Thema: Belastbarkeit nach Hypophysenmakroadenom OP - zurück ins Büro ..

Hallo,

bin nach erfolgreicher OP im Oktober 2014 wieder im Berufsleben. Würde mich gerne mit jemandem austauschen bezüglich der Belastbarkeit, der in einer ähnlichen Situation ist.

Es geht auch um die Konzentrationsfähigkeit im Orchester und Chor bzw. die Belastbarkeit.

LG
Hopegirl2014

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Liebe Franzi,
also ich bin keine Berufsmusikerin. Bin privat im Orchester und im Projekt- und Gospelchor.

Hätte ich mich gegen die OP entschieden, hätte mir der Tumor meinen Sehnerv zerquetscht. Es war 5 für 12! Manche haben hinterher diese Sache mit der Konzentration - aber nicht alle!! Bei jedem Patienten ist das anders. Außerdem bin ich noch in der Genesungsphase und gebe mir Zeit und hoffe, dass das mit der Konzentration und der Belastbarkeit noch besser wird.

LG Hopegirl

Liebes Hopegirl,

bei mir wurde vor einem halben Jahr ein Makroadenom entfernt. Ich war dann auch zur AHB, die mir sehr gut tat.

Ich hatte (habe) folgende Probleme (stark schwankend von der Tagesform abhängig):

Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfdruck - Kopfschmerz, Schwindel / Gleichgewichtsstörungen, Gelenkschmerzen, Belastungsunfähigkeit, geringe Stresstoleranz (Geräusche, Hektik), Lichtempfindlichkeit, Höhenuntauglichkeit, Wortfindungsstörungen, verlangsamte Bewegungen, Frieren, "nah am Wasser gebaut"- ohne traurig zu sein laufen die Tränen einfach so runter - vor lauter Erschöpfung.

Die Gelenkschmerzen und die Lichtempfindlichkeit können auch andere Ursachen haben - das habe ich schon jahrelang. Alles andere ist "neu" seit der Erkrankung bzw. seit der OP.

Mir ging es Ende Februar / Anfang März für etwa drei Wochen gut und sehr gut. Ich konnte ca. 3km gehen, Fahrrad fahren .. einfach aktiv sein. Zwar nicht jeden Tag, aber doch etwa zwei, drei Tage die Woche. Die anderen Tage konnte ich gut - mit entsprechenden Pausen - vertragen.
Ich fühlte mich gesund, war voller (Arbeits-) Pläne und hatte recht viel Energie …

Seit letzten Freitag geht nun kaum noch etwas. Selbst duschen, essen, eine Treppe hochsteigen, 10 min Gehen … es fällt mir alles sehr schwer.

Meine Arbeitsfähigkeit rutschte damit wieder in weite weite Ferne :( Ich könnte heulen (und tue es auch).
Meine Blutwerte sind nicht auffällig. Alles psychisch?
Ich komme mir wie eine Simulantin vor….

Arbeitest Du Vollzeit? Überstehst Du einen Arbeitstag / eine Arbeitswoche gut? Kannst Du Deine Freizeitaktivitäten wieder vollumfänglich durchführen?

LG von Piddel

Liebe Piddel,

zu Deinen Beschwerden. Bedenke bitte, dass es bei jedem nach der OP hinterher anders ist. Ein halbes Jahr nach der OP ist noch nicht lange. Habe einfach Geduld.

Alle anderen, doch sehr persönlichen Fragen, werde ich privat beantworten und bitte um Verständnis.

LG Hopegirl

Hallo,

Ich schreib Dir mal meine Erfahrungen als Mann mit 10 Jahren "am Ball".

Ich hatte mit 31 im Sommer 2007 Gesichtsfeldausfälle und starke Kopfschmerzen. Das grosse Makroadenom 3.5cm, Eigenname "Mico" wurde in Dresden (Dr. Pinzer) zu 95% entfernt. Er lobte mich im Kh für meine mentale Stärke, die gute Laune, die Lebenslust und den offenen, informierten Umgang mit der Krankheit. Nach guter OP extrem gefroren. Heizgebläse auf ITS. Ich änderte die AHB von langweiliger Klinik in Sachsen zu echter Kur mit 5 Wochen Ostseeluft auf dem Darß (privat versichert), die sehr erfolgreich meine Nase heilte. 7 Wochen nach der OP war ich wieder arbeiten und 10 Wochen danach konnte ich wieder 120% geben, inkl. Sport, Kinder etc.

