Hallo, Onlyjoking
Du hast mich zwei Dinge gefragt und ich möchte diese Missverständnisse gern klären.
1. "Wann und wo habe ich hier hilfreiche Tipps für Medikamente gegen Schwindel erhalten? Habe ich da was überlesen?"
Ich habe nicht geschrieben, dass Du "hilfreiche Tipps für Medikamente gegen Schwindel erhalten (!) hast", sondern: "Du hast ja auch schon andere hilfreiche Ideen mit Medikamenten und vor allem mit der Schwindelambulanz."
2. "KaSy, du zitierst ja hier regelmäßig die Gesetzeslage. Soweit, so gut. Wenn man aber den Gedanken Hirntumor / Hirn-OP und Autofahren zu Ende denkt, so dürfte niemand, der eine Narbe im Gehirn hat - und das dürfte für die meisten von uns zutreffen - bis an sein Lebensende jemals wieder ein Kfz führen. Denn diese Narbe kann jederzeit, auch noch nach Jahren und unabhängig von der Einnahme von Antikonvulsiva, einen epileptischen Anfall auslösen, schlimmstenfalls halt am Steuer."
Die Gesetzeslage findest Du in dem folgenden Link: www.bast.de/BASt_2017/DE/Verkehrssicherheit/Fachthemen/U1-BLL/Begutachtungsleitlinien.pdf?__blob=publicationFile&v=20
und dort in den Unterpunkten
3.9.5 nach Hirnoperationen (u.a.)
3.9.6 nach epileptischen Anfällen
Dort stehen eindeutige Zeitdauern für die Fälle und Situationen, die uns betreffen, aber auch alle anderen gesundheitlichen Probleme, die das Führen von Fahrzeugen im öffentlichen Straßenverkehr früher sogar gar nicht erlaubt hätten. Diese Leitlinien sind dazu gedacht, es uns möglich zu machen, überhaupt im Straßenverkehr unterwegs zu sein.
Hinzu kommt natürlich immer, dass man sich gesundheitlich in der Lage fühlen soll ...
Ich habe das Gefühl, dass Du glaubst, ich hätte diese Regelungen selbst erfunden, um Hirntumor- und Epilepsiebetroffene zu ärgern.
Hab ich nicht.
Aber ich kenne Menschen bzw. habe durch Ärzte von ihnen gehört, die diese Zeiten nicht eingehalten haben und durch epileptische Anfälle (oder Alkohol, ...) sich selbst und andere schwer verletzt oder getötet haben.
Ich möchte nicht deren Opfer sein.
Wenn hier gefragt wird, ob, wann, unter welchen Bedingungen man wieder Auto fahren darf, dann werde ich die Gesetzeslage nennen.
(Manchmal nervt mich das auch, denn es ist hier schon so oft danach gefragt und so oft geantwortet worden. Ich bin deutlich weniger leistungsfähig als Du und dieses Frage-Antwort-Forum ist nicht so gut dazu geeignet, bereits beantwortete Fragen wiederzufinden, um die immer selbe Antwort zu verlinken oder zu zitieren.)
Außerdem werde ich, weil ich nicht will, dass Unbeteiligte Opfer unvernünftiger Autofahrer werden, dann darauf reagieren, wenn ich lese, dass jemand doch einfach so losfährt - mit den Kindern im Auto! Und dann erkläre ich auch den Grund für die drei Monate Fahrverbot nach Hirntumor-OPs. Mehr sind es nicht nach der Gesetzeslage.
Zuletzt noch zum "moralischen Zeigefinger".
Es stimmt, Du hast nicht geschrieben, dass Du unter Tavor Auto fährst. Aber Du hast auch nicht geschrieben, dass Du unter Tavor nicht Auto fährst.
Und so hatte ich angenommen, dass Du dann, wenn der Schwindel nach der stundenlangen Bildschirmarbeit besonders schlimm wird, Tavor nimmst. Und außerdem hatte ich vermutet, dass Du mit dem Auto zur Arbeit und auch wieder - unter Tavor - nach Hause fährst.
Das hast Du aber nicht geschrieben.
Dafür bitte ich um Entschuldigung.
Ich hatte auch angenommen, dass Du möglicherweise nicht wusstest, dass Tavor suchtgefährdend ist, weil Du auf den Beitrag, in dem Dir das geschrieben wurde, nicht reagiert hattest. Erst nach dieser fehlenden Antwort vermutete ich, dass Du Hinweise brauchen könntest, wie Du nach einer angemessenen Dosis Tavor über die Tavorfreie Zeit mit anderen Möglichkeiten Deine Arbeit (von anderen wenig bemerkt) weiter ausüben kannst.
Ich konnte nicht wissen, dass Du das alles schon ausprobiert hast.
Auch für dieses "Eulen nach Athen tragen" bitte ich um Entschuldigung.
Du hast geschrieben, dass Du ein möglichst normales Leben führen möchtest, wozu Dein Beruf gehört.
Und dafür hast Du mein vollstes Verständnis.
Ich habe das nach meiner ersten, zweiten und dritten Kopf-OP gern und immer lieber getan. Nach der 4. OP und 2. Bestrahlung musste ich meinen geliebten Beruf aufgeben. Mit der sehr langen Hoffnung, wieder einsteigen zu dürfen. Es ging nicht. Nach einem Jahr suchte ich mir etwas, wo ich eine Stunde in der Woche etwas Gutes für andere tun konnte. Noch ein Jahr später kamen zwei Wochenstunden im Wohnort hinzu. Dann kam die 5. OP, viele Folge-OPs, ein Jahr später war endlich die Nachbestrahlung des gewachsenen Resttumors möglich und nun wächst das Sch...ding wieder. Meine Lebensqualität ist vielleicht bei 20 %.
Aber die Hirntumorforen sind möglich. Da kann ich für viele etwas Gutes tun. Ich wollte das nie. Die Sch... WHO III-Dinger nicht und das Wissen darüber auch nicht. Aber nun habe ich es nunmal und es wäre nicht so sehr sinnvoll, das für mich ganz allein zu behalten, womit ich anderen helfen kann (wenn sie mich nicht falsch deuten, was in diesem Forum gern mal vorkommt, aber dafür bin ich nicht zuständig ...)
Ich wünsche Dir vollen Ernstes, dass Du mit sinnvollen und hilfreichen Mitteln und Methoden Deine Lebensqualität wieder bekommst oder sie sich zumindest so gut entwickelt, dass Du gut damit leben, arbeiten und bitte auch genießen, Urlaub machen, feiern kannst.
KaSy