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Thema: Astrozytom Epilepsie Teilresektion

Astrozytom Epilepsie Teilresektion
CH. Heckner
14.02.2006 09:57:11
Servus!
Mein Schwester hat seit dem FEB 2004 die Diagnose eines fibrillären Astrozytom II Iinks-fronto-temporal (C 71.2) mit symptomatischer fokaler Epilepsie mit einfachen und komplexen fokalen Anfällen.
Der Tumor zeigt seither keine Veränderungen aber die Epilepsien machen Ihr schwer zu schaffen. Inzwischen wurde eine Heilung der Epilepsie mit Medikamenten ausgeschlossen. Es wird über die komplizierte Idee einer Teilresektion nachgedacht. Problematisch ist die Lage des Tumores/Herdes mit den Sehbahnen und dem Sprachbereich.
Wer hat Erfahrungen oder Tips über Teilresektion?
Wer hat hierüber Erfahrungen über post-operative Probleme wie Rezitive?
Vielen Dank!
Ciao
OIABAER
CH. Heckner
Gerd[a]
14.02.2006 15:57:00
eine Teilresektion kann schon etwas bzg der Anfälle bringen.
Ich war nach der Teilresektion vor 5 Jahren weitgehend anfallsfrei.
Das Astro2 liegt bei mir temporal.
Bei der Op. wurde bei mir einer der 4 Sehnervbahnen entfernt. Somit fehlt 1$ des Gesichtsfeldes. Damit habe ich aber kein Problem.
Da der Tumor bei mir auch nahe der Spache liegt wurde die Op. im Wachzustand gemacht.
Gerd[a]
CH. Heckner
14.02.2006 20:12:49
Servus Gerd und Danke für die Antwort!

Welcher Art waren Deine Epilepsie vor und nach der OP?
Wieviel vom Tumor wurde von wem oder wo entfernt?
Wie verhält sich bis heute das Tumorgewebe?

Ich konnte leider nicht entziffern "um wieviel" Dein Gesichstfeld nach der OP eingeschränkt war...

Könnte sich meine Schwester mit Dir in Verbindung setzen?

Ciao
Christoph
CH. Heckner
Gerd[a]
15.02.2006 16:01:20
Servus Christoph,

das Gesichtssfeld besteht aus vier Quadranten. Jeder Quadrant, also linkes und rechtes Auge gleichzeitig, wird von einem Sehnerv angesteuert. Wird ein Nerv durchtrennt, fehlt ein viertel des Blickfeldes. Bei zwei Nerven fehlt das halbe Gesichtsfeld. Wenn der obere linke Nerv durchtrennt wird, fehlt der obere rechte Quadrant. Das ist irreparabel.
Es hört sich dramatisch an, ist es aber nicht. Mir fällt es gar nicht auf.

Von meinem Tumor konnten etwa 3,5 cm nicht entfernt werden (Sprachstörung, Herzrythmusstörung währen der Op).
Dieser Rest wurde 1 Jahr später mit Seeds bestrahlt (2002). Seitdem kein Wachstum mehr.

Die Behandlung war in München Grosshadern.

Gerd
Gerd[a]
CH. Heckner
18.02.2006 14:08:26
Servus Gerd!
Welche Tumor hast/hattest Du und wo genau?
Hast/Hattest Du Epilepsien?
Ciao
Christoph Heckner
CH. Heckner
Anne[a]
20.02.2006 02:33:19
Hallo OIABAER,

bei mir wurde ebenfalls eine Teilresektion des Tumors (Grad III) vorgenommen, rechts temporal, ebenfalls in Mü-Großhadern. Vor der OP hat ich täglich fokale Anfälle, z.T. zweimal täglich. Seit der OP habe ich keinen einzigen Anfall mehr gehabt und nehme keine Antiepileptika. Die OP war also ein super Erfolg.

Für Rezitive gibt es leider keine Regeln. Vielleicht bekommt Deine Schwester keins, vielleicht doch. Das weiß niemand und es gibt keinen Schutz. Aber Grad II ist ja gutartig und manche leben damit viele Jahre, ohne daß sich etwas verändert.

Ich wünsche Deiner Schwester, Dir und Eurer Familie
alles Gute, viel Erfolg
Anne
Anne[a]
Gerd[a]
20.02.2006 11:34:28
Hallo Anne,
gutartig trifft nicht ganz zu. Die Bezeichnung ist "niedermaligne". Wäre es gutartig müsste es "benigne" lauten. Da das Astro II nicht abgekapselt ist sondern in alle Richtingen expandieren kann zählt es zu den bösartigen Tumoren. Da es aber sehr langsam wächst, wird es als ´niedermaligne" bezeichnet.
Aber man kann in der tat lange damit leben. Die ersten Anzeichen (Anfälle)hatte ich vor etwa 40 Jahren.
Gerd
Gerd[a]
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