2012 dann das erste Rezidiv, Eigenname "Mica" wieder über 2cm. OP sehr gut verträglich, wesentlich weniger anstregend als die Erste. AHB diesmal 3 Wochen auf Sylt. 5 Wochen nach der OP bin ich auf Belohnungsreise nach Afrika gegangen. 8 Wochen danach wieder 120%.

Nun 03/2016 wieder Rezidiv, Eigenname "Mici" nur 1,3cm. Bin mir nicht sicher, ob ich mich schon wieder operieren lasse oder es noch "wachsen" lasse. Vielleicht probiere ich mal die Protonenstrahlungs-Therapie.

Wohlbefinden derzeit: Antriebslos auf Arbeit, Ehe kaputt, Scheidung läuft, Sehnsucht nach Sonne und Natur (Wandern), melancholisch, oft tränenreich bei Musik, schlechten Nachrichten im TV oder Filmen.

Hallo ihr Lieben,

wie geht es euch inzwischen?

@Hopegirl: wie läuft es mit der Arbeit?

@Mico: wie hat sich deine Situation entwickelt?

Ich bin nun nach meiner OP im Juni 16 seit ca. 3 Monaten wieder im Büro. Mittlerweile merke ich aber erst wie anstrengend das alles ist. Ich muss die gleiche Arbeit schaffen, brauche aber viel mehr Energie und Zeit dafür. Und um alles andere, private zu meistern auch. Ich fühle mich momentan wie in einem Hamsterrad! Bin völlig überfordert mit eigentlich ganz alltäglichen Dingen. Und da ich ja ganz normal aussehe versteht niemand diese Situation. Ich versuche ständig mich zu rechtfertigen oder zu erklären,aber es macht nur mürbe. Ich habe das Gefühl wenn ich so weiter machen drehe ich noch durch. Und irgendwie will ich es auch selbst nicht wahrhaben, dass ich nicht so belastbar bin wie vorher und das das so lang dauert.
Und ich bin sehr melancholisch zur Zeit. Da ich ja einen Kinderwunsch habe, aber durch die Hormonausfälle im Moment auf natürlichem Weg nicht schwanger werden kann, kann ich Schwangere nicht ertragen. Irgendwie unfair, aber ich kann es nicht abstellen.
Verstehe nicht, warum diese Gefühle oder die Überforderung erst jetzt kommen..

Liebe Grüße und eine schöne Woche!

Franzi

Hallo Franzi,

nach meiner Op konnte ich gar nichts und jetzt macht mir eine 40 Std Woche gar nichts mehr aus. Und dass, obgleich mir die Ärzte teilweise sagten, ich sei für die Behindertenwerkstatt.

Ich möchte Dir Mut zu sprechen, man braucht viel Geduld, lernt mit Rückschlägen um zu gehen, aber es wird im Laufe der Zeit immer besser werden. Habe etwas Geduld. Irgendwann wirst Du wieder alles im Griff haben.

LG, asteri

Hallo liebes Forum,Hallo Glücksbärchi,
ich kann Dich gut verstehen.
Ich befinde mich derzeit noch in Reha nach meiner OP Makroadenom Mitte Oktober.Nach drei Wochen KH bin ich jetzt schon 6 Wochen in AHB. Diese soll nochmals verlängert werden. Ich bin immer noch null belastbar,kann mich nur sehr kurz konzentrieren sonst bekomm ich noch mehr Kopfschmerzen.
Büro rückt in weite Ferne.
Mit Kinderwunsch quäle ich mich auch rum,habe aber seit der OP,Sprich 3 Monaten inzwischen keinen Zyklus. Derzeit versuchen wir aber erstmal andere Baustellen wie Hdrokortisoneinstellung,Schilddrüse und Eloktrolytehaushalt einzustellen.
Irgendwie verdränge ich den Kinderwunsch gerade,sonst wär ich psychisch noch mehr down.
Das mit dem weinen ohne Grund kenne ich auch. Hier redet jemand mit mir über fast belangloses und sofort stehen mit die Tränen in den Augen. Mein Arzt meint,eine Mischung aus Hormonen und Psyche.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und v.a. Geduld!
Freue mich wieder zu lesen wie es anderen ergeht oder erging nach der OP!
Viele Grüße an alle hier!

