Astrozytom 2. Grades

Infos benötigt!
Mein Freund wurde von 2 1/2 Jahren an einem Astrozytom 2. Grades operiert. Mehr als 50% des Tumors konnten nicht entfernt werden, da sonst zu viel Gehirnmasse im Bereich des Bewegungszentrum entfernt werden müsste. Bis vor einem Jahr war der Tumor nicht mehr weiter gewachsen. Bei einer gerade erfolgten Nachuntersuchung (11 Monate später) zeigte sich ein erneutes Wachstum, verbunden mit der Bildung von Ödemen. Gleichzeitig haben die Beeinträchtigungen des linken Beines zugenommen. Wo findet er die besten Behandlungsmöglichkeiten? Kann ein niedriggradiges Astrozytom auch mit einer Strahlentherapie erfolgreich behandelt werden? Ich bedanke mich für eure Infos.
Julie.

Hallo Julie,

bei seinem Neurochirugen dem er und du vertraust und bei einem zweiten würde ich auf anhieb sagen.
Wichtig ist wohl auch etwas gegen die Oedeme zu tun, z.B. mit H15.
Ich fühle mich halt bei meinen Neurochirugen in Krefeld gut aufgehoben (ableger von Düsseldorf)
doch ob das eine Alternative ist liegt auch daran wo hier herkommt. Meldet Euch doch auf der
Hirntumor mailingliste an, auf hirntumor.de steht wie. Da ist der Austausch größer.
Toi toi toi
Oliver

Hallo Julie!

Ich bin ebenfalls ein Patient mit dem Astrozytom WHO Grad II. Bei der Operation im Dezember 1998 (Prof.Reulen - München Großhadern) konnte ca 75% des Tumors entfernt werden. Die restlichen Anteile des Tumors, die zu ungünstig in der Nähe des motorischen Zentrum lagen, wurden mit zwei J125-"seeds" (Strahlenelemente) behandelt - mi t sehr gutem Ergebnis. Auch beim Rezidiv im April 2001 wurden "seeds" eingesetzt. Dies ist eine Alternative zur perkutanen Strahlentherapie, verbunden mit weniger Nebenwirkungen für das gesunde Hirngewebe..
Die "seeds"-Behandlung kann man meines Wissens in Deutschland in folgenden Zentren machen lassen:
1) Köln (Prof.Sturm)
2) Freiburg (Prof.Ostertag)
3) München-Großhadern (PD Dr.Kreth).

Viel Erfolg für Deinen Freund und für Dich

Andreas (aus Garching) Astro II

Hallo Andreas!
Du schreibst, dass Dein Resttumor mit Seeds behandelt wurde. Nach 2-3 Jahren war bei Dir ein Rezidiv zu sehen. Kann man bei der Therapie des gutartigen Tumors, wie dem Astrozytom Grad 2 bei Dir, von Erfolg sprechen, wenn der Tumor schon nach 2-3 Jahren wieder gewachsen ist - oder kam er an einer anderen Stelle?
Beste Grüße!
Uschui

Hallo Ursula,

wegen der Größe und der Lage meines Tumors war bei mir nur eine subtotale Resektion möglich. Die mit "seeds" behandelten Anteile des Resttumors sind komplett verschwunden. Ein Rezidiv (ca. 1,7 cm Durchmesser) ist an einer anderen Stelle nah an der Resektionsstelle entstanden. Nach der Behandlung sieht es wieder für mich gut aus - vorläufig.
Außerdem - trotz fehlender Anaplasie-Zeichen ist ein Astrozytom WHO Grad II ist KEIN GUTARTIGER TUMOR (semibenigner). Viel besser paßt wegen des infiltrativen Wachstums die Bezeichnung "niedrigmaligner" oder "niedriggradiger" Tumor. Dies muß uns klar sein.

Grüße

Andreas (aus Garching) Astro II

Hallo Julie,
ich habe selber einen Astro 2.( Diagnose 1997).Bin 3 mal operiert worden aber der Tumor ist immer wieder gewachsen.
Im August 2000 würde ich von außen Bestrahlt.6 Wochen lang jeden Tag.
Die höchste dosis die man geben kann. Und das mit Erfolg.!!!!!!!
Der Tumor ist kleiner geworden und nach anderhalb Jahren sieht man nur noch kleine Stellen.Imformiert Euch gut.bei einem Astro 2 sind die Bestrahlungen sehr umstritten.
Es grüßt Dich Marion aus Köln

Hallo Andreas,
hast Du noch ein paar Informationen mehr zu der Seed-Behandlung? Ich habe auch ein Astro II (fibrilär). Bei mir war vor einem Jahr nur noch eine Teilresektion (3. Op) möglich. Der Rest ist 3cm groß. Nach Ostern ist bei mir eine Seed-Behandlung in Großhadern vorgesehen. Wie verträgt man diese Behandlung? Was gibt es für Nebenwirkungen? Gibt es Strahlenschäden der umliegenden gesunden Bereiche? Wie hoch ist die Strahlung? Kann das Astro dadurch auch schrumpfen?
Ich währe Dir für ein paar Infos dankbar.

Informationen zur "seeds"-Behandlung findest Du unter:http://neurochir.klinikum.uni-muenchen.de/Spezialbereiche/Neuroonko/TherapOptionen/InterstiRadioch.html
Bei mir sind die behandelten Tumorbereiche (Restumor) komplett verschwunden - oder besser gesagt diese sind mit den diagnostischen Methoden nicht mehr nachweisbar. Ich habe die Behandlung sehr gut vertragen, es war kein Vergleich zu der Gehirnoperation. Währen der Behandlung war ich voll berufstätig und bin immer noch (Gott sei Dank). Die "seeds" sind bei mir 3 Wochen geblieben, die Tumorranddosis soll ca. 60 Gray erreichen. Die Strahlenschäden der umliegenden gesunden Bereiche soll minimal sein - so wurde mir gesagt und das glaube ich auch. Ich habe sehr großes Vertrauen zu dem Neurochirurgen (PD Dr.Kreth) - er konnte sehr gut meine Bedenken und Ängste abbauen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg und Glück bei der Behandlung, aber in Großhadern bist Du in besten Händen - so hat mir mindestens ein anderer Neurochirurg "von der Konkurrenz" bestätigt.

Herzliche Grüße

Andreas (aus Garching) Astro II

Hallo Andreas,

vielen Dank für Deine Info, vor allem den Link von Großhadern; den habe ich schon lange gesucht.
Ich war letzten Freitag bei Dr. Kreth und der hat mir eine Seed-Behandlung auf jeden Fall empfohlen. Das Astro ist noch 3cm groß. Von Behandlungen in dieser Richtung habe ich noch keinerlei Kenntnisse. Bisher wurde das Astrozytom immer heraus operiert. Das geht jetzt nicht mehr. Immerhin konnte der Chirurg (Dr. Winkler) nicht alles entfernen (Herzrythmusstörungen).
Dass Du solch einen Erfolg bei der Behandlung hast finde ich ganz toll. Ich hätte nicht gedacht, dass der Tumor wieder soweit schrumpfen kann. Das baut mich selber auch wieder auf. Ich habe nur Bedenken wegen der möglichen Folgeschäden. Schließlich möchte ich meinen anspruchsvollen Job auch weiter machen.

Gerd