Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Jeder Beitrag hilft.

Jetzt spenden

Anke[a]

Hallo,
bei einer hervorragend verlaufenden OP (auch keine Epis mehr!) konnte ca. gut die Hälfte meines Tumors entfernt werden. Der Rest mit ca. 2x2x2 cm (diffus) sitzt leider inoperabel im Inselbereich. Bei der histologischen Untersuchung stellte sich heraus, daß es sich bei meinem Astro II um einen Astro III (so ca. 2,8) handelt, mit Zellteilungsaktivität.
Nun gibt´ s zuerst eine Chemo und anschließend ist Bestrahlung vorgesehen.
Da bei mir (40 Jahre) jedoch keine Protonenbestrahlung möglich ist, sondern nur eine Photonenbestrahlung und ich weiterhin arbeitsfähig bleiben möchte, habe ich einen Horror vor nicht mehr korrigierbaren Folgen und überlege, die Bestrahlung ersatzlos zu streichen. Ist meine Angst berechtigt?
Vielen Dank für Eure Meinungen!
Liebe Grüße
Anke

Andreas[a]

Hallo Anke,

auch bei mir ist nach 4 Jahren aus einem Astro II ein Rezidiv entstanden (ca. 1,6 x 1,6 x 1,8 cm), was sich als ein Astro III entpupte und an einer inoperablen Stelle lag (Aussage Neurochirurgie München-Großhadern). Das entspricht ca. Deinem Resttumor. Daraufhin hat mir PD Dr.Kreth (Großhadern) eine interstitielle Brachytherapie ("J125-Seeds"-Implantation) empfohlen ("Individuell angepaßte Therapie"). Dem habe ich zugestimmt. Die "seeds" wurden nach 2,5 Wochen wieder explantiert. Die Kontrolle 8 Wochen danach zeigte komplette Rückbildung des Tumors. Als Empfehlung danach habe ich eine abwartende Haltung und engmaschige Kontrollen bekommen sowohl aus Großhadern als auch von der Neuroonkologie in Regensburg, wo ich an der Studie mit Roaccutan teilnehme. Beide Zentren waren sehr verblüfft über das positive Ergebnis der Therapie.
Diese Aussage gilt solange die Kontrolluntersuchungen positiv verlaufen.

Es ist für mich wegen meiner beruflichen Tätigkeit sehr wichtig, daß ich z.Z. weder eine perkutane Bestrahlung noch eine Chemotherapie bekomme. Und für mich ist meine berufliche Tätigkeit die beste Psychotherapie. Durch diese Therapie wurde ich lediglich 5 Tage im Jahr 2002 krankgeschrieben (3 Tage Implantation, 2 Tage Explantation).

Ich weiß es nicht, ob man mit dieser Methode diffuse Tumoren behandeln kann. Ich könnte Dir raten, entsprechende Meinungen einzuholen, und zwar neben Großhadern wird diese Methode sowohl in Köln (Prof.Sturm) als auch in Freiburg (Prof.Ostertag) eingesetzt.

Herzliche Grüße und viel Erfolg wünscht Dir

Andreas (aus Garching) Astro II auf Astro III upgraded im Oktober 2002

Anke[a]

Hallo Andreas,

herzlichen Dank für Deine Erfahrungen!

Auch ich hatte auf Seeds gehofft, doch leider sind bei mir Seeds mit der Begründung abgelehnt worden, daß der Tumor zu groß sei. Das ist sicher berechtigt, doch ich habe - nachdem ich schon durch den Tumor etwas Schwierigkeiten mit meinem Kurzzeitgedächtnis habe - Angst davor, daß durch Bestrahlung als Langzeitwirkung eine gewissse Verblödung oder andere neurologische Schwierigkeiten auftreten könnten!
Ist meine Angst vor diesen Folgen berechtigt ?

Herzliche Grüße
Anke

Klaus[a]

extern fraktionierte Bestrahlung würde ich nicht von vornherein streichen,aber wenn, erst nach der Chemo. Habe 2 solcher Bestrahlungen bei Astro III und Rezidiv und lebe immer noch ganz munter(die erste war vor 4 Jahren , statistische Überlebenszeit damals lt. Literatur 13 Monate. Durststrecke nach Bestrahlung muß man natürlich einkalkulieren. Am besten bereits vorher sich um Reha,(gibts auch ambulant tagesklinisch) kümmern, solange man einigermaßen fit ist. Alles Gute!

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.