Hallo,
Ich bin neu hier und möchte gerne mal eure Meinungen oder Erfahrungen wissen.
Ich kann schon seit längerer Zeit mit meinem linken Auge schlechter sehen als mit dem rechten Auge. Ich war und bin immer in augenärztlicher Behandlung gewesen, verschieden Ärzte. Es hat niemand was festgestellt. Die Gesichtsfeldmessungen und die Sehtest waren immer in Ordnung.
Ich habe mir dann mal einen Arzt gesucht, der mich nicht kennt, es war ein Allgemeinmediziner mit diversen Zusatzausbildungen, der nur privat behandelt. Dieser Arzt hat sich dann wirklich Zeit genommen und mir geraten, einen Neurologen aufzusuchen und eine Kernspinuntersuchung machen zu lassen. Das habe ich dann auch getan.
Bei den Aufnahmen hat man festgestellt, dass ich ein kleines Opticusmeningeom am linken Auge habe, welches den Sehnerv umschließt.
Ich war dann wieder beim Neurologen, der hat mir dann für den gleichen Tag einen Termin bei einem Facharzt für Neurochirogie in einem großen Krankenhaus gemacht. Der Arzt dort sagte, man kann es nicht operieren und auch nicht bestrahlen, wegen der Folgeschäden (Blindheit). Er wollte das Problem aber in der nächsten Tumorkonferenz besprechen. Wir sind dann so verblieben, dass ich erstmal alle 3 Monate zum Augenarzt gehe ( was ich sowie schon muß, da ich auch wegen Glaukom behandelt werde). In 6 Monaten wieder Kernspinuntersuchung und dann wiederkommen. Ich würde mit über 80% Sehkraft noch gut genug sehen.
Man hat mir dann aber noch einen Termin im Gamma Knife Center gemacht, wo ich Informationen zur Bestrahlung bekommen sollte. Es wurde mir zur sterotaktischen Bestrahlung geraten, allerdings auch wieder mit dem Hinweis, dass der Sehnerv geschädigt werden könnte und ich dadurch blind wäre. Ich habe ihm gesagt, ich überlege es mir und warte erstmal ab, ob es wächst.
In der Tumorkonferenz wurde sind die Ärzte zu der gleichen Entscheidung gekommen.
Trotz allem hat man mir dann noch einen Termin bei einem Facharzt für Strahlentherapie gemacht. Dieser Arzt war auch mit in der Konferenz, wie die anderen beiden Ärzte auch. Er hat mir alles gut erklärt, aber auch wieder darauf hingewiesen, dass der Sehnerv geschädigt werden könnte und ich dann blind wäre. So ganz nebenbei erwähnte er noch, dass man ja auch noch aufpassen müßte, dass das gesunde Auge nicht auch noch was abbekommt..... Auch dort bin ich so verblieben, dass ich erst mal abwarte.
Nun stelle ich mir natürlich die Frage, warum ich das Auge bestrahlen soll, wenn ich noch sehen kann. Verkleinern kann man das Meningeom nicht mehr, nur zum Stillstand bringen. Was bringt mir das, wenn ich dann auf dem Auge blind bin? So habe ich ja noch das rechte Auge, mit 100% Sehkraft, und mit einem Auge kann man ja auch noch gut leben. Jedenfalls besser, als mit einem kranken und evtl. einem dann geschädigten Auge.
Die Bestrahlung soll wenn mittelfristig erfolgen, das bedeutet bis spätestens in 3-5 Jahren. Bis dahin weiß ich dann auch, ob es gewachsen ist.
Gibt es hier jemanden, der weiß wie oft sowas passiert dass man blind wird? Ich habe mal gelesen, 40%, also jeder 4. von 10.
Ich werde zwar noch warten, bin aber doch verunsichert.