Thema: Behindern Kurkuma oder Enzyme die Temozolomid-Chemo?

Hallo,

ich fange Freitag meinen ersten Zyklus Temozolomid an. Derzeit nehme ich aber täglich Enzyme (Karazym) und täglich große Mengen Kurkuma zu mir. Kann sowas die Wirkung vom Temoda mindern?
Mein Arzt meinte auf die Frage ob diverse Nahrungsergänzungsmittel die Wirkung mindern könnte "Quatsch". Darauf habe ich gar nicht genauer gefragt.
Nur da man ja gelegentich liest, dass Antioxidantien und co Chemos behindern könnten mache ich mir doch noch ein wenig Sorgen, wil aber auf die Sachen auch nicht wirklich verzichten.
Gibts hierzu Erfahrungen oder die Meinung vom Fachmann?

"Quatsch" ist Krampf. Natürlich kann die Wirkung der Chemo beeinträchtigt werden. Durch andere Medikamente (weshalb es z.B. wichtig ist, dass das bei der Auswahl von Epi-Medikamenten berücksichtigt wird), aber auch durch Nahrungs(ergänzungs)mittel.

Z.B. darf mein Mann keine Grapefruit essen, weil diese die Verstoffwechselung vom TMZ in der Leber beeinträchtigt. Andere Einschränkungen sind mir jetzt nicht bekannt, mein Mann nimmt aber auch nichts dergleichen.

Ich bin ja auch in der Methadon Gruppe und hatte Kontakt zu Fr. Dr. Friesen. Sie hat uns geraten während einer Chemo auf Antioxidantien zu verzichten.
Sie forscht ja hauptsächlich auf dem Gebiet der Kebstherapie und unabhängig vom Methadon hat sie herausgefunden dass Antioxidantien nicht nur die gesunden Zellen schützen sondern auch die Tumorzellen. Das wäre ja dann kontraproduktiv.
Ich denke Orangen, Kiwi, Äpfel, Gemüse sind natürlich ok, aber von hochdosis AO's würde ich während der Chemo die Finger lassen.
VG Bianca

Aber nun ist doch etwas gewachsen, was mit Temodal behandelt werden soll. Also selbst wenn Dir die Enzyme usw. im letzten halben Jahr gut getan haben, ist trotzdem ein Progress entstanden. Ich würde da jetzt dem Temodal die Chance geben, seine Wirkung zu zeigen..

Naja gewachsen ist seit dem nichts mehr. Nur die KM-Aufnahme wurde etwas mehr (wobei sich da die Ärzte auch uneinig sind).
Auch bezüglich der Enzyme usw. gibt es ja auch unterschiedliche Meinungen von den Ärzten. Die einen finden es hinderlich, die anderen wiederum als Unterstützung der Therapie. Die meisten wahrscheinlich sehen da gar keinen Einfluss, da es keine handfesten Studien zu gibt.

Einer meiner Ärzte hatte mir empfohlen während der Chemotage alle Medis (u.a. Enzyme) wegzulassen. Nur das Kurkuma nehme ich während dessen weiter. In den USA soll es Studien dazu geben das curcumin das temodal sogar unterstützt den Zelltot herbei zu führen.

Curcumin wirkt mit Temozolomid (Temodal) synergistisch gegen die Zellen des Glioblastoms indem es in der Zelle ROS macht und den mTOR-Signalweg blockiert:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25050915

Außerdem scheint es auch ohne Chemotherapeutikum wirksam gegen das Glioblastom multiformale zu sein:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26637846 und

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2949804/

Weitere Informationen über Curcumin im Forum:

http://www.curcumin-als-pharmakon.info

Also jetzt mal ein kleiner Zwischenbericht meinerseits.
Ich habe bisher während der Chemo (Temozolomid) regelmäßig Enzyme in hoher Dosis genommen und fast täglich einen Smoothie (ca1,5l) aus grünem Tee, Himbeeren, Kurkuma (2 gehäufte Teelöffel), schwarzem Pfeffer und Pulver aus Brokkolisprossen inkl. ein wenig Leinöl gemacht.... und natürlich auch getrunken.
Sonst wie gewohnt normal gelebt und weiterhin viel Sport gemacht.
Das Ergebnis nach 6 Monaten war folgendes:
Der eigentliche Tumor ist konstant und die KM Aufnahme deutlich zurückgegangen.
Die Erwartung meines Arztes VOR der Chemotherapie war, dass der Tumor einfach nur nicht wächst. Mit einem Rückgang der KM Aufnahme rechnete er eher weniger.
Alles in allem kann man sagen, dass die Therapie trotz der ganzen Antioxydantien und Co besser angeschlagen hat als erwartet und ich keinerlei Nebenwirkungen bisher habe. Das Blutbild war bis jetzt durchweg unauffälig.
Da ich alles vertrage als wären es Smarties und es wohl was bringt haben ich mit meinem Arzt beschlossen noch 3 Zyklen mehr zu machen. Mehr solle ich aber nicht nehmen, da es sonst zu spätfolgen kommen könnte die ich dank meines jungen Alters und meines guten Zustands wahrscheinlich erleben würde.