Hallo Carsten, auch ich werde mit 2x 1000 mg Levetiracetam behandelt und kenne das Problem Schwindel (Schwankschwindel) sehr gut. Allerdings trat bei mir das Problem mit dem Schwindel nach meiner 2. OP (Anaplastisches Oligodendrogliom Grad III) erstmalig auf und verstärkte sich nach erneuter OP (Rezidiv) im Januar 2011.
Aufgrund der Chemo mit Temodal mußte ich auf Levetiracetam umgestellt werden, weil mein bis dahin genommenes Antiepileptikum die Wirksamkeit von Temodal beeinträchtigt hätte. Ich glaube für mich, dass mein Schwindel ein Produkt aus 3 Operationen (Lage des Tumors), Auswirkungen der Behandlung mit Temodal und der Einnahme von Levetiracetam sind. Als belastend erlebe ich den Umgang mit meinem Schwindel von ärztlicher Seite. Bei der Fülle von Nebenwirkungenen wird Schwindel eher "abgetan" und die Beeinträchtigung für den Patienten weniger ernst genommen. Ich erlebe meinen Schwindel als sehr unangenehm und als Beeinträchtigung meiner Lebensqualität. Medikamente zur Behandlung des Schwindel sind mir unbekannt und ich möchte keine zusätzlichen Med. einnehmen. Außerdem glaube ich nicht, nach meiner Kenntnis, an deren Wirksamkeit. - Ich habe für mich folgendes Programm entwickelt: Ich beginne meinen Tag mit Gleichgewichtsübungen/Gymnastik und Zentrierungsübungen aus dem Bereich Yoga. Mir tun diese Übungen gut und machen Mut. Der Schwindel ist zwar nicht weg aber ich lerne, mit ihm zu leben. Auch Autogenes Training/Tiefenentspannung hilft mir, mich von der Fixierung auf den Schwindel zu lösen. Ich fahre Rad und sehe dies auch als eine gute Übung an, den Gleichgewichtssinn zu kontrollieren. Als letztes noch den Hinweis auf auf die sogenannten "Epilepsiezentren", die es in einigen KH z.B. Bethel/Bielefeld gibt. Dort kann fachlich geschaut werden, ob die Med. richtig und gut eingestellt bist bzw. der Wechsel des Antiepileptikums ratsam wäre, in der Hoffnung auf Verbesserung. Meine Erfahrung ist, das Neurologen bei dieser Problematik auch überfordert sind und erweiterte fachliche Kompetenz gesucht werden sollte. Dir wünsche ich jedenfalls alles Gute und ich kann Dein Problem nur zu gut verstehen, schorsch