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Edheldre

Hi,
ist es möglich, dass nach einer OP, bei der Augennerv beschädigt wurde, es sich regenerieren wird? Mein Mann kann seine rechte Auge nicht mehr nach rechts bewegen. Die OP hat ende Oktober (vor 7 Wochen) stattgefunden. Bis jetzt gibt es überhaupt keine Verbesserung. Es wurde gesagt, dass nichts durchgeschnitten wurde. Der Tumor war einfach sehr fest auf dem Nerv. Habt ihr etwas ähnliches gehabt? Danke.

Efeu

Hallo Edheldre,

bei mir war es auch so. Der Abdunzensnerv war vollständig vom Tumor ummauert, alles konnte entfernt werden, die anderen Nerven waren auch alle umwachsen.
Nach der OP habe ich 6 Monate das Augenlid nicht schliessen können, dann kam das wieder. Ich habe stark geschielt, alles doppelt gesehen, mit 30 Schiel-Ddioptrinen. Nach über 15 Monaten wurde es besser, nach knapp 2 Jahren wurde eine Schiel-OP gemacht, seitdem sehe ich wieder fast normal. Mit dem Rest kann ich gut leben.

Daher: GEDULD. Nerven wachsen sehr langsam, und wenn der Sehnerv nur verletzt wurde, habt ihr Grund zur Zuversicht, es dauert nur eben sehr lange.

Geht zum Augenarzt, zu einem, der auf Schielen spezialisiert ist.

LG
Efeu

Lissie 38

Das regeneriert sich kaum wieder, und wenn dann sehr zäh...

Prof. Mursch

"Den Augennerven" gibt es nicht.
Es gibt 3 Hirnnerven (Trochlearis, Okulomotorius und Abduzens) die die Augenbewegungsmuskeln steuern. Bei Ausfall bestehen u.a. Doppelbilder.
Dann gibt es noch den Sehnerven (Optikus) der für das Sehen an sich zuständig ist. Bei komplettem Ausfall ist man blind auf dem Auge.

Alle sind sehr empfindlich, können sich erholen, aber das kann wirklich lange dauern und muß nicht vollständig ein.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Edheldre

Hi Prof. Dr. med Mursch,

bei ihm ist Abduzens auf den rechten Auge betroffen.
Laut dem Neurochirurgen wurde der Nerv freigelegt und nicht verletzt/geschnitten.

Gibt es für die Genesung einen ungefähren Zeitraum (ca. 6 Monate) und wenn es keine Verbesserung bis dahin gibt, wird alles sehr wahrscheinlich so bleiben?

Danke!

Elisabetha

Der N. opticus, die A. carotis und der N. oculomotorius im Operationsgebiet. Anfangs konnte ich das Augenlid nicht öffnen - im Rahmen einer Okulomotoriusparese eine Ptosis und Mydriasis.
Die OP ist jetzt drei Monate her. Ich kann das Auge gut öffnen, aber ich sehe Doppelbilder. Ich habe meinen Vitamin B-Status überprüfen lassen und lasse mir jetzt Vitamin B12 spritzen. Da ist wohl noch Geduld gefragt!

Xelya

Liebe Edheldre,

Nerven regenerieren sich sehr langsam, mir wurde (in anderem Kontext, bei einer anderen OP) gesagt, dass das bis zu zwei Jahren dauern kann.

Mein Sehnerv (Nervus Opticus) der aufgrund eines erhöhten Hirndrucks buchstäblich unter "Druck" stand, hat sich bei mir sogar über einen längeren Zeitraum als zwei Jahre erholt.

Das war so langsam, dass ich dachte, es hätte sich nichts getan, bis ich Notizen fand, wie es zu Beginn war und feststellte, dass sich mein Sehvermögen doch deutlich mehr verbessert hatte als sich dachte (ganz abseits von den gemessenen Werten).

Geduld lohnt sich und für mich war es sehr hilfreich, nicht immer nur mit dem Vormonat zu vergleichen, sondern mit dem Ausgangszustand, um Fortschritte besser zu erkennen.

Was sagen denn die Ärzte? Glauben die, dass es sich verbessern kann?

LG Xelya

KR-NE

Hallo Edheldre,
bei mir war der N. Opticus über mindestens 3 Monate vom Tumor gequetscht. Der Hirndruck war sicher ebenfalls zu hoch. Bis heute weiss ich nicht, ob er immer noch zu hoch ist. Nach der Tumorentfernung vor gut einem Jahr hat der Neurochirurg mir gesagt, dass eine Erholung im Bereich des Möglichen liegt, aber lange dauern kann. Ich habe allerdings in dem Jahr jetzt dreimal das Gefühl einer Verschlechterung wahrgenommen. Verbessert hat sich aber nichts.
Mein Wissen aus dem Biologiestudium (bisschen her) ist allerdings, daß eine Neubildung (Nachwachsen) der Nerven des ZNS nicht möglich ist. Eine Regeneration peripherer Nerven aber schon. Folglich dürfte sich also keine spontane Besserung ergeben. Vielleicht ist diese durch Intervention aber möglich. Ich denke dabei an Stammzellen bei Querschnittslähmung oder Druckentlastung durch Hirndrucksenkung.
Ich vermute, dass bei zu lange bestehender Quetschung die Nervenzellen absterben (nicht unbedingt alle) und diese nicht neu gebildet werden. Die bestehenden Funktionen werden dann sicher von den -vielleicht geschädigten- aber noch „lebenden“ Nervenzellen erfüllt. Die können sich vermutlich durchaus regenerieren, wenn man sie entlastet.
Im Klartext hieße das für Deinen Mann, daß sich eine Besserung über einrn längeren Zeitraum durchaus ergeben kann. Das gilt für (druck)geschädigte Zellen seines Nervs, aber was abgestorben ist, ist nicht ersetzbar.
Daß einer der Ärzte sagen kann wieviel abgestorben ist vermute ich mal nicht, so daß der Arme im Prinzip nur abwarten kan.
Alles Gute für ihn!

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