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Thema: Biopsie

Michel1945
29.07.2019 12:16:09
Guten Tag allerseits,

1.:vor etwa 4 Wochen wurde bei mir ein Astrozytom 1 (mit Fragezeichen) diagnostoziert. D.h. eine genaue Diagnose steht noch aus.
Der Tumor sitzt nahe dem Sprachzentrum, eine OP scheint nicht möglich zu sein. Ein Neurochirurg empfahl mir eine Wach OP, um durch eine Biopsie den genauen Typus des Tumors bestimmen zu können.
Hat jemand eine Wach OP gemacht und wie sehen die Erfahrungen aus? War diese OP notwendig und wurde dadurch der Tumortyp erfolgeich bestimmt oder ist es ratsamer nichts zu unternehmen und abzuwarten? Gab/gibt es negative Erfahrungen?

2.:Ist jemand eine erfolgreiche Behandlung außer Bestrahlung und Chemo bekannt? Über Antworten freue ich mich.
Michel1945
AnnikaK
29.07.2019 13:03:41
Zu einer Wach-Op kann ich dir leider nichts sagen, aber ich denke, es ist schon wichtig, den Tumortyp genau zu bestimmen.
Hier im Forum sind ein paar Beiträge von Leuten, denen eine Brachytherapie beim Astro 1 geholfen hat. Da gibt es wohl in Köln einen sehr versierten Arzt.

Es gibt aber auch Fälle, in denen nur engmaschig kontrolliert wird, ob der Tumor wächst, das wird aber nur bei Beschwerdefreiheit gemacht.
AnnikaK
Prof. Mursch
29.07.2019 13:58:43
Wenn Sie tatsächlich 1945 geboren sind, ist ein Astrozytom WHO I sehr unwahrscheinlich.
Eine wach-OP ist in einer Klinik, die das oft macht, meist unproblematisch. Wenn Sie aber Zweifel haben, richtig beraten zu werden, sollten Sie zumindest die Bilder noch zu einer Zweitmeinung senden, besser noch, mit einem erfahrenen Neurochirurgen sprechen.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Flurina
30.07.2019 18:33:57
Hallo Michael1945,

Bei mir wurde 2017 im Juni eine Biopsie direkt am Hirnstamm durchgeführt. Ausser 2-maligem Auftreten von Schwindel, hatte ich keine neurologischen Ausfälle.

Nach der Biopsie hatte ich eine starke Facialisparese, eine Abduzensparese und starke Empfindungsstörungen des linken Beines bis zur Hüfte und bis heute Nervenschmerzen im linken Bein.

3 Monate Reha waren notwendig, das ich wieder einigermassen in die Welt entlassen werden konnte, ganz abgesehen davon, was eine Hirnoperation und auch " nur " ein Biopsie psychologisch für den Betroffenen bedeutet.

Ich habe immer gesagt, das ich gerne wissen möchte, was da in meinem Kopf ist, heute jedoch würde ich engmaschige Kontrollen vorziehen, bevor ich nochmals jemanden an meine Kopf lasse.

Es hat mein gesamtes Leben verändert.

Wünsche Dir Alles Gute

Flurina
Flurina
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