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tonton

Hallo,

ich kann einfach nicht abschließen. Ich habe über meine verstorbene Mutter schon berichtet.

Ich lese immer noch sehr viel übe diese schreckliche Krankheit.

Ist das normal?

gruß
tonton

alma

Hallo tonton,

normal - nicht normal: egal. Vielleicht geht es um das ständige Wiedererleben zur Bewältigung. Bleib einfach hier, so lange es für dich wichtig ist.

Alma.

Carbonmaus

Hallo Tonton, kann mich Alma nur anschliessen. Fuehl dich umarmt. Gruss silke

Sira73

Hallo Tonton,

was bedeutet "normal"... Auch ich lese noch so viel - auch nachdem mein Papa erlöst wurde... Es war unendlich traurig ihn so leiden zu sehen... Diese Krankheit ist so grausam...

Wahrscheinlich ist es wirklich so wie Alma so schön schreibt...

Die 4 Monate seiner Krankheit waren für unsere ganze Familie eine so intensive Zeit... und ich möchte von der Zeit des Abschieds auf der Palliativstation der Jankerklinik in Bonn nicht eine Sekunde missen. Ich bin sehr dankbar für meine Familie...

Alles Liebe
Simone

gramyo

Liebe Tonton,

fühl dich umarmt und wie du ja siehst, bin ich ja immer noch im Forum.Ich denke, wenn man sich einmal mit der Diagnose Hirntumor, insbesondere Glioblastom, auseinander zu setzen hatte, kann man nie so ganz sich von diesem Thema verabschieden.

Dieses Forum ist , zumindest von den sehr einfühlsamen Menschen hier, eine wirkliche Hilfe, seine Trauer zu verarbeiten. Schreibe einfach so lange und schildere doch deine Gefühle bis innerlich keine Fragen mehr offen sind und du meinst, "ohne uns, leben zu können".

Fühl dich auch von mir wieder herzlich begrüßt
deine Gramyo/Claudia mit Burkard im Herzen und Leben...für immer...

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Liebe Simone/Sira,

auch an dich herzliche Grüße

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Tessa_1993

Hallo Tonton,

mir geht es ganz genau so wie Dir! Mein Vater ist Mitte Januar, nur zwei Monate nach der Diagnose, gestorben. Auch ich bin mindestens jeden zweiten Tag - lesenderweise - im Forum unterwegs, kann nicht loslassen. Ich glaube auch, dass es an dieser besonderen Diagnose liegt, an dem heftigen und unbarmherzigen Verlauf der Krankheit.

Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich nicht die Einzige bin, der es so geht!

Sei herzlichst gegrüßt von
Tessa_1993

Devdas

kann dich so gut verstehen
man kehrt immer hierher zurück
deine erfahrungen
werden viele
hier
bereichern,trösten
du selbst wirst trost finden

Devdas

keats

Lieber Tonton,

ich selbst bin von einem Tumor betroffen, aber es geht mir sehr gut. Ich möchte deswegen auch gerne Hoffnung verbreiten. Aber Hoffnung haben, wenn jemand, den man geliebt hat, verstorben ist, ist schwer.

Mein eigener Vater starb 1997 und ich habe mich immer daran festgehalten, dass er sagte: alles im Leben brauch seine Zeit und ein gutes Zeitmass ist die Natur. 1 Jahr, einmal Frühling, Sommer, Herbst und Winter und dann wird es leichter.

LG, Renate

Eule

Lieber Tonton, Liebe Tessa,

mir geht es wie euch, mein Papa ist am 12. Januar, auf den Tag genau 4 Wochen nach der Diagnose verstorben. Alles ging so schnell, dass ich erst "im Nachhinein" anfangen konnte, mich wirklich mit der Krankheit und den Folgen auseinander zu setzen. Und dabei hat mir das Forum unendlich geholfen. Das Gefühl, nicht alleine zu sein mit dieser Krankheit.

