Astrozytom II-III und Schwangerschaft?

Hallo Zusammen,

2012 wurde mit ein Anapl. Astro Grad II-III entfernt (nur ein kleiner Anteil III).
Seither kein Rezidiv. Nun bin ich ungewollt schwanger geworden (4. Woche) und entsprechend ratlos, was mein Mann und ich machen sollen. Wenn ich gesund wäre, müssten wir nicht darüber nachdenken... Aber in meinem Fall ist es wirklich eine sehr schwierige Entscheidung. Es gibt Studien die sagen, dass in vielen Fällen während der Schwangerschaft ein Tumorwachstum festgestellt werden konnte. Aber der Zusammenhang mit Hormonen und Hirntumor ist noch nicht bestätigt. Wir haben nun einige Wissenschaftler der Studien angeschrieben; aber auch die konnten keine definitive Aussage treffen. Es sei sehr individuell.

Habt Ihr Erfahrungen?

Liebe Grüsse

Tina

Liebe Tina,

es tut mir leid, doch deine Frage bzw. Problem ist mir noch nicht ganz klar. Bezieht sich deine Angst darauf, dass der Tumor während der Schwangerschaft (aufgrund der Hormone) wachsen könnte? Von welcher schwierigen Entscheidung sprichst du? Meinst du den Schwangerschaftsabbruch im Gegensatz zum Behalten des Kindes?

2x ja :)

Hallo Tina,
Cattarina aus dem Forum hat trotz Glioblastom ein Kind zur Welt gebracht, vielleicht kann sie dir deine Fragen beantworten. Ich wünsche dir alles Gute
LG Mayla

Anscheinend weiß man über niedriggradige Gliome, dass diese sich unter einer Schwangerschaft etwas vergrößern können. Die Schwangerschaft für Mutter und Kind verläuft aber relativ gut. Manche Zentren machen bei Schwangeren ungern ein MRT, somit ist auch die Kontrolle der Erkrankung über längere Zeit nicht verfolgbar.

Das Thema Schwangerschaftabbruch ist ein sehr schwieriges Thema. Lasst euch aufjedenfall so viel wie möglich, ggf. auch von verschiedenen Ärzten (Zweit- oder Drittmeinungen sin völlig okay!) aufklären. Dann bleibt letztendlich nur euch die Entscheidung, inwiefern es euch "wert" ist.

Ich wünsche euch alles Gute!

Ohne die Bilder und Sie zu kennen, kann man keinen Ratschlag geben.
Ich habe einmal einen Artikel diesbezüglich für Brainstorming zusammengefasst.
Das deckt sich auch mit den Erfahrungen, die ich mit schwangeren Patientinnen mit Gliomen gemacht habe. Vielleicht ein wenig Tumorwachstum, aber eine normale Schwangerschaft.

Ein MRT in der Schwangerschaft ist nach individueller Abwägung möglich, Kontrastmittel eher ein Problem, insbesondere in der frühen Phase.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Halo Tini87,

Hier ist ein Link zum Thema von meiner Frau bei der der Tumor im dritten Monat der Schwangerschaft entedeckt worden ist.

https://forum.hirntumorhilfe.de/neuroonkologie/astrozytom-ii-in-der-schwangerschaft-25-07-2018-operiert-13671.html

Als es entdeckt worden ist haben uns ein paar Ärtzte geraten die Schwangerschaft abzubrechen und sofort zu operieren.
Ausser einen, auf dem wir auch dann gehört haben.
Die restlichen 6 Monate der Schwangerschaft wurden 2 MRT's gemacht wo rausgekomen ist das der Tumor ruhig ist und nicht wächst.
Unsere kleine Lucija ist dann per Kaiserschnitt am 25.06.2018. auf die Welt gekommen als unser drittes Kind und ich kann nur sagen, die musste einfach auf die Welt kommen und Sie hat mit ihrer Mama auch dafür gekämpft.
Der Abbruch der Schwangerschaft war für uns nie ein Thema. (Es ist natürlich individuell) Wir haben solange einen NC gesucht der auch auf "unserer Seite ist" bis wir ihn gefunden haben :-).

Unsere Lucija ist jetzt ein 13 Monate gesundes Baby die wir über alles lieben :-)

MfG

Ilija

Das freut mich zu hören; herzlichen Dank für die Zusendung des Links.

Wie geht es denn deiner Frau heute?

Liebe Grüsse

Tina

Meiner Frau geht es bestens.
Sie fährt Auto, fängt am 01.09.2019. Vollzeit zu arbeiten, kümmert sich um drei Kinder.
Vor der Diagnose hatte Sie auch keine Ausfälle, ausser diesen einen Epi Anfall.
Jetzt nach 2 Op's hat Sie auch keine beschwerden.
Ganz normales Leben würde ich mal sagen.