Hallo Ketchup!

Bist du noch immer zur Reha oder könntest du Weihnachten zu Hause verbringen?
Wie geht es Dir inzwischen?

Ich bin froh ein paar Tage Urlaub zu haben und mal abzuschalten. Habe auch wieder öfter Nacken-und Kopfschmerzen und Gesichtsschmerzen. Da tut eine Pause vom Alltag und vor Allem von der Arbeit ganz gut. Ich habe im Moment auch keine Lust mich mit allem zu beschäftigen. Will irgendwie einfach mal meine Ruhe haben. Versuche es auf mich zukommen zu lassen. Im Januar habe ich wieder Termin beim Endokrinologen.Dann werde ich sehen wie es weitergeht. Sonst kann mir irgendwie keiner helfen im Moment..

Wünsche Euch schonmal einen guten Rutsch!

LG Franzi

Hallo Ketchup,
jede OP ist anders, jeder Krankenhausaufenthalt und jede Genesung. Als ich in der Reha war, war ich nach 30 Minuten Korbflechten fix und alle! Und weil die PC's für Therapien ausgebucht waren, hab ich sozusagen meine "Reha" auch bei Facebook mit dem Spiel Farm Heroes gemacht ;) .. auf dem Patienten-Internet-PC. Steigerung der Konzentration!
Manche sitzen nach 3 Monaten im Büro und andere benötigen für die Genesung 1- 2 Jahre. Also .. habe einfach Geduld und nehme die schönen Sachen der Reha mit (der Luxus, sich an den gemachten Tisch setzen .., bei mir gab es Koch- und Backevents für Patienten. Dort hatten wir eine tolle Gemeinschaft unter Patienten. Neue Freundschaften .. das hilft auch bei der Genesung ..
Kinderwunsch? Warum nicht .. Du bist ja schon im Genesungsprozess und alles Step by Step .. wird schon!

Liebe Grüße und weiterhin alles Gute Hopegirl2014

hallo zusammen,
ich wollte mal hören,wie es euch inzwischen geht mit der Belastbarkeit und co.
Ich war insgesamt 10 Wochen in Reha und bin inzwischen 6 Wochen daheim,immer noch krank geschrieben.
Bei Stress (egal ob positiv oder negativ) bekomme ich Kopfschmerzen. Gespräche mit mehreren Personen kann ich nicht folgen und wenn ich in einem Geschäft stehe,kann es passieren,dass ich kalten Schweiss bekomme und SOFOrt die Flucht ergreife.Mit den Worten klappt es sprachlich auch nicht immer . An manchen Tagen bin ich wie "normal",an anderen eben wie oben beschrieben.Übermorgen habe ich einen Termin beim Neurologen und die Woche drauf wieder ins MRT zur Kontrolle.
Ich würde mich freuen,wenn ihr schreibt,wie es euch inzwischen geht. Ich zweifle manchmal schon selbst an mir und will mich in den Hintern treten,aber meistens fehlt mir dafür die Kraft...gggrrrrrr.. :-(

Viele Grüße!

Hallo,

also mir geht es wieder viel besser. ich nehme zzwar immer noch ab und HC was aber ok ist und ich merke wann ich es brauche.

Ketchup nimmst du den Hc? meine Belastbarkeit ist zwar nicht so wie vor der Op aber schon einiges besser. Ich arbeite gehe auf Konzerte etc. aber wenn ich 1-2 Wochen stress habe egal ob positiv oder negativ dann falle ich schnell in einen Mangel und dann geht es mir wieder schlecht. Wenn ich dann Hc nehme dauert es ein paar tage bis ich wieder fit bin

Aber nach 1,5 fahren nach der OP geht es mir gut. vor einem Jahr hätte ic nie gedacht das es mir noch mal so gut gehen wird und ich wieder fast die alte vom Kopf her bin. Alles andere kommt bestimmt auch wieder.