Seitdem bin ich auch lesenderweise hier unterwegs: So viele liebe Menschen hier, die es schaffen, auch die eigenen Gefühle irgendwie in Worte zu fassen, die helfen zu verstehen, die trotz der Krankheit mit ihrem positiven Umgang neue Sichtweisen eröffnen, und deren Geschichten man auch Monate danach nicht einfach wieder loslassen kann...

Alles Liebe,
Steffi

gramyo

Ihr Lieben alle,
die einen geliebten Menschen in einer andere Dimension haben.....

sehr berührend finde ich es, dass sich so langsam hier Menschen in diesen thread einfinden, die ihre Trauerarbeit und die aufkommenden Gefühle hier niederschreiben.

Gerne möchte ich euch ermutigen, das weiterhin zu machen. Aus meiner Erfahrung hilft es uns "Hier - Gebliebenen" , nimmt auch immer mehr die Angst vor dem Ende auf dieser Welt und hilft denen, die diesen Weg gehen werden.

Fühlt euch alle gedanklich lieb umarmt , gut verstanden und lassen wir uns gegenseitig ein liebevoller Halt sein

denkt eure Gramyo mit Burkard im Herzen und Leben...für immer...

facinas

Hallo tonton
Mir geht es genauso... ein zurück zu den unwissenden Schafen unmöglich.
Der Krebs wird immer mehr zum Teil unserer Gesellschaft und davor dürfen wir die Augen nicht verschliessen....

wir kämpfen für unsere liebsten - das sind wir ihnen und uns selbst schuldig.

Welle2013

Liebe tonton,

nein, es ist nicht normal! Weil weder Deine Mutter, die grausame Krankheit oder Du "normal" seid.

Aber ich frage es mich auch, oft denke ich, es wird Zeit, nicht mehr hier zu sein. Um auch mit dieser Krankheit abzuschließen. Jedoch ist es eben gar nicht abschließbar. Diese Krankheit hat Dir Deine Mutter genommen: Deine Wurzeln, Dein Nest, Deinen Engel...

Mir geht es aber so, daß ich nicht mehr alle Threads lesen kann. Manche klicke ich gleich weg. Kann es nicht ertragen, zu lesen, wo liebevolle Menschen versuchen zu begreifen und zu kämpfen....

Das ist wohl Selbstschutz vor den Vorwürfen und Fragen, die ich mir jede Minute stelle. Und diese Minute dauert in der Regel ca. 24 Stunden.... Es dreht und dreht, aber es waren auch die entscheidensten Monate meines Lebens, die mich also auch nicht loslassen (können, sollen, werden), es waren die tragischsten und die traurigsten, die schönsten und die verzweifelsten....

Das ist die einzige Hoffnung, die ich habe!

LG, die Welle

"Was ist wichtiger: Lieben oder geliebt zu werden?" oder anders "Welcher Flügel ist für einen Vogel wichtiger, der rechte oder der linke"

gramyo

Ihr Lieben ,

eine Geschichte aus dem Buch von
Anthony de Mello "Im Hier und Jetzt liegt alles"

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"Eine Frau,die über den Tod ihres Sohnes verzweifelt war, kam zum Meister, um getröstet zu werden. Er hörte ihr geduldig zu, als sie ihm ihr Leid klagte.

Dann sagte er sanft:"Ich kann deine Tränen nicht trocknen, meine Liebe.
Ich kann dich nur lehren, wie du sie heiligen kannst".

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Alles Liebe wünsche ich euch für den heutigen Tag
eure Gramyo mit Burkard im Herzen und Leben...im Hier und Jetzt...

stefanie

Hallo, mir geht es genauso. Meine Mutter ist nach sieben Monaten Gliobastom im Juni 2013 mit 70 Jahren verstorben und ich finde mich immer lesend bei diesem Forum wieder. Sie starb fassungslos, verzweifelt und darueber komme ich kaum weg. Mit Trost oder Glauben durfte ihr keiner mehr kommen.

gramyo

Liebe Stefanie,

fühl dich in diesem Kreis der "hier, auf der Erde Lebenden" willkommen geheißen.Es ist gut, dass du eine leider nicht so gute Art des "gehens" schilderst.

