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AmadeusMo

Hallo!
Meine Mutter (75j) hat vor ca 2 Wochen folgenden Befun bzw Diagnose erhalten:
Linksparietel eine periphere, halbkugelige Raumforderung im Maximaldurchmesser craniocausal und sagittal 3 cm haltend, transversal 1,5cm Signalintensitätssteigerung nach KM. In erster Linie Meningeom.....

Wir hatten danach ein Gespräch mit dem NC. Dieser sagt es ist kein Todesurteil und man weiß ja auch nicht, wie lange das da schon ist. Da es sich um einen Zufallsbefund handelt. Der NC würde nicht operieren und das Meningeom alle 6 Monate mittel KopfCT mit Kontrastmittel beobachten.
Danach hatten wir noch einen Termin auf der Neuro im LKH. Der zuständige Professor hat das Meningeom dann als Hirntumor in der Regel "gutartig " beschrieben. Er würde jedoch operieren! Hat uns aber gleich gesagt, dass es nach der OP zu Sprachstörung kommt. In welchem Ausmaß weiß man natürlich vorher nicht.

Ich kenn mich gar nicht mehr aus! Was sollen wir nur tun.
Den Befund kann keiner so richtig lesen... Und was Google alles ausspuckt :-(
Meine Mutter ist nervlich am Ende. Redet nur mehr vom sterben. Es wird von Tag zu Tag schlimmer. Auch ich kamn kaum damit umgehen. Versuche ihr gegenüber jedoch "positiv " zu wirken und reden.

Gibt es hier in der Gruppe noch jmd. der sich nicht operieren ließ und eine Kontrolle alle 6M mittels CT bzw MR macht?

Supermama

Hallo AmadeusMo,

der Befund ist ja noch frisch und Deine Mutter braucht bestimmt einige Zeit zum Verdauen. Ein Meningeom ist tatsächlich überwiegend gutartig und die Größe wirkt auf mich nicht so dramatisch. Bei mir wurde 2014 ein "Meningeom" im Rückenmarkskanal entdeckt. Nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle habe ich mich trotz vorhandener Schmerzsymptomatik zum Abwarten entschieden. Ich hatte nach drei Monaten die erste Kontrolle, dann nach einem Jahr die zweite. Im Mai 2016 habe ich mich dann doch wegen zunehmender Ausfallerscheinungen und Muskelzuckungen für die OP entschieden. Der Tumor war gutartig, aber kein Meningeom, sondern ein Neurinom.

Ich weiß nicht, welche Symptomatik bei Deiner Mutter zum MRT geführt hat. Aber wenn es nichts "Schlimmes" ist, würde ich tatsächlich erst mal 6 Monate abwarten, um eine mögliche Wachstumstendenz zu erkennen und dann evtl. neu zu entscheiden.

LG Maja

alma

"Hirntumor" ist eine Schreckensdiagnose. Man kennt sich nicht aus, wenn man sie bekommt, und reagiert mit großer Angst.
Genauer betrachtet ist es ein Oberbegriff für alle Gewächse innerhalb des Hirns und an den Hirnhäuten. Dahinter verbergen sich solche mit leichten bis zu solche mit schweren Verläufen.
Je nachdem, ob leicht, mittel oder schwer, sieht die Therapie aus.
Bei einem Tumor wie dem deiner Mutter ist es nicht falsch, ihn zuerst nur zu beobachten. Das macht man auch mit denen, die früher oder später entarten.
Ungewohnt ist der Gedanke, mit einer "tickenden Zeitbombe" im Kopf herumzulaufen und sich dauernden Kontrollen unterziehen zu müssen.
Aber es ist eine Krankheit wie viele andere auch, die kontrolliert werden, angefangen mit Bluthochdruck.
Das mit den Sprachstörungen habe ich nicht verstanden. Vorübergehend? Anhaltend? Werden bei der OP Sprachareale beschädigt? Dann würde man bei Tumoren im Gehirn eine Wach-OP machen.
Mit diesen Fragen würde ich eine Drittmeinung einholen und dann eine Entscheidung treffen.
Man kann sich nicht entscheiden, wenn man zu wenig Klarheit hat.

Hier lässt sich nicht jeder gleich operieren. Wenn der Tumor langsam oder wie vielleicht bei deiner Mutter gar nicht wächst, hat man Zeit.

LG, Alma.

AmadeusMo

Danke für eure netten Worte. Bezügl. der Sprachstörung hat der NC gemeint, da das Meningeom dort liegt kommt es nach einer Sprachstörung. Natürlich kann er uns nicht sagen, wann bzw ob diese überhaupt wieder weg gehen.
Derzeit zeigt Mama keine Symptome zumindest sagt sie es mir nicht. Ich sehe meine Mutter aber täglich.
Zur Untersuchung kam es deshalb, da ihr Anfang Mai die Hand beim Putzen "runtergefallen " ist.. Was ja auch ein Anzeichen von Schlaganfall sein kann.

Wir haben am 19.7 einen weiteren Termin für ein CT bzw MRT der Halswirbelsäule.

Lg AmadeusMo

TumorP

Hallo AmadeusMo
so ein "Zufallsbefund" war es 2014 auch bei meiner Frau. Kribbeln erst li Hand, dann li Bein, dann GESICHT links. Da lag aus verschiedenen zusätzlichen Gründen auch die Vermutung Richtung Schlaganfall. Rechts frontal 4,8 x 4,2 x2,8 cm. Operiert 14 Tage später.

2more

Hallo AmadeusMo,

ich meine, mit einer MRT-Kontrolle in einem halben Jahr seid ihr auf der sicheren Seite. Zwischenzeitlich könntet ihr eine weitere fachklinische Meinung einholen und dort ganz konkret nach den Vor- und Nachteilen bzw. Risiken der Alternativen - abwarten - operieren - bestrahlen? fragen.
Ich habe ein Meningeom, das seit Jahren nur kontrolliert wird, da ich keine Beschwerden/Ausfälle habe. Eine längere Beobachtungsphase ist aber nicht in jedem Fall möglich.

VG
2more

flamme111

Hallo AmadeusMo,

ich gehöre auch zu der Gruppe die abwartet und kontrolliert, inzwischen nur noch jährl. Kontrolle (MRT). Dies seit 11-2011 / Zufallsbefund / ohne Ausfälle/Beschwerden, die man auf das Meningeom zurückführen könnte.
Ich habe damals fast ein halbes Jahr gebraucht um die Diagnose zu verdauen und habe viele Dinge für den V-Fall (größeres Wachstum und deshalb OP) geregelt, das gibt ein gutes Gefühl. Jeder Fall ist anders, aber in der Regel sind diese Tumore langsam wachsend, sodass man mit einer Warte-/Kontrollzeit (6 Mon.) nichts verliert. Bestenfalls hat er sein Wachstum eingestellt, was ich Deiner Mutter natürlich gerne wünschen würde.

LG Flamme

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