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Thema: Astrozytom II bis III - Strahlentherapie?

Astrozytom II bis III - Strahlentherapie?
Petra[a]
06.10.2004 22:27:21
Meine Freundin wurde letzte Woche operiert, die Diagnose lautet seit heute: Astrozytom II bis III am Bewegungszentrum. Die Ärzte empfehlen eine 6-wöchige Strahlentherapie, die sofort beginnen sollte. Kann sie zur nächsten radiologischen Praxis gehen oder gibt es Unterschiede in der Art der Bestrahlung, die weitere Informationen erforderlich machen? Gibt es Erfahrungen mit anderen, ggfls. alternativen Heilmethoden oder auch mit dem bloßen Abwarten? Ich bin dankbar für jeden Hinweis!
Petra[a]
Karin[a]
07.10.2004 10:45:40
Da gibt es gerade zu diesem Thema bei der Tagung am Samstag in Bonn nähere Informationen z.B. zur Bestrahlung mit Seeds (die sich mehr auf das Tumorgewebe und weniger belastend auf das umliegende gesunde Gewebe auswirken soll, aber auch nicht bei jedem Tumor durchführbar ist). Ich glaube Freiburg und Köln sind in dem Zusammenhang eine gute Adresse. Und das Ausschälen des Tumors mittels Laser wird in dem Tagungsprogramm auch vorgestellt. Beide Methoden scheinen wohl als Alternative zu Operationen zu gelten. Bei Bestrahlung ist es so, dass sie nur in begrenztem Umfang dem Körper zugemutet werden können, so dass dieser Schritt gut überlegt sein will, auch um sich noch Optionen für spätere Entwicklungen offenzuhalten. Aber natürlich kommt es immer auf den Einzelfall an
Karin[a]
PD DR. Mursch
07.10.2004 12:19:57
Eigentlich gibt es die Diagnose II-III nicht. Wenn Anzeichen für Grad III vorliegen, ist es Grad III und sollte bestrahlt werden. Bei Grad II gehen die Meinungen auseinander, dass kann man nicht im Internet klären und sollte sich individuell beraten lassen.

Gruß

PD Dr. Mursch
Neurochirurgie Bad Berka
PD DR. Mursch
Basler
07.10.2004 14:41:32
Hallo,
ich hatte das Vergnügen die Strahlenbehandlung "Brachy-Radiopeptid" zu machen(Prof.Merlo. Kantonsspital,Basel)hab auch ein 2er. Nach gelegtem Port kamen
5 Nuklearspritzen.(keine Angst). war ca. 1 Monate k.o, d.h müde. Dies ist nun ein Jahr her, hab keine Ausfälle, arbeite zur Zeit temporär auf dem Bau(und das will was heissen, Gerüst usw.).
Werde auch die Hirntumortagung in Bonn besuchen.
also körperlich scheint diese Therapie sehr "mild" zu sein.
Aber da ist nur meine Erfahrung, Tipps kann ich da nicht geben.
MFG
Basler
Annett[a]
07.10.2004 16:53:01
hallo petra,

bei meiner ersten op 2001 hiess es auch ein astro 2 mit geringen anteilen eines 3er´s jedoch zu wenig um es endgülting als astro 3 ein zustufen.
ich wurde bestrahlt die volle dosis von 60 gy.
beschwerden hatte ich damals keine außer müde und gelegentliche kopfschmerzen aber gut zu ertragen.
ich für meine krankheitsgeschichte würde mich mit meiner jetzigen erfahrung nicht noch einmal für die standartbestrahlung entscheiden nur sagte die onkologin im bestrahlungsgespräch damals zu mir wenn sie leben wollen bestrahlen sie wenn nicht werden sie nicht lange leben.
ich hätte mich damals nicht so unter druck setzen lassen sollen von ihr,leider hatte ich zu diesem zeitpunkt überhaupt keine ahnung was ein gehirntumor überhaupt genau für mich bedeutet,in sachen internet war ich erst frisch unterwegs und habe keine informationen wie z.b. dieses forum gefunden leider.
ich weiss nur ich hab mich damals mit meinem astro 2-3 zu sicher gefühlt und zu wenig unternommen womit ich jetzt begonnen habe .
ich wüßte genau welchen weg ich gehen würde könnte ich alles noch mal entscheiden und wäre mit meinem heutigen wissen am gesundheitlichen stand von damals.
man sollte auch nie vergessen standartbestrahlungen am gehirn gehen nur einmalig bis 60gy!
können nur nach vielen vielen jahren unter bestimmten umständen evtl. noch mal wiederholt werden und können an anderen (können nicht müßen) tumore im kopf entstehen lassen.
ich möchte dir aus bestimmten grund keinen direkten rat geben da ihr es entscheiden müßt und ich ein schlechtes gefühl hätte direkt zu sagen was ich jetzt tun würde,es könnte gut sein das dies bei euch dann doch nicht der richtige weg wäre.
lasst euch aber nicht das messer auf die brust setzen und informiert euch gut und seht nicht nur die schulmedizienischen möglichkeiten .

