellung hatte ich recht viele Dèjávus und ab und zu fokale Anfälle, die sich mit Geschmackssensationen und einem starken "Schnalzen" im Ohr bemerkbar machten. Gelegentlich gab es auch epigastrische Auren (aufsteigende Hitzegefühle). Da ich während der Umstellung einen generalisierten Anfall hatte, wurden mir nun Tavor als Notfallplättchen verschrieben.
Wenn sich bei mir ein Anfall bemerkbar macht, der in Richtung Geschmackssensation geht (für mich stärkerer Anfall), lege ich eine Tavor 1,0 Expidet unter die Zunge und es wirkt bei mir sofort. Der hässliche Geschmack kommt nicht durch und auf das darauffolgende Schnalzen konnte ich bisher auch verzichten. Wie gesagt, bei mir wirkt es in dieser Konzentration gut.
Der Wirkstoff in Tavor ist Lorazepam und dieser gehört zu den Benzodiazepinen. Das Zeugs beruhigt, ist angst- und krampflösend, zusätzlich macht es auch müde. Die Nebenwirkungen von Lorazepam sind nicht ohne! Den Beipackzettel von Tavor unbedingt lesen! Nimmt man diesen Wirkstoff in höheren Dosen und über eine längere Zeit kann es zu einer Abhängigkeit kommen!!! Also, immer den "Doc" fragen und nicht eigenmächtig erhöhen.
Grüße
Hans
Hans[a]
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