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Thema: Astrozytom links frontal - wie fühlt man sich nach der OP?

Astrozytom links frontal - wie fühlt man sich nach der OP?
Michael[a]
22.05.2003 16:35:45
Liebe Forumteilnehmer,

ich habe ein Astrozytom II im linken Frontalhirn (ca. 7 x 3 x 4 cm), das jetzt operiert werden soll. Laut Ärzte muss der gyrus frontalis superior nahezu vollständig entfernt werden (nach hinten bis direkt vor die Bewegungsareale bzw. nach unten bis zum Balken), dazu noch ein kleiner Teil des gyrus medialis und des gyrus cinguli.
Man hat mir in der Klinik gesagt, dass ich nach dem Eingriff keine große Veränderung spüren würde, höchstens ein bisschen "Speicherplatzverlust". Von anderen Ärzten habe ich gehört, dass Wortfindungsstörungen, Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit, Doppelsichtigkeit, Epillepsie und Depressionen auftreten können und ich evtl berufs- oder arbeitsunfähig würde.
Ich bemühe mich ja, positiv zu denken, im Moment aber überwiegt die Angst vor dem Danach. Vielleicht mag hier ja jemand mit ähnlicher Tumorlokalisation berichten, wie man nach der Operation klarkommt (um mir vielleicht Mut zu machen oder zumindest damit ich ehrlich weiss, worauf ich mich einstellen muss).

Freue mich über Eure Rückmeldungen - Michael
Michael[a]
Ilona B.
22.05.2003 20:20:52
Hallo Michael,
in welcher Klinik wirst du operiert? Mein Mann hat an gleicher Stelle auch ein Astrozytom.Die Ärzte sagen,man kann nicht operieren
Für deine Operation wünsche ich dir viel Glück.
Ilona
Ilona B.
Annett[a]
22.05.2003 20:42:20
hallo michael,
ich habe ein astro 2 rechts fronto temporal,wo das jetzt genau ist kann ich dir nicht sagen auf jedenfall so oberhalb der schläfe rechts und stirnseitig .
meine op ist jetzt fast 2,5 jahre her allerdings hatte ich direkt nach der op eine bestrahlung mit 60 gy da mein 2er schon anteile eises astro 3 hatte,deswegen kann ich nicht genau sagen wovon ich meine kleinen problemchen habe,da eine bestrahlung ebenfalls kleine schäden anrichtet !!!
also nun zu meinen problemen,epileptische anfälle ja sind aber gut im griff mit carbamazepin,gefühlsstörungen in hand mundwinkel und gelegentlich fuß links,wortfindungsstörungen ja ein wenig ist aber kein drama für mich,doppelbilder nein hatte ich auch noch nie ,starke müdigkeit ja sehr,konzentrationsprobleme ja kann mich nicht länger wie eine halbe stunde auf etwas richtig konzentrieren mal besser mal schlechter,aber wie gesagt meine bestrahlung kann auch noch mit schuld sein an den kleinen problemechen ! ich fühle mich auch kaum beeindrächtigt duch diese dinge jedoch bin ich in erwerbsunfähigkeitsrente,kommt jedoch auf den beruf an aber bei mir ist vorallem die feinmotorik wichtig und die ist schon gestört !
sonst habe ich die op wirklich als überhaupt nicht schlimm empfunden,ich wurde freitags operiert und war montags schon wieder alleine unterwegs in der klinik,und die tage von samstag bis montag waren auch nicht so schlimm war mehr narkose nachwirkung wie op schwierigkeiten,kaum kopfschmerzen,ich fühlte mich wirklich sehr gut ausser eben diese narkose sache aber die ist ja auch von mensch zu mensch verschieden ! mein tumor war übrigens ins bewegungszentrum eingewachsen und konnte deshalb nicht komplett entfernt werden.ich wünsche dir viel glück für deine op und hoffe du bringst sie genau so gut hinter dich wie ich!!!
ich hoffe dir ein wenig geholfen zu haben ,solltest du noch fragen haben gern beantworte ich sie dir soweit mir möglich !!!

alles gute und liebe grüße annettg
Annett[a]
Oliver L.
22.05.2003 22:22:32
Hallo Michael,
mein Tumor lag auf der anderen Seite an der Seite und der rechte Schläfenlappen ist bis auf kleine Reste komplett weg. Also Gehirnamputiert, wie ich manchmal so sage.
Über eventuelle Nebenwirkungen hab ich mir keine großen Gedanken gemacht, denn das Teil mußte raus. Nach der OP hab ich aber immer wieder kontrolliert ob alles da ist und selbst die einfachsten Sachen hab ich fast schon verbissen versucht zu beheben. Meine Gangunsicherheit hab ich in wenigen Tagen weg bekommen und ich bin wirklich stundenlang gelaufen und gelaufen. Der neuropyschologe war meine liebste Adresse um immer wieder klar zu kriegen da fehlt nichts.
Die mögliche Epilepsie hat mir keine Probleme bereitet und so hab ich da nicht drüber nach gedacht. Dafür hat sie mich eingeholt und einschneidend mein Leben geändert, mehr als der Tumor.
Die Arbeit hat sich bei mir zwar geändert doch ich kann sie noch zu 100% ausüben, das ist gut und in vielen Fällen auch normal.
Das Thema ist wirklich umfassend aber das wichtigste ist das du dich bei deinen Ärzten wohlfühlst und ihnen vertraust. Ich hab vor der OP viel mit ihnen gelacht und das auch bei der konkreten OP Besprechung am Bildschirm. Ohne dieses Vertrauen wäre das für mich nicht möglich gewesen.

Also viel Glück und toi toi toi

Oliver
Oliver L.
Michael[a]
26.05.2003 00:14:34
In Heidelberg.
In Tübingen hat man mir auch zur Operation geraten, bei allen anderen Kliniken, bei denen ich um Rat gefragt habe, war man zurückhaltend oder ablehnend.
Michael[a]
Koaki
20.09.2003 23:13:27
hallo michael,
bin auch links vorne an einem Grad II/III Astrozytom operiert worden. In der Tat hatte ich über einen längeren Zeitraum ein eingeschränktes Kuzzeitgedächtnis, was sich aber wieder gegeben hat. Ich konnte sofort nach der OP wieder sprechen, obwohl man mir auch gesagt hatte, dass ich damit rechnen müsste, dass das für ein paar Tage nicht geht. Ich hatte insgesamt in den Monaten danach (vor allem auch während meiner Chemo) ein erhöhtes Schlafbedürfnis, was aber ja wohl normal ist. Ich würde mich immer wieder operieren lassen!
Koaki
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