Bergmann
Ich möchte jeden Betroffenen und jeden Angehörigen eines Betroffenen
bitten, sich über die Auswirkungen einer Bestrahlung des Kopfes sehr
genau zu informieren. Leider halten die Ärzte mit den Auswirkungen
derartiger Therapien hinsichtlich der Lebensdauer als auch der Leiden
bei so genannten Langzeitüberlebenden hinterm Berg. Wir haben vor
zweieinhalb Jahren den Ärzten vertraut, dass es gut sei, meinem Vater
nach der Entfernung eines Non-Hodgin-Hirnlymphoms Ganzkopfbe-
strahlungen zu geben - zur Prophylaxe. Dennoch musste er jedes
halbe Jahr zur Vorsorgeuntersuchung. Bei der Vorsorge im April wurde
etwas festgestellt, das aber noch so klein war, dass es nicht behandelt
werden könnte. Man musste die nächste Vorsorge im Oktober abwarten.
Dabei wurde festgestellt, dass sich etwas gebildet habe. Mein Vater
hatte inzwischen sehr abgebaut (geistig und körperlich) und man erklärte mir im Krankenhaus, dass dieser Abbau nicht mit dem neuen Tumor, sondern mit den
Folgeschäden der Bestrahlung von vor zweieinhalb Jahren zusammen
hingen. Diese Schäden würden sich in den nächsten Wochen ver-
schlimmern und wir müssten mit seinem Tod rechnen. In der letzten Woche
ist mein Vater gestorben.
Was uns so betroffen macht, ist, dass er an den Folgen der Therapie ge-
storben ist, nicht in Folge eines neuen Tumors, der eh nicht nach Ent-
decken behandelt werden konnte, und er in den letzten Wochen unsäglich gelitten
hat - mit ihm vor allem meine Mutter, da sie unseren Vater zu Hause gepflegt hat.
Die Ärzte erklärten uns, wir könnten doch froh sein, dass er überhaupt ein Langzeitüberlebender war.
Eventuell hätte der neue Tumor punktuell bestrahlt werden können oder eine intratekale Chemotherapie vorgenommen werden können, wenn mein Vater nicht bereits durch die Langzeitschäden der Ganzkopfbestrahlung - wie sich die Ärzte ausdrückten - im terminalen Stadium befand.
Ich bitte alle, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, mir auf diese
Mail zu antworten, da ich gegen das Verfahren, prophylaktische Ganz-
kopfbestrahlungen zu geben - ohne vorher auf das mögliche Leiden
des Patienten detailliert aufmerksam zu machen - vorgehen möchte.
Ich bitte darüber hinaus alle Patienten, die sich einer Ganzkopfbestrahlung
unterziehen sollen, die Ärtze mit Fragen zu bombardieren, um genau
zu erfahren, ob es nicht alternative Methoden gibt und was in Folge
einer Ganzkopfbestrahlung passieren kann.