Anna[a]

Bei meinem 9 jährigen Sohn wurde eine Läsion im Gehirn festgestellt, wobei es sich vermutlich um einen gutartigen Tumor handelt. Näheres erfahre ich bei einem Spezialisten. Ich habe in den letzten Tagen im Netz viel über Tumore gelesen aber nicht genügend Informationen bekommen. Bedeutet Tumor gleich Krebs? Oder gibt es da Unterschiede zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren?
Ich würde mich über jede Art von Information freuen.

BeateB

Hallo Anna!
Der Unterschied zwischen gut- und bösartig besteht einerseits in der feingeweblichen Zusammensetzung des Tumors: ein "differenziertes, weit entwickeltes Gewebe" ist eher gutartig, ein "undifferenziertes, wenig entwickeltes Gewebe" ist eher bösartig. Andererseits ist ein wichtiges Kriterium für Bösartigkeit die Fähigkeit Metastasen in anderen Köperteilen zu setzen. Gutartige Tumoren tun dies nicht. Es gibt übrigens auch Zwischenstufen. Das Problem bei einem eigentlich gutartigen Tumor im Kopf ist der Platz: der Schädelknochen gibt nicht nach, so daß bei stetigem Tumorwachstum das gesunde Hirngewebe verdrängt wird und es allmählich zur Hirndrucksteigerung kommt. Außerdem kann auch der gutartige Tumor wichtige Nervenbahnen zerstören. Es ist also unbedingt notwendig gutartige Tumore zu behandeln. Allerdings hat man dabei nicht so viel Zeitdruck wie bei einem bösartigen Tumor, da die gutartigen in aller Regel nur langsam wachsen. Hole Dir, wenn du Zweifel hast, ruhig eine zweite oder dritte Expertenmeinung ein! Alles Gute für Deinen Sohn wünscht BeateB

Sebastian[a]

Antwort vom Prof im Forum-WWM:

".... Im Hirn verschwimmen die Begriffe gut- und bösartig. Im Hirn sind zwar viele Tumoren gutartig (d.h. sie setzen keine Metastasen und wachsen nicht infiltrierend bzw. destruierend). Andererseits kann durch die engen Grenzen gegenüber einer Raumforderung und die eingeschränkten Operationsmöglichkeiten jeder (auch gutartige) Tumor zum Tode führen (wenn man ihn nicht lokal kontrollieren kann), so daß der Begriff "gutartig" eigentlich nicht angebracht ist.
Welcher Tumor bei Ihrem Sohn vorliegt, wird ja noch ermittelt. Erst wenn man die (histologische) Diagnose kennt, kann man Therapien diskutieren. Es gibt eine Reihe von Studien in der Kinderonkologie - dort sollten Sie eventuell nachfragen (Prof. Henze, Charité, Berlin; Prof. Pötter, Uni-Klinik Wien)...."

Anton[a]

Ich habe selbst eine Hirntumor- Op hinter mir. Mein Tumor war NICHT bösartig, also kein Krebs.
Es bleiben zwar eventuelle Nachwirkungen wie Lähmungen usw, aber man weiß wenigstens daß das Ding kein Krebs war. Nur durch genaue Untersuchungen des Gewebes kann man die Beschaffenheit feststellen.
Also, Tumor ist ein sehr weitläufiger Begriff.

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