Hallo, Drachilein Sabine :-)
meine Bestrahlungsart wurde, wenn ich mich richtig erinnere, gemeinsam mit den NC´s und den Strahlenärzten und Physikern in Berlin vorab besprochen.
An Hand der MRT Aufnahmen wurde von den Physikern ein Histogramm der Bestrahlungsstärken (auch) in den Gefahrenzonen berechnet usw. (Gesamtdosis bis 54gy) daraus die machbare Tagesdosis und die notwendigen Bestrahlungstage.
Es erfolgte danach ein „Aufklärungsgespräch“ mit einer Strahlenärztin, was mich trotz gestellter Fragen nicht sooo aufklärte, wie man es erwartet hat….Muss allerdings dazu sagen, dass es mir durch „meine“ seit der 1.Op vorhandenen Trigenimus-schmerzen und das sich nach der letzten Op gebildeten Hirnwasserkissens sowie einer anderen schmerzhaften „Baustelle“ nicht rosig ging/geht.
Nun ja, bekam dann noch von ihr den Termin für dir Maskenherstellung und für die erste BS. Sowie Empfehlungen für `ne noch Med. Einnahme, damit ich die BS Zeit schaffe…
Vor der Maskenanpassung erhielt ich eine super Aufklärung, was mit mir dort gemacht wird…während der Auskühlphase der Maskenform auf dem Kopf und Gesicht wurden CT Aufnahmen gemacht. Im Anschluss wurde die Maske erst regulär für Augen- und Mundbereich ausgeschnitten. Durch die oben genannten Kopfprobleme wurde die Maske sehr weit weiter ausgeschnitten –ohne die Gesamthalterung zu gefährden ( sie schützt ja vor unwillkürlichen Kopfbewegungen, damit die Strahlen auch dort ankommen, wo sie genau hin sollen – deshalb die Maske zum Fixieren auf dem BS Tisch als Schutz vor Bewegungen)
Ein paar Tage später fand die erste BS statt. Leider war ich ja nicht mit dem Aufklärungsgespräch zufrieden gewesen und hatte beim Warten plötzlich nur noch Fragen…ich war da für viele Minuten sooo „durchgeknallt“, dass ich alles abbrechen wollte und NIE wieder dahin wollte. Ein anderer schon langer BS Pat., der mein Gefühlschaos mitbekam, half mir und erzählte…,die BS Mitarbeiter/innen bekamen es auch mit, halfen mir ungemein, dass ich die ganze BS nicht doch noch ablehnte… Die erste BS war für mich zeitlich echt stressig, dauerte wesentlich länger, da dort alles ganz genau eingestellt wurde usw. – Im Raum war ich mit den Leuten draußen per Lautsprecher im Kontakt – eine Kamera ist auch genau auf den BS Tisch gerichtet…Ich habe es zur Freude der Mitarbeiter alles „unzickenhaft“ geschafft ;-)). Die anderen 29 BS habe ich natürlich brav machen lassen, die Mitarbeiter merkten schnell, das ich auch viel lieber lache und für Ulk bin, was auch alles dadurch viel besser geht.
Leider bekam ich schon nach der ersten BS im linken Ohr das Gefühl Watte und Wasser gleichzeitig im Ohr zu haben…Tage später wurde mein linkes Auge immer empfindlicher und wurde immer schlimmer… die ersten 2 Drittel der BS habe ich noch kräftemäßig gepackt, das letzte Drittel hat mich echt geschlaucht, dazu war ich linksseitig schon fast ganz taub und das Auge schwer entzündet und sah dadurch schlechter…Achso, linksseitig verlor ich auch die Haare, Augenbraue, Wimpern, das ich mir `ne ganze Glatze schneiden/rasieren ließ. Alle Haare sind nun wieder nachgewachsen – ich sah es damals als Vorteil mich gaaanz lange nicht kämmen zu müssen – für andere Betroffene ist der Haarverlust das Schlimmste mit….
Ich schlief mehr und meine Kräfte waren lange flöten und ich hatte das Gefühl emotional anders zu ticken als vor der BS und einiges mehr. Bin zwar eine Kämpfernatur, die konnte mir allerdings oft nicht helfen…Mittlerweile habe ich mich
von der BS erholen können. Das Auge muss ich ständig mit konservierungsfreien Augengel und Salben behandeln – was jedoch die Krankenkasse nicht zahlt!!!
Wurde zwischenzeitlich nach dem Mai MRT in der HNO Klinik operiert…
Fällt mir gerade noch ein. Wöchentlich konnte man zur Strahlenärztin zum Reden gehen. Mit meiner Ärztin kam ich ja leider schon von Anfang an nicht klar und sie war für mich diesbezüglich Null Hilfe. Bei ihr zählte nur immer ob die Haare ausgehen…
Das Sep. MRT zeigte Stillstand bei der Tumormasse. Es hatte sich was anderes gebildet und das Hirnwasserkissen ist noch schlimmer geworden, dass mir diesbezüglich meine „Rübe“ im Okt. wieder geöffnet wurde …und nächste Woche noch mal…
Die Strahlennachsorge läuft zwar immer noch, (habe mittlerweile eine andere Ärztin) werde die im Dezember vermutlich beenden, da ich da keinen Sinn mehr erkennen kann.
So, liebe Sabine, hoffe nur, dass dich meine Ehrlichkeit nicht beeinflussen wird.
Fakt ist und bleibt, das Bestrahlungen nicht Ohne sind, dafür auch lebensverlängernd. Solange die Nebenwirkungen eine lebenswerte Lebensqualität wieder erlangen und beibehalten….
Natürlich bin ich echt happy, dass es durch die BS zum Stillstand kam und hoffentlich auch soooo bleiben wird :-)))
LG und einen schönen 1. Advent
Stöpsel