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rafaela7

Hallo liebes Forum,
am 10.12.20 wurde bei mir das Menigeom am Kleinhirnbrückenwinkel entfernt. Eine Woche später verlor ich dann über die OP Narbe Liquor und so musste ich wieder in den OP und mir wurde eine sog. Duralplastik gelegt.
Die rechte Kopfseite (OP) ist noch immer taub , aber berührungsempfindlich.
Auch habe ich einen Schwankschwindel.
Hinzu kommt zu alldem noch, dass es mir psychisch gar nicht gut geht. Habe Angst vor der Zukunft, wie gehts weiter, was kommt beim MRT raus ....
Wem geht es so ähnlich.
liebe Grüße

Efeu

Hallo Rafalea,

zwei Monate sind für so eine OP eine kurze Zeit, und du hattest sogar zwei OPs. Von dem her denke ich, sind die Beschwerden normal, es dauert sehr lange, bis heilen, ich kenne das gut von mir. man sagt, ein Jahr für die Heilung zu rechnen ist angemessen, manches hat bei mir auch noch länger gedauert.
Es ist sicher ungewohnt, in solchen Zeiträumen zu denken, doch nimm es ernst. Gib dir Zeit, dein Körper leistet Hocharbeit nach diesen OPs.

Und sei zuversichtlich, da wird noch viel gut werden.

Hast du dir vom NC erklären lassen, woher der Schwankschwindel kommt? Ich kann mir vorstellen, Klarheit hilft dir, wenn du einordnen kannst, was los ist.

Wie sieht es mit stationärer Reha bei dir aus?
Gezielte Übungen und Training unterstützen den Heilungsprozess enorm.

Du sagst, dass es dir psychisch schlecht geht. Schau, was war alles in den letzten Monaten, so eine Krankheit, eine OP am Kopf, all die Ängste, Sorgen, mit allem musstest du klar kommen. Das schafft man nur, wenn man manches auch erst einmal ausblendet. Nun hast du es hinter dir, und es bricht über dich herein. Und es ist nicht mehr wie vorher, früher. Du weisst nicht, wie es weiter geht, wie leben mit dieser Krankheit, mit allem, was dazu gehört, z.B. MRT.
Mein dringender Rat, such die eine gute Psychotherapeutin, evt gleich eine Reha, die auch Therapie anbietet, als Anfang?
Nimm dich ernst, hör auf dich. Deine Gefühle sind da, du brauchst jemanden, der dir hilft, deinen neuen Weg zu finden. Ich finde es wichtig, im Sinne von Eigenverantwortung auch, sich Hilfe zu holen. unsere Welt gerät aus der Balance mit der Diagnose, wir müssen uns neu ausrichten, bis hin zu den Fragen: Was will ich, was ist mir wichtig, wer bin ich?

Trau dich, du musst nicht alles alleine stemmen. Sei liebevoll mit dir. Ich finde, diese Krankheit ist zu schwer für nur ein Paar Schultern.

Gibt es Menschen in deinem Umfeld, die dich stärken, die da sind für dich, dich begleiten?

Lg,
Efeu

rafaela7

hallo Efeu,
vielen lieben Dank für deine einfühlsamen Worte.
Ende März habe ich mein erstes MRT nach den OPs und da werde ich was Schwindel, Gefühlsstörung anbetrifft mit dem Neurologen besprechen.
Vielleicht werde ich mich mal wegen einer Reha erkundigen, nur momentan habe ich wegen Corona nicht so große Lust .
Bin gerade auch auf der Suche nach einer guten Psychoonkologin/e,
Mein Mann und meine Mutter unterstützen mich wo s geht. Mein Sohn ist telefonisch jederzeit erreichbar und ich habe auch einen guten Freundeskreis. Da ich aber vieles wieder mache z.B. Hausarbeit, malen...denken alle ah ," die Rafaela ist ja schon wieder fit".Ich klage nicht, mache vieles mit mir selber aus, schreibe meine Gedanken auf .`
Lg Rafaela

Efeu

Hallo Rafaela,

weisst du, ich erlebe immer wieder, dass andere sich wirklich nur schwer oder gar nicht vorstellen können, wie es mir geht. Man sieht das Meiste ja nicht. Und geschockt sind die Angehörigen, Freunde sehr, alle, denen du lieb bist. Und, sie sind mit Ohnmacht und Hilflosigkeit überflutet.
Du hilfst ihnen, wenn du beschreibst, wie es dir wirklich geht. Ich mach das immer wieder, auch mit meinem Mann, nach bald 6 Jahren. Bei manchem tut er sich so schwer, einzufühlen.
Je offener du bist, um so offener werden auch die anderen sein. Sie wollen ja für dich da sein, dich begleiten. Dass sie da sind, ist wertvoll.

