Hallo Freunde,
meine Freundin, 39 Jahre, hat die Hiopsbotschaft Hirntumor bekommen, während der Biopsie wurde nicht alles entnommen, Grund mögliche Lähmungen. Ergebnis haben wir bekommen. Kann uns hier jemand helfen in Bezug auf die Fremdbegriffe? Wir Haben zwar gegoogelt, aber es ist verwirrend. Es ist noch nicht wirklich klar, was es ist, außer dass er bösartig vom WHO Grad 3 ist. Hier der Befund:
Immunhistochemie (6x):
GFAP: Im Tumor überwiegend in Zellfortsätzen positiv. Die Reaktiven Astrozyten immer wieder mit der sog. "Sternenhimmel" Erscheinung positiv markiert.
MAP2: In den Zellkörpern und den Zytoplasmaausläufern positiv.
IDH1 (R132H): Negativ.
p53: Schwache bis mäßige nukleäre Akkumulation in 20% der Tumorzellen als Ausdruck einer partiellen Überexpression.
ATRX: Im Tumor und im ortsständigen gewebe nukleär positiv (somit kein Hinweis auf einen Expressionsverlust als Folge einer zugrundeliegenden ATRX-Gen-Mutation).
Ki-67: Tumorzellen bis 35% nukleär markiert.
Integrierte neuropathologische
Beurteilung:
Malignes, diffus infiltrierendes Gliom
• ohne Expression von mutiertem IDH1(R132H)-Protein
• mit partieller Überexpression von p53-Protein
• ohne Expressionsverlust von ATRX-Protein.
Kommentar:
Differentialdiagnostisch kommt neben einem malignen Astrozytom mit genetischen Eigenschaften eines Glioblastoms (laut CIMPACT-NOW Update 3) noch ein anaplastisches Oligodendrogliom infrage. Ein anaplastisches Astrozytom WHO Ill, IDH-mutiert erscheint bei fehlender Expression des mutierten IDH1(R132H)-Proteins und im Kontext der Abwesenheit von nukleärem Expressionsverlust von ATRX sehr unwahrscheinlich. Für einen oligodendroglialen Tumor spricht neben der kleinzelligen Erscheinung des Tumors sowie dem Alter der Patientin noch das Erhalten des ATRX-Protein Expression in Tumorzellkernen und das Fehlen einer sicheren Überexpression von p53. In einem solchen Fall ist dann Aufgrund der erheblich erhöhten mitotischen Aktivität entsprechend von einem WHO Grad Ill auszugehen. Vorausgesetzt ist jedoch das Vorliegen einer IDH-Mutation, weshalb wir eine IDH-Sequenzierung durchführen werden. Im Fall eines IDH-Wildtyp-Status kommt dann ein malignes Astrozytom mit genetischen Eigenschaften eines Glioblastoms mit deutlich größerer Wahrscheinlichkeit infrage. Zur Differenzierung des Tumors in dieser Richtung bestimmen wir auch den TERT-Promoter-Status. Eine TERT-Promoter-Mutation würde auch im Fall einer IDH-Mutation deutlich auf das Vorliegen eines Oligodendroglioms hindeuten. Weiterhin erscheint die kleinzellige Variante eines Glioblastoms mit H3F3A G34R/V Mutation noch vorstellbar, so dass wir auch noch diese Option molekular prüfen werden. Sie erhalten einen Nachbericht.
Nächste Woche soll dann noch ein Teil vom Tumor entnommen werden, dass so wenig wie möglich Rest übrig bleibt. Danach Strahlen- und oder Chemo.
Allerdings würden wir einfach gern eine 2. Meinung einholen bevor wir die OP durchziehen. Ich hoffe auf einige Infos von Euch. Vielen Dank!
Erdalis