Hallo s1984,
mein Tumor war noch recht klein (wie eine dicke Olive ca.), aber nah am Sehnerv. Meine Bestrahlung dauerte ca. 1,5 bis 2 Stunden, danach ging es mir am gleichen Tag hervorragend, am nächsten Tag hatte ich Kopfschmerzen vom Druck des stereotaktischen Rahmens, die aber nach einem Tag wieder verschwunden waren.
Ich hatte keine sichtbaren Strahlenschäden, das einzige, was sichtbar war, waren die zwei Befestigungsstellen auf der Stirn. Einer der Befestigungsschrauben hatte wohl einen nerv getroffen, mein halber Kopf war nach der Bestrahlung taub, das war noch einem halben Jahr komplett verschwunden.
Nach ein bis zwei Wochen bekam ich jedoch Gliederschmerzen, als würde eine fette Grippe sich ankündigen, und ich war sehr energielos. Ich kann bis heute nicht so richtig einschätzen, ob das so etwas wie ein Strahlenkater war oder eventuell psychisch bedingt.
Diese Art der Gliederschmerzen habe ich sonst nur bei sehr starker Erschöpfung, möglicherweise war mein Körper so durch die Verarbeitung der Bestrahlung gefordert - ich weiss es nicht.
Mein Heilpraktiker hat mich wieder auf die Bein gebracht, ich hätte am liebsten wie ein Stück Holz auf dem Sofa gelegen. Arbeiten konnte ich trotzdem die ganze Zeit.
Alle 6 Monate nach der Behandlung wurde kontrolliert und ich glaube, bereits auf dem ersten Bild war zu sehen, dass der Tumor schrumpfte. Das tat er über zwei Jahre hinweg und irgendwann gab es dann einen Stillstand, dann bleibt einfach der Tumorrest stehen und ist optimalerweise nicht mehr in der Lage, noch mal zu wachsen.
Wäre mein 2. Tumor mit GK behandelbar gewesen, ich hätte nicht eine Sekunde gezögert, mich erneut für diese Methode zu entscheiden.
Mein 2. Tumor wächst allerdings komplett im Knochen und nimmt kein Kontrastmittel auf, daher war das Bestrahlungsgebiet nur sehr schwer eingrenzbar. Da GK sehr präzise arbeitet (arbeiten MUSS aufgrund der höheren Gesamt-Strahlenbelastung im Vergleich zu einer Strahlentherapie in 30 Portionen) habe ich mich zur Op entschlossen (zumal auch nicht so recht klar war, ob es nicht doch eine Osteomyelitis ist).
Ob der 3. Tumor überhaupt wächst und ob er bestrahlbar ist, ist noch nicht klar, aber wenn GK da möglich ist, würde ich mich wieder dafür entscheiden.
Das ist meine ganz persönliche Meinung, die auf meinen Erfahrungen und vor allem auf meinen individuellen Ängsten vor einer Hirrn-OP beruht. Das Risiko von Bestrahlungen - vor allem Mehrfach-Bestrahlungen - ist nicht zu unterschätzen, auch wenn sich alles so easy anhört, gerade bei GK. Einiges deutet darauf hin, dass jede Strahlenbelastung (GK, CT, Röntgen Kopf) die Entstehungswahrscheinlichkeit neuer Tumore erhöht.
ich wünsche Dir eine Entscheidung, die für Dich passt und alles Gute.
Wenn Du noch weitere Fragen hast, frage gerne.
LG Xelya