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enpo

Hallo zusammen,

ich habe mittlerweile OP (06/2019), Bestrahlung (bis 09/19) und Chemo (bis 02/20) nach Astro III hinter mir und habe aller 3 Monate MRT. Bisher war immer nichts zu sehen, aber jetzt schreiben die Ärzte im Befund von einer Gliosezone und einer postradiogenen / narbigen Veränderung und im Fazit: "kein sicherer Anhalt für ein Rezidiv".

Mein Neurochirurg hat mir erklärt, dass das bedeutet, dass am Rande der Resektionshöhle neue Gliazellen entstehen und das ein normaler Vorgang ist, den man aber im Auge behalten sollte.

Gibt es Erfahrungen dazu, wie sich sowas entwickelt? Heißt das schon, dass ich demnächst mit einem Rezidiv rechnen muss oder kann es auch sein, dass es bei der Vernarbung bleibt und kein neuer Tumor entsteht?

Würde mich interessieren, ob bei den Langzeitpatienten unter euch auch diese Vernarbungen entstanden sind und ob das auch harmlos verlaufen kann.

Viele Grüße und danke für jede Antwort!

AnnikaK

Hallo!
Mein Sohn hatte zwar kein Astro, sondern ein Medulloblastom.
Es wurde im Oktober 2017 operiert, dann bekam er Chemo-Bestrahlung-Chemo.
Er ist jetzt seit Dezember 2018 in Komplettremission.

Auch er hat diese Gliose entwickelt, sie ist aber immer stabil, das heißt, es hat sich nie verändert.

Es ist also kein Anzeichen dafür, das sich da bald ein Rezidiv entwickelt, aber natürlich gucken die Radiologen da bei jedem Kontroll-MRT genau drauf und vergleichen die Aufnahmen.

Greta80

Vlt meldet sich noch ein Experte/Expertin dazu.
Seit Op und Bestrahlung/Chemo beschreibt der Radiologe in allen MRTs meiner Mutter eine Gliosezone. Es wurde ein großes Astro 2-3 operiert.

Auch die Neurochirurgen haben das bisher nicht erwähnt. Ich denke und hoffe nicht, dass so etwas auf ein Rezidiv schießen lässt.

KaSy

Hallo,
ich hab im DocCeckFlexikon nachgelesen:
"Eine Gliose ist eine abnormale Ansammlung von Gliazellen in Teilen des Zentralnervensystems ... . Dabei findet sich diese erhöhte Anzahl an Zellen in Bereichen, die durch ... eine Erkrankung geschädigt wurden. Trotz erhöhter Zelldichte bleibt das Areal durch das vorangegangene pathologische Ereignis geschädigt, da die dicht gepackten Gliazellen keine neuen physiologischen Aufgaben übernehmen."
"Ob eine im MRT nachgewiesene ... Gliose Krankheitswert hat oder nicht, ist im Wesentlichen davon abhängig, ob begleitende neurologische Symptome vorhanden sind. Die Bildgebung allein ist - vor allem bei unspezifischen Läsionen - nicht aussagekräftig."

Kurz gesagt:
Eine Gliose ist eine durch die OP oder die Bestrahlung entstandene NARBE im Gehirn.

In seltenen Fällen können sich in Narben Tumorzellen "verstecken", die sich möglicherweise vermehren. Meist aber nicht. Und wenn, dann würde es im MRT gesehen werden. Das Wort Gliosezone ist also kein Grund zur Beunruhigung.

KaSy

enpo

Vielen Dank an alle für ihre Beiträge. Es ist schonmal ganz gut zu hören, dass es viele mit einer Gliose gibt, wo nicht gleich ein neuer Tumor entsteht :)

styrianpanther

Hi, ich hatte von 2012 bis ca 2018 diese stetigen Gliosezunahmen , wobei nie klar war, was das genau bedeutet, trotzdem hat mich das sehr beschäftigt und mir Dauersorgen bereitet... 2018 war das schon richtig groß und wurde , da verdächtige Kontrastmittelaufnahmen da war. Dann 10/2018 mit 5-ALA reoperiert . Und 10 histologische ProbenEntnahmen um einen recht stabilen Befund zu kriegen. Danach Histologisch betrachtet eine minimale Progression von WHOII auf WHOII-II mit anschliessender kombinierter Radiochemo . Seither geht die die Gliose teils zurück, was verwundert , aber besser ist , wie gedacht ;-)
Mittlerweile konzentriere ich mich weniger auf die Gliose und genieße die zeit ohne Kontrastmittelaufnahme.
Daher mein Erkenntnis , Achtsamkeit ja, Panik nein,Leben

Allen alles Gute

Styrianpanther

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