Hallo zusammen,
meine Lebensgefährtin (48) kam am 16. Januar nach einem Anfall ins Kreiskrankenhaus mit dem Verdacht auf Hirntumor.
Am 29. Januar wurde sie im Uniklinikum Tübingen operiert und der Tumor wurde vollständig entfernt (mit geringen Resten, was für mich ein Widerspruch ist).
Am 4. Februar kam dann der histologische Befund, es handelt sich um ein Glioblastom. Meine Lebensgefährtin war dabei, als der Befund mitgeteilt wurde, hat es allerdings nicht wirklich registriert. Bei weiteren Gesprächen mit Ärzten hat sie abgeschaltet, nur mit der Onkologin unterhält sie sich wirklich.
Am vergangenen Donnerstag begann die Chemotherapie (Temodal 120 mg) sowie die Bestrahlung - ausgerechnet an ihrem Geburtstag.
Da sie unter starker Platzangst leidet, war die erste Bestrahlung furchtbar für sie. Wir haben insgesamt 2,5 Stunden dazu gebraucht, mussten mehrfach abbrechen, erst ein weiteres Beruhigungsmittel sowie ein Gespräch mit der Psychologin führten dann zum Erfolg. Seither hat sie zwar immer noch große Angst, zieht es aber jetzt in einem Rutsch durch.
Das Temodal scheint sie gut zu vertragen, soweit man das nach 6 Tagen schon sagen kann. Sie ist seit der OP sehr verwirrt, hat Wortfindungsschwierigkeiten und bringt Namen und Begriffe durcheinander. Körperlich geht es ihr recht gut und wir haben auch schon längere Spaziergänge gemacht.
Ich selbst hatte am vergangenen Donnerstag nach der ersten Bestrahlung einen Zusammenbruch, aber mein Arzt hat mir recht gute Beruhigungsmittel verschrieben, welche ich bei Bedarf nehme. Mittlerweile geht es mir wieder relativ gut.
Nun zu meiner Frage: Sie weiß, dass ihre Erkrankung sehr ernst und sehr schwer ist, weiß aber nicht, dass sie unheilbar ist. Ich habe sie nicht darüber aufgeklärt, weil ich Angst habe, dass sie sich dann aufgibt. Eigentlich ist sie eine Kämpfernatur. Ihre Töchter sehen das genauso wie ich. Nur plagt mich da irgendwie ein schlechtes Gewissen. Sollen wir sie aufklären?
Viele Grüße
Josh