Hallo und Grüß Gott,
Ich wurde im Mai 2016 an einem Meningeom (WHO Grad 1, Simpson Grad 2) im Kleinhirnbrückenwinkel operieriert. Seitdem bin ich auf dem rechten Ohr taub und habe öfter Kopfschmerzen und fühle mich etwas weniger belastbar. Ich arbeite wieder wie vorher auch 75 %. Soweit so gut. Bei der letzten Kontrolle letztes Jahr im Herbst, hat man mir gesagt, das die nicht operierbaren Reste wieder langsam wachsen und ich eine Bestrahlung brauche. Wegen der Langsamkeit konnten wir die Bestrahlung verschieben bis ich gegen Corona geimpft bin. Nun ist es soweit und ich habe mich auch wegen Corona erst jetzt um eine Zweitmeinung gekümmert. Meine eigentliche Uniklinik ist Würzburg. Dort will man zunächst eine Radiopeptidtherapie machen und danach eine konventionelle Bestrahlung mit Photonen mit insgesamt 60 Gray. Ich war in Heidelberg zur Zweitmeinung und die würden eine Bestrahlung mit Protonen machen, weil diese angeblich das umliegende Gewebe mehr schont und der Tumor auch am Hirnstamm liegt. Aber Heidelberg ist weiter weg als Würzburg 90 km gegen 60 km und die Ärztin war sich nicht ganz sicher ob der Taxischein genehmigt wird - ich bin privat versichert und was mich zunächst umgehauen hat: ich darf während und 3 Monate nach der Behandlung nicht Auto fahren. Das ist schlimm für mich, ich lebe auf dem Dorf und weiß noch nicht Mal, ob ich es mit dem Bus zur Arbeit und zurück zu irgendwie realistischen Zeiten schaffe. Nach der OP durfte ich ja damals auch nicht fahren und es war sehr belastend für mich z. B Arzttermine nur Abends zu bekommen und den Mann mmer nach der Arbeit als Chauffeur einzuspannen. Die Angst, dass es dir nicht gut geht und du kommst nicht zum Arzt oder zur Krankengymnastik ist groß.
Mein letzter Termin in Würzburg war im Oktober und in 2 Wochen steht der nächste an. Damals habe ich gefragt und es hieß es gäbe kein Fahrverbot.
Deshalb hat mich das in Heidelberg kalt erwischt. Das spräche ja nun für Würzburg, aber ich darf dafür natürlich nicht das Risiko von mehr Nebenwirkungen eingehen. Mit partiellen Haarausfall habe ich mich abgefunden, aber ich möchte natürlich keine neuen Einschränkungen bekommen, die vielleicht vermeidbar gewesen wären. Nun stehe ich vor der Frage ist Protonen wirklich besser und nebenwirkungsärmer als Photonenbestrahlung. Wie taktiere ich in Würzburg, die dann loslegen wollen. In Heidelberg muss zunächst die Bestrahlung mit Protonen von der Krankenversicherung und der Beihilfe genehmigt werden und dann der Taxischein geklärt werden. Das hat mich jetzt zusätzlich zu Corona so aus der Bahn geworfen, dass ich am liebsten erst Mal in Urlaub wollte, allerdings ist mein Mann erst im August voll geimpft. Falls jemanden meine Sogen klein vorkommen, ich weiß, dass es vielen hier schlechter geht - aber das Schicksal hat mir halt ein Meningeom zugedacht und das ist für mich auch in vielerlei Hinsicht nicht einfach.
Also zurück zum aktuellen Problem. Mag jemand von seinen Erfahrungen sowohl mit Photonen- als auch mit Protonen Bestrahlung berichten? Hat jemand auch schon diese Entscheidung fällen müssen? Gibt es eine kompetente Empfehlung oder Informationsquelle zur Abwâgung?
Vielen Dank und ich bin froh, dass es dieses Forum gibt.