Zunächst sollte man sich klar machen, was man behandeln will - ob es eine direkte Notwendigkeit
von Seiten des Tumors gibt, wenn er z.B. wächst oder lokale Probleme macht. Wenn in diesem
Falle eine weitgehende Entfernung (Resektion) nicht möglich ist sollte man zumindest eine
Biopsie machen, um mal zu wissen, was genau drin ist. Dann kann man wesentlich gezielter
behandeln, z.B. mit einer Bestrahlung. Das mit der Hippokampektomie müssen Sie sich nochmal
am konkreten Beispiel erklären lassen, auf die Entfernung geht das nicht.
Konkret spricht nichts gegen einen versuchsweisen Einsatz von H15. Auch da sollte man sich
aber erstmal klar machen, was man behandeln will und welcher Effekt erzielt werden soll
(Ödem, Wachstumshemmung). Auch wenn H15 allgemein recht gut verträglich ist,
ist es doch nicht ohne Nebenwirkungen, und auch Wechselwirkungen mit Mitteln gegen
epileptische Anfälle sind denkbar. Das sollte man nicht ohne triftigen Grund in Kauf nehmen
und lieber prüfen, ob man eine diagnostische Klärung und Therapie erzwingen muß (dann
muß ohnehin ein richtiges Behandlungskonzept her) oder nicht (dann sollte auch H15 nicht
dringend erforderlich sein).
Gruß,
Dr. H. Strik
Neurologische Universitätsklinik
Göttingen