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Thema: Behandlung von Regelbeschwerden nach Meningeom

Behandlung von Regelbeschwerden nach Meningeom
Jandara
26.09.2016 22:41:52
Hallo,

In 05/15 wurde mein Felsenbeinmeningeom WHO I operativ entfernt. In 05/16 wurde ein Kontroll MRT gemacht. Auf den Bildern waren winzige Schatten zu sehen, die entweder Resttumor oder Vernarbungen sein können. Eine Kontrolle dessen soll 2017 erfolgen.

Ich habe schon immer unter einer sehr starken Regelblutung gelitten, die jahrelang mit der Pille erfolgreich ruhiggestellt wurde. 2007 entschied ich mich, die Pille abzusetzen und auf Hormone zu verzichten. Mittlerweile ist die Blutung aber fast den ganzen Monat durchgehend. Vllt bin ich mal eine Woche ohne Blutung bis zum Eisprung, dann blutet es wieder ein paar Tage leicht und 8 bis 10 Tage so stark, dass ich kaum von einer Toilette weit weg kann.

Die Rezeptorbestimmung meines Meningeoms ergab 95% Progesteronrezeptoren und 1% Östrogenrezeptoren.

Was bleiben mir für Möglichkeiten, die Blutungen zu regulieren? Was darf ich einnehmen bzw. verwenden und was keinesfalls? Man liest so viel über Hormone und dass viele verzichten. Ich finde keine passende Antwort.

An der Uniklinik meinten die Ärzte nach der Operation, ich müsste nichts beachten und meine Frauenärztin findet auch keine eindeutige Empfehlung, was erlaubt ist und was nicht. Eine verhütende Wirkung wäre toll, aber nicht mein Hauptanliegen. Ich bin 34 Jahre alt und hätte gerne mal wieder die Chance auf ein normales (Liebes-)Leben.

Wer weiß Rat bzw. hat ein ähnliches Problem gelöst?
Jandara
2more
27.09.2016 08:56:15
Hallo Jandara,

Du bist erst 34 Jahre alt. Solche heftigen Dauerblutungen kommen bei Frauen in den Wechseljahren vor. Ich und drei Frauen aus einem anderen Forum waren davon betroffen, manchmal bis zu 5-6 Wochen mit kurzen Unterbrechungen. Der hohe Blutverlust führte zu einem massiven Mangel an Eisen und roten Blutkörperchen, so dass eine hochdosierte Eisentherapie folgte, nachdem feststand, dass keine Grunderkrankung vorliegt. In meinem Fall regulierte sich der Zustand ohne Zutun. Ich habe ein Meningeom und verzichtete auf Hormongaben, auch auf pflanzliche. Dennoch wuchs der Tumor minimal weiter.

Kann bei Dir ein Myom oder eine andere Erkrankung der inneren Geschlechtsorgane ausgeschlossen werden? Handelt es sich evtl. um vorzeitige Wechseljahre?

Eine betroffene Frau unterzog sich einer Ausschabung, die allerdings nur kurzzeitig die Blutungen stoppte. Eine andere trank Hirtentäscheltee, der auf die Blutgerinnung wirkt. Allerdings würde ich den nicht bedenkenlos trinken, wenngleich er wohl gewirkt hat.
Warst Du bereits bei einem Facharzt für Endokrinologie? Wäre vielleicht eine Möglichkeit.
Leider konnte ich Dir nicht wirklich weiterhelfen, möchte Dir aber sagen, dass ich nachempfinden kann, was Du durchmachst. Es ist sicher auch am Arbeitsplatz schwer, damit umzugehen.

LG
2more
2more
Jandara
27.09.2016 09:40:16
Hallo 2more, vielen Dank schon mal für deine Antwort.

Ein Myom kann ausgeschlossen werden oder sonst etwas, ja. Bevor das Meningeom da war bzw bekannt war, bekam ich mal Tabletten, die wie eine Ausschabung wirkten. Hat für ein paar Monate geholfen, dann wieder alles wie vorher. Ein operativer Eingriff wäre zu viel Aufwand, da meine Ärztin den gleichen Effekt wie mit den Tabletten befürchtet. Wechseljahre kann ich mir schwer vorstellen... Aber dann wäre ja ein Ende in Sicht ;-)

Vielleicht wäre der Facharzt eine Möglichkeit.