Nun , zum:" ich komme nicht darüber hinweg.... Man kommt auch nicht darüber hinweg.... Allerdings ändert sich mit der Zeit, und die ist bei jedem völlig unterschiedlich, die Sichtweise und auch das Lebensgefühl.

Wenn du sehr starke Probleme in deinem Leben hast, würde ich unbedingt neben dem hier lesen und schreiben , mir einen Termin bei einem Psychoonkologen holen , oder suche Kontakt in einer regionalen Trauergruppe.

Hoffentlich siehst du es nicht als indiskret an, aber das ist es wirklich nicht.... Warum glaubst , meinst du, dass deine Mutter fassungslos und verzweifelt starb?
Vielleicht würde es dir und uns helfen und dir Erleichterung bringen, wenn du es erzählen würdest;oder einer Person deines Vertrauens.

Allen, mehr oder weniger "stillen Lesern", möchte ich Mut machen, hier zu schreiben, oder weiter zu schreiben.
Für einige schreibe ich hier zuviel und schon zu lange. Aber ich bin froh, dass es dieses Forum gibt und es hilft einem sehr für sein weiteres Leben.Das ist meine Erfahrung.

zum Abschluss möchte ich wieder eine Geschichte aus dem Büchlein
"Im Hier und Jetzt liegt alles" von Anthony de Mello
schreiben.
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"Lebe vor dem Tod
An jenem Tage ging es während der öffentlichen Versammlung bei allen Fragen um das Leben jenseits des Grabes.
Der Meister lachte nur und gab keine einzige Antwort.

Seinen Schülern, die wissen wollten, warum er auswich, sagte er später: "Habt ihr nicht bemerkt, das es ausgerechnet diejenigen sind, die nichts mit diesem Leben anzufangen wissen, die ein weiteres , ewig währendes wollen?

"Aber gibt es nun Leben nach dem Tode oder nicht?" beharrte ein Schüler.

"Ist da Leben vor dem Tod? - Das ist die Frage!" sagte der Meister hintergründig."
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Leben wir also... mit allen aufkommenden Gefühlen ....
denkt
Gramyo/Claudia mit Burkard im Herzen und Leben... Hier und Jetzt...

stefanie

Danke Gramyo fuer Deine Anteilnahme und Deine Gedanken, insbesondere des schoenen ersten Satzes.

Sie starb so fassungslos, weil sie immer gedacht hatte, dass sie alles richtig machen wuerde, also durch ihre sehr gesunde Lebensweise und vielem Sport etc. auf der "sicheren" Seite des Lebens zu sein. Sie dachte immer, sie habe alles im Griff und Probleme koennten geloest werden.

Diese Diagnose und ihr Verlauf traf sie wie ein Schlag. Die zunehmende voellige Unbeweglichkeit, die Hoffnungslosigkeit, der Umstand eines boesartigen, kaum beherrschbaren Etwas im Kopf, Aengste wegen Klaustrophobie im Zusammenhang mit der Bestrahlung und der Unbeweglickeit, starke Entstellung wegen Kortisons. Es stand auch im Raum, dass wir als Kinder mit schuld sein koennten an der Entstehung ders Tumors wegen bestehender Konflikte. Ich bin aber an sich sehr gut versorgt mit meiner Trauer und gehe zum Beispiel auch in einer Trauergruppe, suche die Gespraeche. Stefanie

Nicky

Hallo ihr lieben und auch tonton,

mein Mann ging am 20.02.14 von dieser Welt,nach 8 Monaten Kampf gegen das Glioblastom.
Ich hatte mich kurz vor Weihnachten hier angemeldet und werde auch hier bleiben,denn ich habe hier viele nette Menschen kennengelernt und wurde auch ganz toll hier aufgefangen ,als mein Mann gegangen war und ich die Beerdigung hinter mich bringen musste.
Deswegen finde ich es gut,das du wieder hier bist,tonton,wenn es dir hilft und du wirst auch sicherlich hier Trost finden,um das alles zu verarbeiten.

