Beschwerden nach 2. Strahlentherapie

Hallo Zusammen,
im November letzten Jahres habe ich mich für eine 2. Strahlentherapie entschieden. Diesmal wurde ich mit einem Gamma Knife behandelt. Bis vor 3 Wochen ging es mir soweit gut. Nun habe ich vermehrt Doppelbilder, starke Kopfschmerzen und kribbeln im Gesicht. Der Arzt hat mir Kortison verschrieben, womit die Schmerzen deutlich erträglicher wurden. Letzte Woche war ich zur Kontrolle in der Klinik. Der Tumor ist wohl nicht geschrumpft aber zeigt eine beginnende Auflockerung der Tumorbinnenstruktur, im Sinne einer beginnenden Tumorabräumreaktion. Der Arzt war sehr zufrieden mit dem Ergebnis und ich somit auch. Ein Hinweis für ein Ödem war nicht erkennbar. Der Arzt meinte, dass ich das Kortison absetzten solle, aufgrund der Langzeitfolgen. Leider ist es seit dem Absetzen wieder sehr schlimm geworden. Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie war da die Therapie? Bin für jeden Tip dankbar.

Hallo AA42xv5,

Wie lange hast Du das Kortison genommen?
Welche Art von Kortison war es? Dexamethason, Prednisolon oder Hydrocortison?
Welche Dosis hast Du bekommen?
Wie schnell wurde diese abgesetzt?

Hat der Arzt eine Trigeminus Neuralgie ausgeschlossen?

LG
Mego

Hallo,

direkt nach der Strahlentherapie 1.-10. Tag, 3 x täglich 2 mg, 11.-15. Tag 2 x täglich 2 mg, 16.-20. Tag 1 x täglich 2 mg. Danach war alles ruhig.

3 Wochen vor dem Termin habe ich mich wegen der oben beschriebenen Beschwerden an meinen Arzt gewannt. Er hat mir dann eine Woche 3 x täglich 1/2 Tablette Dexamethason 4 mg empfohlen. Nach dem MRT Termin hab ich das Kortison binnen 4 Tagen ausschleichen lassen.

Nachdem ich das Kortison abgesetzt hatte ging es leider wieder los. Jetzt hat mir der Arzt nochmal 5 Tage 3 x täglich 2 mg aufgeschrieben. Danach soll ich mich nochmal melden. Der Körper kämpft laut ihm gegen den Tumor u. davon kommen die Schmerzen. Morgen bekomme ich noch eine Prismenfolie auf meine Brille. Vielleicht hilft mir das auch noch weiter.

Das Kortisonpräperat heißt Dexamethason 4 mg.

Von einer Trigeminus Neuralgie hab ich vorher noch nie was gehört.

lg

Guten Abend,

Dexamethason ist das stärkste Kortisonpräparat. Seine Halbwertszeit beträgt 36 Stunden. Das heißt während der Einnahme kumuliert die Dosis, die Du im Körper hast.
Wenn man Dexamethason länger als 14 Tage genommen hat, muss man es langsam und geduldig ausschleichen, weil die Nebennieren unter den Einnahme die Cortisolproduktion drosseln bzw. einstellen.
1 mg Dexamethason entspricht 30 mg Hydrocortison. Letzteres hat nur eine Halbwertszeit von 6 - 8 Stunden. Hydrocortison kommt Deinem eigenen Cortisol am nächsten. Der Körper produziert etwa 25 mg Cortisol am Tag.
Die Zahlen schreibe ich mal auf, damit Du ein Gefühl hast, wieviel eigentlich 6 mg Dexamethason sind.

Ein typisches Ausschleichschema für Dexamethason sieht folgendermaßen aus. Dies schlägt auch die Medizinerlehrapp Amboss vor:

Ausgeschlichen wird alle 7 - 14 Tage, wenn der Körper es zulässt:

1)Wenn die Dosis größer als 4 mg Dexamethason ist, Ausschleichen von 1 - 2 mg
2) Dosis liegt bei 2 - 4 mg Dexamethason, Ausschleichen von 0,5 mg
3) 1 - 2 mg Dexamethason, Ausschleichen von 0,2 mg
4) Dosis unter 1 mg Dexamethason, Ausschleichen von 0,1 mg.

Aufgrund der Tablettengröße von Dexamethason entspricht Schritt 3 eher 0,25 mg und Schritt 4 etwa 0,125 mg Dexamethason.

Dexamethasontabletten gibt es in den Größen: 4 mg, 1,5 mg und 0,5 mg.

LG
Mego

Evtl kommen die Beschwerden vom Tumor, der on einem bestimmten Areal sitzt und Druck ausübt. Die Schmerzen können auch neuropathisch sein, dass Kribbeln können kleine fokale Anfälle sein. Mal ein EEG gemacht?