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Hansi29

Seid etwa 4 Wochen hat meine Mutter Pflegestufe 3 und ist Tag und Nacht wach, ruft oder redet. Durch den Glioblastom 4 hat sie ihr Kurz und Langzeitgedächtsnis verloren. Sie hat Angst zu schlafen und wir als Angehörige kommen schwer an unsere Grenzen.
Sie möchte immer jemanden am Bett sitzen haben, da sie nicht weiss wer oder wo sie ist, am besten Tag und Nacht.
Was machen wir, wenn wir nicht mehr können?
Der Pflegedienst kommt 1,5 Stunden am Vormittag und nimmt uns einen Teil ab. Sie kann nichts mehr allein und weint immer, es bricht mir das Herz und ich bin in einer Art Ohnmacht.
Danke, es hilft mal was los zu werden.

seit2013

Hallo Hansi29
Das haltet ihr nicht aus ihr solltet schleunigst mit eurem Pflegedienst sprechen was für eine Hilfe noch machbar ist.
Ich Pflege meine Frau 19 Monate sie hat 4 Tumore und ist auch Pflegestufe 3.
Bei uns ist es eine Kombi-pflege ich bekomme so viel Hilfe wie ich brauche und wenn ich wieder einmal am Ende bin könnte meine Frau auch in einem Pflegeheim Übernachte. Ich glaube schon das das eure Mutter zwar nicht möchte aber manches mal wird es nicht anders gehen. Ihr müsst euch eure Kraft auch einteilen wir wissen alle nicht wie lange das geht. Und bei aller Liebe zur Mutter euer Leben geht weiter
Ich wünsche viel Kraft. Geduld und gute Nerven und immer die richtige Endscheidung LG Peter

Nicky

Hallo Hansi29,

Das tut mir sehr leid,was deine Mutter und ihr jetzt durchmachen müsst.Dies ist leider der Verlauf dieser Krankheit,dem man machtlos gegenüber steht..aber......

Was ich euch gerne raten würde,die Hospizhilfe zu kontaktieren,das ist ein Verein,der euch auch unterstützen kann,wenigstens für 2-3 Stunden am Tag: das sind ehrenamtliche Helfer,die sich auch mit der Situation auskennen und darauf geschult sind.

Der zweite Schritt wäre,daß ihr euch mit einem Hospiz in Verbindung setzt und mit dem ambulanten Palliaitivteam.

Man möchte für den lieben Menschen,der sich jetzt in dieser schwierigen Krankheitsphase befindet,da sein,Tag und Nacht,doch stößt man an seine Grenzen und das seid ihr jetzt.
Ich habe es bei meinem Mann miterlebt und war letztendlich doch froh,als er im Hospiz war,dort kam ihm all die Pflege zuteil,die er brauchte und ich konnte,nicht nervlich und körperlich kaputt,sondern ausgeruht weiter seine Ehefrau sein.
Im Hospiz können auch Angehörige übernachten,so hättest du auch die Möglichkeit bei deiner Mama zu sein,jedoch mit dem Gefühl,das immer Pflegekräfte da sind.

Es ist kein einfacher Schritt dies zu tun,ich scheute mich auch damals davor,doch heute kann ich beruhigt sagen,es war gut so,jede Hilfe,die ich haben konnte,in Anspruch genommen zu haben.

Ich wünsche dir viel Kraft und das ihr eine gute Entscheidung treffen könnt.

LG Nicole,die ganz tief in ihrem Herzen weiß,daß ihr Heinz-Willi nur vorausgegangen ist.

gramyo

Lieber Hansi,

auch ich möchte dich wirklich ermuntern, durch diese wirklich grenzenlose Belastung , der ihr alle jetzt ausgesetzt seid, viel mehr Hilfe anzunehmen , zu organisieren...

Bei Pflegestufe drei habt ihr durchaus eine sehr viel höhere Stundenzahl und glücklicherweise auch ein sehr viel höheres Budget an Geld zur Verfügung. Bitte nutzt es aus... es wird euch und auch deiner Mutter helfen....

Habt keinesfalls das Gefühl, dass ihr lieblos handelt.... Ich kann mich nur meinen "Vorschreibern" anschliessen und befürworte ebenfalls sehr ihre an euch gegebenen Ratschläge.

Das einzige , was ich noch hervorheben möchte, ist vielleicht die Erwägung, dass deine Mutter durch ein Angst hemmendes Antidepressivum , ihre Verzweiflung gemildert, ja vielleicht völlig therapierbar ist...

