Liebe Alexandra,
fühl dich einfach umarmt und nicht allein gelassen mit deinen Sorgen über den schwierigen Zustand deiner Mutter.
Ich schreibe dir jetzt so ein paar Gedanken und auch Vorschläge auf, die euch vielleicht eine Erleichterung bringen und die Lebensqualität deiner Mutter etwas anheben.
Versuche doch bitte den Arzt , der das CCNU neben dem Avastin befürwortet , doch in telefonischen Kontakt mit den behandelten Ärzten des Krankenhaus zu bringen. Deiner Mutter hat es ja geholfen , aber ob es in Zukunft noch hilft, weiß leider keiner....
Das Pflegebett ist durchaus eine Erleichterung für euch.Aber alleine könnt ihr jetzt wirklich die Pflege nicht mehr bewältigen !!!
Habt ihr schon eine Pflegestufe für deine Mama? Sie müsste nach deiner Schilderung durchaus die Pflegestufe 2 bekommen. Da muss bei der Krankenkasse angerufen werden , wenn ihr noch keinen Antrag gestellt habt.
Das lange liegen im Bett bereitet wirklich Schmerzen und die Muskulatur wird auch dadurch geschwächt. Deine Mutter kann durchaus Physiotherapie, Ergotherapie und auch bei Bedarf Lymphdrainage verschrieben bekommen, die auch zu Hause von den Therapeuten gemacht wird.
Ein fahrbarer Toilettenstuhl für das nächtliche Aufstehen wäre auch sehr hilfreich. Der Pflegedienst kann euch auch Griffe zeigen, wie ihr wirkungsvoll und ohne das deine Mutter Schmerzen bekommt , sie körperlich unterstützen könnt. Es gibt auch Kurse für pflegende Angehörige .
Jetzt zu dem wirklich ganz schwierigen Thema :Glioblastom und das Leben. Es ist leider verkürzt.... Das macht dich als Tochter natürlich traurig und wütend zugleich. Ärzte können eben leider diesen Tumor nicht heilen. Sie können nur das Leben verlängern. Ich glaube durchaus, dass sie gerne mehr erreichen würden.
Dazu kommt leider noch die Erfahrung , dass bei einem die Therapie anschlägt und bei dem anderen überhaupt nicht..
Wenn es jetzt doch zu der Zeit des Abschiednehmens kommt, bitte ich dich sehr, neben aller begreiflichen Trauer und Wut sie auch als eine sehr wertvolle und ja auch sehr intensiv, zärtliche Zeit zu sehen......
Ab einem gewissen Stadium, keiner kann sagen , wann es eintritt, beginnt die Zeit mit wenigen oder keinen Worten mehr...
die Hand wird gehalten oder gestreichelt und man blickt sich liebevoll in die Augen.....
Ich hoffe sehr, dass dieser Lebensabschnitt noch ein bisschen entfernt
ist , meine liebe Alexandra, die so stark gefordert ist. Bitte , denke auch ein bisschen an dich!.
Das muss ich wirklich immer an dich schreiben. Du bist jung und hast ein eigenes Leben. Deine Liebe zu deiner Mutter wird dadurch in keiner Weise geschmälert.
Schreibe hier immer wieder , wenn du traurig bist und gedankliche Unterstützung brauchst.Wir werden dir gerne helfen.
Mit traurigen , aber immer noch hoffnungsvollen Grüßen auf eine bessere Zeit
schicke ich dir liebevolle Grüße
deine Gramyo/Claudia mit Burkard im Herzen und Leben