Liebe Uschi,
Aus deiner Anfrage geht leider nicht hervor, ob du bereits mit einer Hyperhermie begonnen hattest, oder ob dir von vornherein davon abgeraten wurde. Mein Mann hatte mit einer Hyperthermie noch begonnen, als sein Tumor und Ödem schon sehr groß waren, sodass er am Tag nach der ersten Behandlung, die sehr schwach war somnolent (schläfrig, bewusstseinsgetrübt) wurde und ich ihn aus Angst in die Uniklinik verlegen habe lassen. Nach einem Tag ging es ihm dann aber wieder besser. Ich hatte damals mit einigen Spezialisten für Hyperthermie telefoniert, die waren sehr unterschiedlicher Auffassung. Einer sagte, dass wenn der Hirndruck schon sehr hoch ist so dass, kein Millimeter mehr Platz ist, diese Reaktion schon möglich wäre. Ich denke aber, dass bei Dir die Situation eine ganz andere ist, mein Mann war zu diesem Zeitpunkt bereits in einem sehr schlechten neurologischen Zustand, er hätte nicht mehr am PC eine eMail schreiben können. Für Fragen zur Hyperthermie habe ich als ausgezeichneten und sehr angenehmen Arzt Dr. Ulrich Niewöhner an der Paracelsus Klinik in Osnabrück kennengelernt. Er hat mir mehrmals telefonisch geholfen obwohl mein Mann nicht bei ihm in Behandlung war. Hast du bereits abklären lassen, ob das Ödem von einem Tumorprogress kommt? Manchmal ist das wachsende Ödem das erste Anzeichen eines solchen, auch wenn das MRT noch nichts hergibt.
Dass Cortison (bis zu 40 mg Fortecortin) und H 15 nichts mehr gegen das Ödem ausrichten können, kann ich dir leider bestätigen.
So wie du schreibst gehe ich davon aus, dass ausser TMZ noch keine andere Chemotherapie gemacht hast. Das heißt, dass du noch etliche Optionen hast. z.B. PC(V) oder ACNU+VM26 als Standardtherapien aber auch z.B. Glivec/Litalir, das jetzt gerade in die Phase III Studie gekommen ist und an dieser etliche Kliniken über ganz Deutschland verteilt teilnehmen. Bei meinem Mann war Gleevec/Litalir sehr erfolgreich, nach den üblichen Standardtherapien und haben ein sehr schnelles nicht mehr operables Rezidiv sofort gestoppt und für etliche Monate einen weiteren Progress verhindert. Für mich ist heute immer noch Dr. Dresemann bei austherapierten Gliomen eine der ersten Adressen.
Versuch schnell eine adäquate Behandlung in die Wege zu leiten, wenn denn ein Progress anzunehmen ist.
Alles Gute
Gabriele