Bitte, besprecht das doch mit dem behandelnden Arzt. Es kann ein Neurologe sein, aber durchaus auch ein erfahrener, palliativ arbeitender Arzt.

Schreibe hier wirklich immer, wenn du seelisch Rat und Hilfe brauchst, aber versuche dir auch noch anderweitig seelischen Beistand zu holen, wie Nicky schon geschrieben hat.

Herzliche und absolut verständnissvolle Grüße
von Gramyo mit Burkard im Herzen und Leben ... für immer... und dadurch auch im Hier und Jetzt

Sverige

Lieber Hansi,

ich kann euch auch wirklich nur raten jede Hilfe, die ihr bekommen könnt anzunehmen.
Meine Mama hat abends vom Arzt Tavor verschrieben bekommen, es soll einerseits vorbeugend bei Anfällen wirken aber andererseits ist es angstlösend, entspannend und schlaffördern.

Vielleicht hat euer Hausarzt ja palliative Erfahrung.
Auch wenn es für dich im Moment herzlos erscheint, aber bitte sorge auch für Momente für dich und die Familie in denen ihr einmal Luft holen und Kraft tanken könnt. Es ist so wichtig auch für euch und ist ja auch gut für deine Mutter, wenn ich wieder gestärkter zu ihr kommt.

Vielleicht hilft es dir schon hier im Forum zu schreiben. Mir jedenfalls hat es sehr geholfen, unterstützt von Menschen die die Situation kennen und auch nachvollziehen können.

Liebe Grüße
Sverige

tinchen

Lieber Hansi,
du hast schon so gute Tips erhalten und auch ich meine, lasst euch unterstützen!
Wenn ihr eine Auszeit benötigt, einfach auch um anschließend wieder ausgeruhter eure Mutti zu betreuen. Eine GUTE Kurzzeitpflege ist auch für euch eine Möglichkeit.


Auch wir sind derzeit am überlegen, ob wir sie in Anspruch nehmen..

Mein Mann lag eine knappe Woche im Krankenhaus (traumatische Hirnblutung nach einem Sturz) und ist seit 3 Tagen wieder zu Hause.
Nachdem er in der Klinik mehrere Tage Schmerzmittel über den Tropf erhielt, wurde er vor der Entlassung auf Oxycodon-HCL AL Tabletten umgestellt. Ein Opiumhaltiges Medikament, was schwere Verwirrung, unkontrolliertes Handeln zur Folge haben kann.
Mein Mann ist stark verwirrt, kann sein Verhalten nicht steuern. Trotz Bettgitter, versucht er immer wieder aufzustehen bzw. das Bett zu verlassen. Habe daher die 2. nahezu schlaflose Nacht hinter mir. Werde alle 10 Minuten gerufen oder höre, dass mein Mann in Aktion ist (am Bettgitter rütteln u.ä.)
Ich habe bis Dienstag Urlaub, kann meinen Mann aber anschließend nicht allein lassen. Der Pflegedienst kommt bis 3xtäglich, aber die Zwischenzeit?
Nun habe ich das Angebot erhalten "Kurzzeitpflege"im gleichen Haus wie unser Pflegedienst. (sofern ein Bett frei ist).

Jetzt plagt mich das Gewissen: Eine Krankschreibung für MICH und meinen Mann zu Hause betreuen (beide Kinder sind voll berufstätig) oder die Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen. Arbeite Teilzeit, nachmittags könnte ich bei meinem Mann sein und nachts Schlafen:)

Bisher sind wir so verblieben: Unterbringung in einem Ein-Bettzimmer JA - in Mehrbettzimmer NICHT (es gibt beides in der Kurzzeitpflege)

Palliativbetreuung ist nicht möglich, da mein Mann noch Chemotherapie erhält.

Im Forum habe ich schon häufig gelesen, man möchte alles für seine Angehörigen tun - aber irgendwann ist man als Anghöriger einfach erschöpft.

Alles Liebe für euch von tinchen

gramyo

Liebe Tinchen,

entschuldige bitte, lieber Hansi, aber da musste ich jetzt einmal öffentlich schreiben, weil ich denke, das ist für alle Angehörigen, die eine sehr stark belastende Pflege zu bewältigen haben....

Tinchen, keinesfalls brauchst du, genau wie Hansi und eure Familien , ein schlechtes Gewissen haben, wenn ihr mehr Hilfe und auch eine Kurzzeitpflege in Anspruch nehmt. Es ist , genauso wie ein gehen ins Hospiz, kein abschieben....

