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Thema: Betroffenen-Frage: Tumortyp, Einzelheiten

Betroffenen-Frage: Tumortyp, Einzelheiten
Stefan[a]
17.01.2005 01:55:38
Hallo,

mein Vater starb 1984 sehr langwierig an einem Hirntumor, da war ich noch ein Kind. Heute möchte ich gern mehr darüber wissen, darum wäre ich über eine fachliche Aufklärung sehr dankbar.

Seine Krankheit war die: ganz plötzlich - 1977 - verlor er die Orientierung, setzte sich bei einer Radtour falsch herum auf sein Fahrrad (bergab!), zündete den Filter seiner Zigarette an, ohne es zu merken, konnte nur noch zischen statt zu sprechen, hielt seinen Urin nicht mehr (da fing er an zu weinen); die Diagnose: Hirntumor. Er wurde operiert, die Narbe war im Schädelviertel rechts vorn; es hieß, er könne bei der OP erblinden, tat es aber nicht (zum Glück), es ging besser, dann wieder schlechter, Wutanfälle kamen, Sprachschwierigkeiten, die Operationen (insgesamt 5 Stück) folgten innerhalb von 9 Jahren immer häufiger aufeinander, dabei verlor er immer mehr von seiner Persönlichkeit. Am Ende benahm er sich den Krankenschwestern gegenüber wie ein Faun, erkannte meine Mutter nicht mehr (er hielt sie für seine Mutter), nach der letzten OP konnte er nicht mehr sprechen (aber noch schreiben), nicht mehr essen (aber trinken), er sah mich (erkannte mich aber nicht mehr); man hatte ihm geraten, nicht mehr zu rauchen bzw. Alkohol zu trinken, er tat es doch; dann hieß es, er könne noch 5 Jahre leben, evtl. als Epileptiker, dann dauerte es aber nur noch wenige Wochen, und nun ging es relativ schnell.

Nun habe ich viele Fragen, zum Teil aus persönlichen Gründen (der Tumor hat einen Großteil meiner Kindheit bestimmt), zum Teil aber auch, weil ich gern einen größeren Text als Betroffener darüber schreiben möchte, dabei aber keine falschen Infos in die Welt setzen will.

Also: Kann man aus diesen wenigen Angaben erkennen, wo der Tumor saß? Wie war die Therapie damals (Laser? Messer? ...?)? Wäre sie heute anders/effektiver? Wie hieß der Tumor/welchen Typs war er? Welche Ursache hat er, welche Folgen könnte er noch gehabt haben - die ich als Kind zwar vielleicht mitbekommen habe, nicht aber der Krankheit zugeordnet habe? Wie lange könnte der Tumor bereits vor Ausbruch seine Persönlichkeit verändert haben?

Bereits die Antwort auf nur einige dieser Fragen würde mir sehr helfen. Vielen Dank!!!

Stefan
Stefan[a]
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