Hallo Ihr Lieben,
ich bin momentan in einer für mich sehr schwierigen Situation, vielleicht aber auch nur stressbedingt etwas überlastet.
Mein Mann hat ja im Juni die Rezidiv OP hinter sich gebracht, es ging ihm relativ gut, die Chemo begann.
Seit drei Wochen kam es zu einer stetigen Verschlechterung seines Allgemeinzustandes, er konnte kaum gehen, nur Trippelschritte, Inkontinenz und Verwirrtheit. Das wurde so schlimm, dass er in der letzten Woche ins Krankenhaus kam.
Nach 10 Stunden Notaufnahme, landete er endlich in der Neurologie.
CT wurde gemacht, MRT soll die Tage folgen, dazu wurden Ultraschall von Leber und Bauch gemacht, da seine Blutwerte nicht gut sind.
Meine Einwendungen, dass sich doch irgendwas im Kopf stauen müßte( ich meinte Alltagshydrozephalus ), wurden vom Neurologen vorsichtig bestätigt, man müsse aber das MRT abwarten
Der Neurochirurg meint, das Hirnwasser läuft ab, das wäre im CT zu sehen.
Jetzt bekommt er dort Physiotherapie, aber gehen kann er alleine überhaupt nicht und die Verwirrtheit nimmt zu, er kann nicht mal mehr das Telefon betätigen.
Ich bin jetzt in der Situation, dass ich ihn nicht jeden Tag besuchen kann, denn wir wohnen 70 km entfernt von der Klinik, das Geld ist knapp und deshalb muß ich auch den Onlinehandel forcieren, den wir uns aufgebaut hatten, bevor es zu der Krankheit gekommen ist.
Dazu kommt, dass ich im letzten Jahr selber mit Vorhofflimmern ( stressbedingt ) im Krankenhaus gelandet bin und ich jetzt auch etwas an meinen Körper denken muß, wir sind nicht mehr die Jüngsten ( 60 und 64 Jahre alt ) und wenn er erst wieder zu Hause ist, bin ich den ganzen Tag eingespannt.
Gestern war er sehr enttäuscht, als ich sagte, dass ich heute nicht komme.
Leider haben wir auch keine Verwandtschaft oder Freunde, die ihn dort besuchen könnten.
Jetzt habe ich ein furchtbar schlechtes Gewissen und habe die ganze Nacht nicht geschlafen, weil ich nicht weiß, was ich machen soll.
Wie handhabt Ihr das denn so?
Bin ich zu egoistisch?
LG
Muschelsucherin