Tinchen , nutze diese Erholungspause und ich weiss, ihr würdet gerne deinen Mann zu Hause weiter pflegen., aber sehe dir doch bitte mal ein Hospiz an und versuche einen Hospizplatz vielleicht zu bekommen....

Vielleicht kommt in der nächsten Zeit auch dein Mann zu der Ansicht, die Chemotherapie zu beenden und dann hättet ihr den Weg der palliativen Betreuung klarer vor Augen...

So viele Frauen und Männer haben hier diesen Weg gewählt und ich habe von keinem eine Information, dass er/sie in letzer Qual diese Erde verlassen hat...

eine vorherige Angst, ja manchmal Panik , gehört bei einigen Menschen wohl zum Verabschieden von diesem Leben dazu.Dazu steht auch
einiges , was einem hilfreich sein könnte zu lesen, in dem Buch von

Gian Domenico Borasio
"Über das Sterben" (dtv)

sehr gut beschrieben und auch für das seelische Gleichgewicht von uns Angehörigen gut und einfühlsam geschrieben, darin.

Ich bin in Gedanken bei dir, liebe Tinchen und ebenso einen liebevollen und gedanklich unterstützenden Gruß an alle pflegenden Angehörigen, die durch ihre Liebe häufig zwiegespalten sind, was sie machen können und vermeintlich müssen...

Alle eure Lieben spüren diese Liebe... egal wo sie sich aufhalten... und Zeiten zum Kraft tanken und erholen braucht wirklich JEDER....

Eine liebe und gedankliche Umarmung von meiner Seite noch einmal an alle, weil, und damit möchte ich so gerne euch ein kleines Lächeln auf das Gesicht zaubern....
man nie genug Umarmungen bekommen kann...
Sie erwärmen das Herz....

herzlichst und mitfühlend
eure Gramyo mit Burkard im Herzen und Leben ... für immer... und dadurch auch im Hier und Jetzt ...

P.S.
diese Formulierung ist in dem Sinne kein Glaube sondern eine "erarbeitete Lebenseinstellung/Lebensphilosophie"

Zodiac

lieber Hansy liebe Tinchen ....

ich habe meinen Mann die ersten 8 Jahre alleine gepflegt ,danach hatte ich jeweils alle 2 Tage für eine Stunde jemanden der ihn versorgte während ich arbeiten ging .....
die letzten Jahre hatte ich endlich Hilfe angenommen weil ich einsah das ich weder ein Übermensch bin noch das ich zu 100% für ihn da sein kann wenn man nicht ab und an Abgelöst wird und sei es nur für ein paar Stunden ....

Ich habe ein mobiles Hospiz in Anspruch genommen die mir auch sehr geholfen haben beim Pflegeld und auch vbei Verschreibungen und arztpflichtigen Medikamenten ....das letzte Jahr habe ich einige Ehrenamtliche gehabt die sich wirklich toll um ihn gekümmert haben damit ich auch meine Belange erledigen konnte und wenn es nur ein paar Stunden Schlaf war ....wenn ihr ausgeruht seit ist eure Psyche gestärkt und ihr könnt euch besser euren Liebsten widtmen .Glaubt nicht das sie nicht merken was ihr leistet ,wie es euch geht ....sie brauchen euch ,eure Kraft ...die habt ihr nur wenn ihr auch an euer Wohl denkt .Das ist nicht egoistisch ...ich habe auch lange gebraucht bis ich das eingesehen habe.
Ich wünsche allen die in der Situation sind ein wenig Ruhe um Kraft zu tanken für den weitern Weg ....Lg Zodiac


>Das Wichtigste im Leben ist die Liebe ....du hast mich vervollständigt.... aus dem Ich wurde ein Wir .....nach langer Krankheit bist du nun gegangen doch du warst bis zu der Tür die nur für dich bestimmt war nicht alleine und auch darüber hinaus .....ich werde dich immer lieben ,in meinem Herzen und in meinen Gedanken tragen ....dass ist die wahre Unsterblichkeit mein Herz ...wir sehen uns wieder denn du bist nur vorausgegangen ...irgendwann folge ich dir und dann sind wir wieder ein Wir ...ich liebe dich mein Herz ......<

dosilue

genau so haben meine Tochter und ich "nur" 10 Tage meinen Mann zu Hause rund um die Uhr betreut. und ich war froh, dass ich mich mit meiner Tochter abwechseln konnte beim schlafen und ab und zu auch noch einer der Söhne da waren, um Papas auf Toi zu heben, ihn im Bett zu drehen, meine Kraft reichte rein körperlich nicht mehr dazu aus
also alle Hilfe mobilisieren und annehmen...

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