Liebe SarHa,
ich kann gut nachvollziehen, wie sehr euch das alles verunsichert und wie belastend die Situation für euch ist. Mein Mann (34) bekam Ende 2019 den Verdacht auf ein low grade Gliom. Und auch wir hatten mit zwei konträren Meinungen bzgl. der Vorgehensweise der Therapie zu kämpfen. Letzten Endes hat er sich zu OP mit anschließend sechs wöchiger Bestrahlung und gleichzeitiger Chemo mit Temozolomid entschieden. Die Tumoranalyse bestätigte den Verdacht und er hat auch ein Astrozytom II. Inzwischen macht er noch die nachgelagerte Chemo nach Stupp. Es ist alles andere als ein Spaziergang, aber nach mehreren Recherchen und Überlegungen hat sich herausgestellt, das diese Methode bei seiner Diagnose „State of the art“ ist und wohl die Besten Aussichten auf Erfolg bietet. Das hat sich auch damit gedeckt, was uns die erste Klinik empfohlen hat, in der er nun auch in Behandlung ist.
Wie die Therapie im Detail abzulaufen hat hängt dabei von vielen Faktoren (Lage des Tumors, Resektionsumfang, Ergebnisse der Tumoranalyse wie zb. IDH-Mutation, MGMT-Status, 1p19q-Kodeletion etc.) ab, so dass man, glaube ich, in Deinem Fall erst mal nicht zwangsläufig von richtig oder falsch sprechen kann. Die genaue Diagnose findest Du normalerweise im Arztbrief. Zur „Übersetzung“ der Diagnose und einer möglichen Behandlung gibt es einige Beiträge hier im Forum und auch im Internet. Pass aber auf, dass sie nicht zu alt sind, denn die Therapieformen und auch die Tumorklassifizierung haben sich die letzten Jahre geändert.
Was ich Dir noch raten kann ist, dass ihr in eine Klinik geht, die wirklich alle nötigen Abteilungen (Neurochirurgie, Neurologie, Neuroonkologie, Strahlenzentrum etc) und somit ein umfassendes Fachwissen und Kompetenz für alle möglichen Therapiewege besitzt. Selber mal nachzuforschen und die Entscheidungen der Ärzte zu hinterfragen oder verstehen zu wollen finde ich persönlich richtig. Im Idealfall deckt sich die eigene Erkenntnis mit dem was einem die Ärzte vermitteln und das schafft wiederum Vertrauen und gibt einem das Gefühl gut aufgehoben zu sein.
Liebe Grüße und viel Mut und Kraft,
Kath