Nun habe ich mir,während der Trauerphase ein Ziel gesetzt....anderen Angehörigen helfen.
Den ersten kleinen Schritt habe ich getan und mich bei der Hirntumorhilfe gemeldet,daraufhin meldete sich eine ganz liebe Dame bei mir und nun bin ich aufgenommen und stehe als telefonischer Ansprechpartner für Angehörige von Glioblastom-Betroffenen zur Verfügung.
Wenn ich noch ander Dinge privater Natur erledigt habe,strebe ich auch eine Selbsthilfegruppe an,darüber habe ich schon in einem eigenen Thread berichtet.

Durch die Hirntumorhilfe habe ich viel Hilfe erfahren können und möchte auf diesem Weg ein kleines Stück zurückgeben =)

LG Nicole,die ganz tief in ihrem Herzen weiß,daß ihr Heinz-Willi nur vorausgegangen ist.

bolli

Hallo ihr Lieben,

Auch mir geht es so wie euch! Meine Mama (Schmetterlings-Glio IV) durfte nur 52 Jahre alt werden. Obwohl sie jetzt schon fast 6 Monate nicht mehr auf dieser Welt ist, bin ich trotzdem noch sehr oft hier im Forum.

Vor knapp einem Jahr haben wir die Diagnose erhalten und nicht's war mehr wie vorher. Es war eine schreckliche und leidvolle Zeit, aber auch eine sehr intensive Zeit voller Liebe, Verzweiflung, Hoffnung, Schmerz, ....
All diese Erfahrungen zu verarbeiten ist auch mir erst jetzt Schritt für Schritt möglich, da man in der Zeit der Krankheit ständig "unter Strom" stand, und gar nicht richtig intensiv zum Nachdenken kommen konnte (und das war auch gut so-ich wäre daran zerbrochen).
Hier im Forum zu lesen und wenn möglich auch Menschen eine kleine Hilfe sein zu können, die sich nun leider in der gleichen Situation befinden, fühlt sich für mich momentan richtig an. Ich brauche die Konfrontation irgendwie, um das vergangene Jahr besser verarbeiten zu können.

Zur Zeit höre ich sehr oft das Lied "Haltet die Welt an" von Glashaus - es drückt meine derzeitige Situation perfekt aus - hier ein kleiner Auszug:

"Es fehlt ein Stück, haltet die Welt an
Es fehlt ein Stück, sie soll stehen;
Und die Welt dreht sich weiter und dass Sie sich weiter dreht
Ist für mich nicht zu begreifen merkt Sie nicht dass einer fehlt
Haltet die Welt an es fehlt ein Stück
Haltet die Welt an sie soll stehen!"

Meine Mama war ja die letzten Wochen in einem Hospiz. Von den Menschen dort - vor allem auch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen - , die uns in dieser schweren Zeit zur Seite standen, war ich sehr gerührt und beeindruckt. Ich habe mir vorgenommen, mich zukünftig in einem Hospizverein bei uns in der Nähe zu engagieren. Noch bin ich nicht so weit, aber sobald ich "stabiler" bin möchte ich einen Teil der Zuwendung zurück geben, die wir erfahren durften.

Ich bin sehr froh dass es dieses Forum und euch gibt und hier auch Raum für uns Angehörige ist, die ihre Lieben schon in eine andere Welt freigeben mussten.

Sonnige Grüße aus dem schönen München, Bolli

Linifeeee

Hallo tonton,
Mein Papa ist vor 1 1/2 Jahren an einem Glioblastom verstorben und das alles ist noch so akut, dass mir alles vorkommt als sei es gestern gewesen. Erst heute habe ich mich dazu entschlossen mich hier anzumelden und den Austausch zu suchen.
Ich kann dich zu gut verstehen. Für uns zerbröckelt die Welt, für andere dreht sie sich ganz normal weiter :(
Liebe Grüße,
Lini

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