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Thema: Astrozytom II - Chemo - Frührente - die Angst hört nicht auf

Astrozytom II - Chemo - Frührente - die Angst hört nicht auf
Christine[a]
12.06.2003 22:42:20
die angst hört nicht auf. immer denkt man was kommt als nächstes. Mein Mann ist an einem Astro II erkrankt. Seit einem Jahr schon Chemo. Wie lange denn noch? Seine Ärzte meinten das bei der Größe des tumors es im auch so gut geht ist erstaunlich und das wir glücklich sein sollen, daß der tumor nicht wächst. Aber kann er den nicht entlich mal kleiner werden? sicher sind wir auch froh, dass es ihm gut geht. Aber mit 30 schon in Frührente, nichts mehr mit arbeiten. abwarten? Diese ganze Angst vor der Zukunft. Hört das nie auf? Da der Tumor nicht operiert werden kann, bleibt uns auch wohl nichts anderes übrig.

Allen hier wünschen wir alles alles Gute.

Es grüsst euch Christine.
Christine[a]
Roland L
13.06.2003 11:03:09
Hallo Christine,
ich kann Deine Angst gut nachvollziehen, meine Frau hat ein seit 10/2002 bekanntes Astro II. Ihr geht es gut, sie hat keine Beschwerden, aber die Angst vor dem was da auf uns zukommt ist auch in den gluecklichsten Momenten zumindest mir immer praesent (Nadia informiert sich nicht im Detail ueber ihre Krankheit und kennt keine Statistiken). Wir koennen nur lernen, so gut es geht mit der Diagnose zu leben, "jeden einzelnen Tag zu leben" - was bei einer solchen Diagnose nicht leicht ist. Aber jedes Jahr kann doch unsere Chancen nur verbessern, neue Therapieansaetze, das optimale Ausschoepfen des bisher Erreichten. Ein stabiler Zustand ist doch positiv - vielleicht geht es ja wirklich irgendwann bergauf. Nicht die Hoffnung verlieren !

Saluti,
Roland L
Roland L
Gerd[a]
16.06.2003 00:24:54
Hallo Christine,

Deine Angst kann ich durchaus verstehen. Aber es ist "nur" ein Astro II. Die wachsen in der Regel sehr langsam. Ich habe mein Astro II seit 35 Jahren. Natürlich ist die Diagnose niederschmetternd, aber man sollte sich irgendwann wieder fangen und einen möglichst normalen Tagesablauf haben.
Ich habe mit dem Tumor schon auf dem Bau und auf dem Dach gearbeitet. Jetzt bin ich Datenbankadministrator. Die Arbeit macht mir spass. Es geht mir gut und ich habe keine Beschwerden. Der Tumor ist durch 3 grosse Operationen (Zürich, Augsburg, München) und eine SEED-Bestrahlung nur noch sehr klein. Dass er wiederkommt ist wahrscheinlich, aber deswegen mache ich mich nicht verückt. Wenn es soweit ist stelle ich mich dem Problem eben wieder.

Die Frührente sollte Dein Mann erst beantragen wenn er wirklich nicht mehr arbeiten kann. Die Arbeit ist auch wichtig weil sie einen von der Krankheit ablenkt und man weiss, dass man noch zu gebrauchen ist.
Auf keinen Fall dürft ihr euch hängen lassen.

Dass er mit einem Astro II eine Chemo bekommt ist allerding ungewöhnlich.

Gerd
Gerd[a]
Roland L
16.06.2003 13:34:02
Hallo,
das mit der Chemo bei Astro II wuerde mich auch noch interessieren. Christine, kannst Du hierzu etwas naeheres erklaeren ? Warum ueberhaupt und welche Art Chemo es sein soll ?

Gruss,
Roland L
Roland L
Christine[a]
17.06.2003 12:36:53
Hallo Gerd, halle Roland,
danke für eure Antworten.
Also zu er Chemo folgendes: Alle vier Wochen bekommt er die TZ-Chemo in Tablettenform und das jetzt zum 14ten Mal. Die bekommt ihm soweit auch ganz gut bis auf etwas übelkeit und das er dann sehr müde ist. Duch Zufall stellte vor über 2 Jahren fest, dass er einen Gehirntumor hat. Da war der Tumor schon recht groß, aber er hatte keinerlei Beschwerden. Daraufhin machte man eine Biopsie. Diagnose Astro. 2. Da ging es ihmnoch immer gut. Ca. 3 Monate später ging es ihm plötzlich sehr schlecht. Starke Kopfschmerzen, Überkeit und er war etwas verwirrt. Daraufhin bekam er 6 Wochen eine Bestrahlung. Doch auch danach keine wesentliche Verbesserung, der Tumor wuchs aber nur geringfühgig. Seitdem bekommt er die Chemo.
Zu der Frührente muß ich sagen,das er die vor etwa einem Jahr beantragt hat und sie seit dem auch erhält. Seine Ärzte sagen " Arbeiten ist nicht...". Schon garnicht mit der Chemo.
Könnt Ihr mir sagen, warum es ungewöhnlich ist mit der Chemo bei Astro II?
Christine[a]
Gerd[a]
18.06.2003 19:05:19
Hallo Christine,

soweit ich gelesen und gehört habe ist bei einem niedermalignen Tumor (Astro II) die Blut-Hirnschranke nocht weitgehend in Takt. Das sieht man schon daran, dass beim MRT sich das Kontrastmittel nicht anreichert.
Damit ist das Astro II chemisch schwer angreifbar. Aber möglicherweise gibt es Cocktails die das umgehen. Das ist mir aber nicht bekannt. Frage am besten den Arzt.

Gerd
Gerd[a]
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