Hallo Zusammen,

ich möchte Euch kurz über mein geistiges Gespräch mit einem Klinikdirektor der Neurochirurgie in der Schweiz berichten. Er hat Rücksprache mit einer Koryphäe gehalten. Es gibt KEINE harten Fakten, dass die Schwangerschaftshormone Einfluss auf das Tumorwachstum hat. Dies zeige auch eine Norwegische Studie, die relativ repräsentativ ist.
Er meinte, dass es vielmehr eine Grundsatzentscheidung ist; denn: auch wenn mein Tumor seit 2012 keine Veränderung zeigt und der Befund stabil ist, MUSS man damit rechnen, dass er in 5-15 Jahren wieder kommt. Das ist typisch für den Tumor und wird auch eintreffen. Er hat nur sehr wenige Patienten, die bsp. seit 20 Jahren Ruhe haben. Hoffnung besteht dennoch: je nach Lage des Ersttumors kann immer wieder operiert werden...und das sollte man auch, sobald sich etwas auf dem Bild zeigt. Viele NCs würden wohl abwarten...er sagt dies kann fatale Folgen haben, da sich der Tumor im Grad weiterentwickeln kann. Also; wenn möglich SOFORT schneiden. Er hat bsp. eine Patientin die er seit 20 Jahren alle 4 Jahre operiert.

Ich hoffe, diese Info hilft auch Euch...

Alles Liebe

Tina

Hallo Tini87,

Wow.... Mensch.... Das is natürlich eine harte Entscheidung die ihr da zu treffen habt.... Hast du denn mit dem Thema Kinder eig abgeschlossen gehabt oder möchtest du gerne?
Ich meine mein Mann 32 hat auch einen astro3 und unsere Tochter is 1 jahr alt und er hat auch furchtbare angst das er vieles nicht mehr erlebt aber so wie CRO1983 denke ich sowas soll dann vielleicht einfach sein... Und wenn ich sowas lese das es Menschen gibt die 15 bis 20 Jahre damit leben..... Dann geht mir das Herz auf.... Es is so schön und ich glaube fest daran das ganz ganz viele hier das Glück haben werden es auch so lange zu schaffen und länger.....
Du solltest mit deinem Mann vielleicht darüber reden ob er es sich evtl auch vorstellen kann das alleine zu wuppen solltest du mal ausfallen (wovon wir erstmal nicht ausgehen) aber ich wünsche euch ganz viel glück nehmt euch so viel zeit für die Entscheidung die ihr braucht.
LG

Hallo ganz einfach:

Wer kümmert sich um das Kind und deinen Mann wenn du nicht mehr kannst? Was für Defizite hast du durch den Tumor? Arbeitest du noch? Wenn ja könnt ihr es euch leisten, dass du dann nicht mehr arbeiten gehst? Ist dein Mann zusätzlich abgesichert?

Ich bin quasi 5 Jahre im Beruf gewesen inkl. Ausbildung. Und habe dadurch eine recht gute Rente.
Ich hatte Erstdiagnose ein gutartiges Oligoastro - alles stabi aber Kognitiv hatte ich sehr viele Einbußen - dann haben wir uns für ein Kind entschieden, weil ich dachte "mit Mitte 20 nicht mehr arbeiten wird ohne Kind bestimmt langweilig." , der Arzt gab grünes Licht - und während der SS habe ich ein Rezidiv bekommen diesmal anaplastisches Astrozytom (inkl. 3 Anfällen während der SS):. 4 Monate nach Geburt wurde eine Biopsie gemacht mit anschließender RadioChemo. Ich lag nur im Bett oder auf der Couch. Bin 1x am Tag mit dem Taxi 20km weiter weg zur Bestrahlung und wieder auf meine Couch. Während mein Mann auf Arbeit war hatte ich von der KK eine Haushaltshilfe die sich um meinen Sohn/Haushalt kümmerte. Ich konnte nach der Geburt nicht mal im liegen ein Bein hochheben. Seitdem ist wieder alles stabil, Allerdings habe ich nach der Bestrahlung noch mehr Defizite besonders mit dem Gedächnis. Ich bin alle 3-4 Monate zur Nachsorge (MRT).
Bekommt ihr das gewuppt? zb. auch falls etwas mit dem Kind passiert (behindert o.ä.)
Ich werde def. nicht mehr schwanger und wenn doch..... Aber das muss jede Frau für sich selbst entscheiden. Mittlerweile kann ich wieder mehr aber das Kostet sehr viel Kraft und Zeit. ICh finde selbst dass ich viel zu wenig Zeit für mich/meinen Sohn habe. Ich bin auch extrem Wärmeempfindlich und ab 15 Grad ist es mir zu warm. D.H. im spätFrühling/Sommer/spätSommer bin ich nur drin. Und kleine Kinder sollten aber besser draußen spielen.