Liebe Grüße!
Jandara
buttercup
27.09.2016 10:21:57
Hallo Jandara,
ich hatte zwar auch ein Meningeom, welches entfernt wurde, die Probleme, die du mit den Blutungen hast, hatte ich vorher. Teils bedingt durch Zellveränderungen in der Gebärmutter, eine Krebsvorstufe. Ich hatte eine Ausschabung, die nur kurz geholfen hat, hatte danach wieder Dauerblutungen und neue nicht gutartige Zellveränderungen. Danach habe ich eine ambulante Thermoablation vornehmen lassen. Seitdem habe ich gar keine Blutung mehr gehabt, der Eingriff liegt nun 11 Jahre zurück. Allerdings hatte ich die Familienplanung schon abgeschlossen, denn eine Schwangerschaft funktioniert dann meines Wissens nicht mehr, wenn der Eingriff 100% erfolgreich war. Nach diesem Eingriff gibt es einen gewissen Prozentsatz Frauen, die wieder eine Blutung bekommen, evtl. schwächer. Bei mir hat es aber super funktioniert, keine Blutung mehr, keine Zellveränderungen, neue Lebensqualität. Vielleicht kannst du dich mal über diesen Eingriff informieren. Ich habe es nicht bereut.
lg
buttercup
buttercup
Jandara
27.09.2016 11:08:14
Danke für die Info.

Wie kann man Zellveränderungen in der Gebärmutter feststellen?
Jandara
Aziraphale
27.09.2016 13:03:41
Durch einen Abstrich beim Frauenarzt.
Aziraphale
asteri1
27.09.2016 13:25:18
Bei Verdacht auf ein Endometriumkarzinom (Gebärmutterkrebs) wird Dein Frauenarzt neben einer Tastuntersuchung ein Ultraschall machen und eine Gebärmutterspiegelung mit einer Gewebeentnahme vornehmen evtl. auch ein MRT mit Kontrastmittelgabe. Davon würde ich aber nicht gleich ausgehen, zumal das bei Dir schon vom Alter her, eher unwahrscheinlich ist.

Dennoch ein Besuch beim Gynäkologen zum Ausschluss meist harmloser Ursachen, schadet sicher nicht.
asteri1
Jandara
27.09.2016 21:15:30
Danke. Abstrich wird regelmäßig gemacht. Dann dürfte das schon mal nicht der Grund sein.
Jandara
asteri1
27.09.2016 21:32:06
Nein, hier wird etwas verwechselt.

Die jährlichen Abstriche (PAP-Test) macht der Gynäkologe um das Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs) auszuschließen.

Das ist eine andere Krebsart, die ganz andere Symptome hervorruft, nämlich lange gar keine und später Ausfluss, Kontaktblutungen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sowie Zwischenblutungen.

Während das Gebärmutterkarzinom sehr früh Symptome bereitet und sich durch ungewöhnliche und langanhaltende Blutung und Unterleibsbeschwerden bemerkbar macht. Es tritt meist nach der Menopause auf.

Das nur am Rande, weil es hier gar nicht zum Thema Hirntumor passt.
asteri1
buttercup
28.09.2016 08:15:27
Ja, die Thematik passt nicht zum Forum, aber ich wollte lediglich kurz erwähnen, warum bei mir die Thermoablation gemacht wurde. Mir ging es hier um die Art des Eingriffs an sich, der vlt. das Problem von Jandara lösen könnte. Liebe Jandara, ich würde mir einfach noch eine zweite Meinung einholen, evtl. bei einem Gynäkologen,der auch selbst Operationen vornimmt oder in der Gynäkologie einer Klinik, die auch eine Neurologie/Neurochirurgie hat, um fachübergreifend an einer Stelle eine Befundung vorzunehmen. Habe heute etwas Ausdrucksprobleme, aber ich hoffe, es kommt rüber, was ich meine.
buttercup
Jandara
28.09.2016 15:22:37
Ja, ich werde einen Termin an der Uniklinik machen, die auch den Tumor operiert haben. Dann dürfte es auch kein Problem sein, meine Akte einzusehen. Dort gibt es sowohl eine gynäkologische Abteilung als auch eine Endokrinologische Sprechstunde... Ich hoffe, die Zusammenarbeit klappt.
Jandara
2more
29.09.2016 08:41:42
Hallo,

das könnte der richtige Weg sein. Ich wünsche Dir viel Erfolg, dass Du endlich zur Ruhe kommst.

LG
2more
2more
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