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Oly

Hallo,
es geht um meine Schwägerin die allein in Frankreich lebt.
Ich fahre demnächst hin und habe keine Vorstellung was mich erwartet. Jeder aus der Familie zeichnet ein völlig anderes Bild. Beim einen klingt es wie es könnte jeden Tag passieren, beim nächsten alles halb so schlimm, dass wird wieder. Und ein paar mal sah es ja in den letzten Jahren schon sehr schlecht aus und es wurde wieder für einige Zeit...

Vor ca 10 Jahren wurde Brustkrebs festgestellt, vor gut 5 Jahren Metastasen in Knochen, Leber und Lymphknoten; jetzt nach einem epileptischen Anfall Hirnmetastasen. Über die genauen Behandlungen kann ich leider nichts sagen, nur das sie eine Brust OP, mehrere Chemos und an einer Studie teilgenommen hatte. Aktuell hatte sie eigentlich "Pause" zwischen zwei Chemos. Sie hat schon lange Zeit einen Schmerzkatheter. Die Sonden-Nahrung wurde jetzt abgesetzt, angeblich da sie wieder etwas essen/behalten kann. Die Infos der Famile sind leider nicht sehr genau und wegen der verschiedenen Sprachen schwer für mich zu verstehen.

Mein Mann, der derzeit bei ihr ist, möchte nicht die Ärzte fragen, wie die Prognose ist. Ich werde es nicht können wegen der Sprache.
Mir ist schon klar, dass mir keiner genaue Zahlen nennen können wird. Da ich leider nicht so oft zu ihr fahren kann wie ich möchte (nur etwa alle halbe Jahr), wüste ich nur gerne ob es Zeit ist Abschied zu nehmen.
Und auch auf was ich mich einstellen sollte...

bridget

Liebe Oly,

wenn deine Schwägerin schon so viele Metastasen hat, dann ist das kein gutes Zeichen. Ihre Zeit ist sicher begrenzt, das kann ich dir sagen.

Aber über die Prognose,genaue Auskünfte kann euch wirklich nur ein Arzt geben.

Dein Mann ist doch gerade bei deiner Schwägerin...er sollte dir am Besten sagen können wie es ihr geht, wie du sie antriffst.So dass du dich etwas darauf vorbereiten kannst.

Du solltest jedenfalls keine Angst haben...du kennst deine Schwägerin ja und weisst vielleicht was ihr am liebsten ist.
Ob du ihr die Hand halten sollst und einfach nur still bei ihr bist...oder sie lieber etwas erzählt bekommt. Auch wenn sie im Bett liegt und und schläft.

Es gibt da kein" falsch"...denn jeder gestaltet die Situation so gut er nur
kann, mehr geht nicht.

Du kannst dich ja von ihr verabschieden....das kannst du auch still für dich tun.
Denn du weisst ja nicht, wie es um ihr Wissen um ihre Krankheit; ihre Prognose steht.

Ich wünsche dir viel Kraft und auch Mut !

LG Bridget

schneckling

Hallo Oly, geh doch einfach ganz normal mit ihr um... habt ihr beide 'was davon!! Ihre Krebserkrankung ist ja nun auch schon länger bekannt. ... drum (nimm es mir nicht übel) auch die Tatsache, Abschied nehmen zu müssen, ist euch seit längerem bewusst. .. du kannst sowie vor Ort, als auch "alle halbe Jahre" nicht viel für sie tun, ausser DA SEIN, ob persönlich, oder mit deinem Herzen
Liebe Grüße
Michaela

Oly

Liebe Bridget, liebe Michaela,

herzlichen Dank erst mal für Eure Antworten.

Bisher hatte die Hoffnung einfach überwogen...
Es war - so schlimm es auch klingt - irgendwie normal geworden, dass es ihr mal besser und mal schlechter geht. Das sie in guten Zeiten viel gereist ist und dann plötzlich jemand eine Weile zu ihr musste um sie zu untestützen bis es ihr dann wieder besser ging.
Und obwohl es uns allen in der theorie klar war, dringt es emotional erst jetzt so richtig durch...

So wie ich meinen Mann verstanden habe, hat er Angst die Ärzte zu fragen. Er muss bald (zumindest kurz) zurück. Er kann/wil die Situation nicht einschätzen. Ich weiß nur, dass sie im Moment viel schläft.

Das mit dem still für mich verabschieden, nehme ich mir auf jeden Fall vor. Das ist für mich ein wertvoller Tipp. Denn für mich ist es irgendwie wichtig mich verabschiedet zu haben - möchte aber sie auch nicht mit meinem Bedürfnis überfordern, falls es für sie (noch) nicht stimmig wäre...

Überfordert ist irgendwie das richtige Stichwort...
ich lass mal gut sein für heute Abend.

Liebe Grüße
Oly

bridget

Liebe Oly,

ich meinte nicht, dass dein Mann weiss,wie es um die Prognose deiner Schwägerin steht.
Sondern, dass er dir am Besten schildern kann,wie du sie antriffst.
Ob sie aufgrund der Hirnmetastasen verwirrt ist....sehr schwach ist, vielleicht durch die Krankheit abgenommen hat, anders aussieht ...etc.
Einfach, dass du dir ein besseres Bild machen kannst. Es für dich etwas einfacher wird, deiner Schwägerin nach einem halben Jahr zu begegnen, gerade mit dem Wissen, dass es ihr schlecht geht.

Darauf zu hoffen, dass deine Schwägerin gesund wird, wäre falsch.
Aber du kannst sicher darauf hoffen, dass es ihr doch so gut wie nur möglich geht, sie keine Schmerzen hat....sie mit euch, ihrer Familie schöne Stunden verleben darf.

Mit ganz lieben Grüssen
Bridget

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