Bei mir stand es ausser Frage, ich musste in neurologische Frühreha. Es war eine harte Zeit, ABER ich hab profitiert davon, vieles wurde zügig besser und ganz viele Übungen habe ich dann zu Hause weiter gemacht, unterstützt von der ambulanten Reha - letztere ist evt auch eine Option für dich?
Berate dich doch mit deinem Hausarzt, oder auch dem Neurologen? Auch von ärztlicher Seite sollte jemand da sein, der dich begleitet, bei deim du dich "in guten Händen" fühlst.

LG
Efeu

Toffifee

Hallo Rafaela,

Liquor? da klingelt was. Bei mir kam es durch die Nase. Jetzt habe ich zwei Narben am Oberschenkel (Faszie) und Bauch (da soll Fett sein, soll aber auch toll abdichten).
Und Plastik oder Palacos ist bei mir auch Thema: Angebote von zwei Kliniken, Ablehnung von einer anderen (Uniklinik). Da steht man und weiss nicht so recht weiter: ja oder doch nicht?
Die Reha war hilfreich (noch vor Corona), da findet man sich langsam wieder zurecht: Was war da alles? Warum? Wieso? Wie komme ich wieder rein?
Familie und Freunde sind genauso wichtig. Da merkt man eigentlich wem bedeute ich überhaupt was?
Ja malen tut gut und wenn man fertig ist kann man stolz sein. Naja mal mehr mal weniger. Suche Dir die Hilfe die Du brauchst. Gedanken aufschreiben tut wohl auch gut aber ich bin zu nachlässig.

Alles Gute und Zuversicht
Toffifee

rafaela7

Guten Morgen Toffifee,
Liquor durch die Nase ,furchtbar !!! und überhaupt was du mitgemacht hast, schlimm.
Ja , die Frage nach dem warum , wieso trifft es gerade mich. Ich weiß , ..
eine Antwort findet man nicht. Aber es ist alles so unwirklich, nicht begreifba r und manchmal beneide ich Menschen die einen Glauben haben welcher Ihnen Halt gibt. Ich habe mich in all der Zeit vorund nach der OP oft gefragt , zu wem ich eigentlich beten soll, wer hilft mir , wer ist Gott und wo?!
Genau wie du schreibst, ich habe durch diese schwere Zeit genau gemerkt wem ich etwas bedeute und wem nicht. Auch habe ich Nähe erfahren von Menschen von denen ich es nie erwartet hätte.
danke auch dir und alles Gute.
rafaela

Mummel

Hallo Rafael 7
Meine OP war vor einem Jahr und das Erste was man zu hören bekommt von allen Seiten"Du brauchst GEDULD..."es war nervig dies ständig zu hören aber es ist wirklich so.Das mit dem Denken"ihr geht's doch gut,sie sieht doch gut aus"(noch nerviger als das Wort Geduld)kenn ich auch nur zu gut und dank der Sitzungen mit meinem Psychologen gelingt es mir ziemlich gut mich dafür nicht mehr zu rechtfertigen sondern gedanklich abzuschalten, sollen sie doch denken was sie wollen....das ist Lernarbeit aber das wird dir auch gelingen,es braucht seine Zeit zu begreifen was geschehen ist.Umgib dich mit emphatischen,dich verstehende Menschen eben deiner Familie das hilft dir bestimmt. Mir hat es geholfen und hilft immer noch....ich versuche auch bei Spaziergängen mit meinen Hunden abzuschalten,das Positive zu sehen,die Sonne zu genießen, das Leben zu genießen.....
Sei zuversichtlich es kommen auch wieder schöne Zeiten für dich
Liebe Grüße

rafaela7

danke liebe/er Mummel
ich gehe jetzt raus , die Sonne scheint .

Mummel

Hallo rafaela7
Freut mich das ich ein wenig helfen konnte...
Liebe Grüße (die)Murmel
Auf geht's...das Leben wartet

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