lg und alles gute wünsch ich auch allen anderen hier,
annett
Annett[a]
Manfred[a]
11.10.2004 11:27:09
Hey Petra,

habe selber eine Astro III über dem Großhirn der nicht operabel ist.
Mache derzeit eine Kombination aus Strahlentherapie und Chemo in Tablettenform (Temozolomid 150 mg/Tag). Gehe derzeit noch arbeiten (3/4 am Tag) und bin in der 6. und somit letzten Woche. Danach gibts die Kernspintomografie und bin zuversichtlich auf ein gutes Ergebnis.

Diese Kombination soll der aktuelleste Stand für Astrozytom III sein.

Wichtig ist, positiv Denken und Wissen aneignen. Jedoch ist jeder Fall wirklich individuell zu sehen.

Viel Glück
Manfred



213.209.88.182
Manfred[a]
Sinaid
15.10.2004 09:35:50
Sehr geehrte Damen und Herren,

vielleicht können Sie uns noch einen Rat für unseren Bruder geben. Denn wir waren wie vor den Kopf geschlagen, als wir vorigen Donnerstag erfuhren, dass die Uni-Klinik nichts mehr für ihn tun kann. Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt und haben jetzt eine Klinik in Baden-Württemberg gefunden, bei der wir ein Beratungstermin am 16.11.04 haben, um noch eine zweite Meinung einholen zu können. Diese Klinik führt ganzkörperliche Therapien durch ohne Schulmedizin anzuwenden. Nun kümmerten wir uns um die Kostenübernahme für diese Therapie und sind aber von der AOK abgewiesen wurden. Was können wir noch tun?

Mein Bruder kämpft mit dem Astrozyntrom WHO III seit 4,5 Jahren. Nach seiner 1. OP konnte nicht alles entfernt werden. Er bekam Bestrahlung und Chemo. Dann ist er noch zweimal operiert worden und nach seiner letzten OP vor vier Wochen (danach wurde auf dem MRT Bild nichts mehr gefunden)ist der Tumor so schnell gewachsen, dass die Uniklinik keine Hilfe mehr leisten kann.Während diesem Zeitraum hat er auch das Stammhirn erreicht und sich dort festgesetzt.

Sehr geehrte Damen und Herren,
noch eine Ergänzung zum obigen Beitrag von "tinarantzsch"-ich bin die große Schwester. Die Klinik, die sie meint, ist eine Klinik für ganzheitliche
immunbiologische Therapie in Bad Mergentheim. Darf eine Krankenkasse einfach die Kostenübernahme ablehnen? Die Klinik sagte uns, dass Sie auf
jeden Fall eine lebensverlängernde bzw. lindernde Behandlung machen. Eine Aufnahme aber ist nur möglich ist, solange der Patient noch gehfähig
ist.Wenn wir erst nach dem 16.11.04 den Antrag an die AOK stellen, geht uns wieder Zeit verloren. Die Ablehnung heute begründete die AOK damit, dass das Budget ausgeschöpft ist. Kann man so kalt sein?
Mit freundlichen Grüßen
Sinaida Schütz
Sinaid
Sinaida
15.10.2004 19:24:44
Noch eine Korrektur betreffs Kostenübernahme seitens der Krankenkasse: Das ist bei uns falsch rübergekommen.Die Kasse lehnte ab, weil es eine Privatklinik ist. Nach nochmaligem Anruf in der Hufelandklinik stellte sich heraus, dass diese einen Versorgungsvertrag (§111) mit den Krankenkassen hat. Jetzt war unsere Krankenkasse erstmal bereit, den Antrag anzunehmen, stellte aber fest, dass mein Bruder im arbeitsfähigen Alter ist und damit der Rentenversicherungsträger (LVA bzw. BfA) zuerst
zuständig ist. Lehnt der ab, kann man es wieder bei der Krankenkasse versuchen. Ich glaube, uns läuft die Zeit weg.
An alle Betroffenen: Suchen Sie zeitig nach Alternativen, in diesem Frühjahr glaubten wir noch, mein Bruder ist "übern Berg", weil auf den Bildern nix mehr zu sehen war. Im Sommer epileptische Anfälle, Zystenbildung, OP und
jetzt Entlassung aus der Uniklinik, es wäre nix mehr zu machen. Und er ist erst 42 Jahre.
Sinaida
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