keats

Aufgrund eines Verdachtes auf Rezidiv im MRT im Februar bei der Verlaufskontrolle war ich beim PET-Scan, der den Verdacht bestätigt. Zur Bestimmung der Histologie wurde letzte Woche eine Biopsie gemacht.

In 13 Jahren seit meiner ersten und einzigen OP im Jahr 2010 hat sich viel getan. Vor der Biopsie wurde mapping gemacht, um genau zu bestimmen, wo mein Sprachzentrum liegt und das Motorikzentrum. Das hat mich sehr beeindruckt. Eine Biopsie am Gehirn ist immer noch ein gewisses Risiko aber mit Mapping wird auch das kleiner.

Ich warte jetzt auf den Befund. Da die WHO Klassifikation für Tumore seit 2010 geändert wurde, bin ich gespannt, was es jetzt ist.

Harte Nuss

Hallo keats,
dass Ergebnis des PET-Scan ist natürlich nicht erfreulich und das nach 13 Jahren.
Unter mapping kann ich mir nicht so viel vorstellen, kannst du es bitte etwas erklären.
Vor meiner Rezidiv OP Astro I-II 1990 haben sie glaube ich etwas ähnliches bemacht.
Verbessere mich bitte wenn es nichts mit deiner Untersuchung zu tun hatte.

Ich war damals schon sehr erstaunt, wie sich die Vorbereitungen für eine OP (erste 1981) geändert haben.

Ich hatte eine Untersuchung, bei der man mir ein Mittel in die Leistengegend gespritzt hat (was es war keine Ahnung).
Man sagte mir es geht bis zum Kopf.
Dann musste ich Fragen beantworten und sie konnten auf dem Bildschirm sehne wo mein Sprachzentrum liegt.
Erst danach wurde das Rezidiv (10 Jahre nach der 1. OP) entfernt.

Ich glaube PET-Scan gab es da noch gar nicht.
Unser Prof. wird es sicher besser wissen und wie die Untersuchung damals hieß, oder ob ich falsch liege. (Dann löscht bitte diesen Beitrag)

Ich bin mir fast sicher, dass es ein oder der "Vorläufer" war.

Gott sei Dank wird immer noch weiter geforscht und experimentiert.

Seit 1990 bin ich nach der Rezidiv OP in diesem Bereich ohne Befund.
War gestern zum MRT auch für diesen Bereich.
Besprechung danach gibt es nicht mehr.
Muss mit meiner Neurologin die Bilder am 26.3. anschauen.

Drücke dir feste die Daumen, dass du danach auch lange Ruhe hast.
Harte Nuss

keats

Hallo Harte Nuss,

Danke für deine Antwort. Sehr interessant, was du berichtest.

Beim Mapping musste ich vom Bildschirm Worte ablesen, so dass sie gesehen haben wo das Sprachzentrum ist. Ausserdem wurden Muskeln stimuliert, so dass man das Motorikzentrum erkennen kann.

Die Methode war anders als bei dir. Es handelt sich um die sogenannte navigierte transkranielle Magnetstimulation. Auf der Seite des rechts der Isar wo ich behandelt werde, gibt es dazu genaue Infos: https://www.mri.tum.de/pressemeldungen/ntms_kartierung

Neben der Biopsie wird noch eine erweiterte molekularpathologische Tumordiagnostik gemacht. Den Befund gibt es diese Woche. Und dann Therapiestart.

Dir auch alles Gute!
Keats

KaSy

Ich mische mich mal vorsichtig ein, ohne zu große Hoffnung zu machen.

Mapping kommt von "MAP" und das bedeutet "Landkarte".

Die Forschung über das Finden eloquenter* Hirnbereiche ist für einige dieser Regionen bereits seit längerem in der Praxis angekommen.

* Eloquente Hirnbereiche sind diejenigen, in denen wichtige Lebensfunktionen "gesteuert" werden.

Es wurde vor mehreren Jahren auf Hirntumorinformationstagen bereits darüber berichtet, dass es möglich ist, vor einer OP (oder jetzt bei keats vor einer Biopsie) von außen ziemlich genau herauszufinden, wo sich das Bewegungszentrum befindet und - ich war fasziniert davon - welcher Finger von welcher Stelle im Gehirn "angesteuert" wird. Das soll auch für das Sprachzentrum möglich sein. Das ist das "Mapping".

Für beide gibt es jedoch auch die "Wach-OPs".

Was noch nicht möglich ist, ist die eloquente Hirnfunktion "Sehen".

Praktisch nennt sich das "Navigation" während der OP. Es wird eine MRT durchgeführt, die sich als "Navigations-MRT" eignet und diese wird im OP-Saal auf einem großen Monitor gezeigt, sobald diese Sicht erforderlich ist. Die weiteren Daten aus dem "Mapping" können integriert werden. Es ist auch möglich, Nervenbahnen so darzustellen, dass sie während einer OP nicht berührt oder geschädigt werden.

(Ich habe das bei der Entfernung der Strahlenfolge "Atypisches Meningeom in der Ohrspeicheldrüse" erleben dürfen. Es wäre möglich gewesen, dass bei der Entfernung dieses bereits großen und von außen sehr deutlich sichtbaren Tumors die Gesichtsnerven betroffen sein könnten und dadurch eine dauerhafte oder vorübergehende Gesichtslähmung die Folge sein würde. Diese Katastrophe hat mir der HNO-Chirurg "wunderbar ausgemalt", aber er war tatsächlich derart genial, dass er das mithilfe dieser Navigation völlig vermeiden konnte.
Das Problem "Sehen" ist für die Neurochirurgen imner noch ein "Überraschungsei" und sie freuen sich jedesmal, wenn ich nach einer OP auf dem betroffenen Auge sehen kann, meist besser als zuvor.)

Ich wollte das hier erst nicht schreiben, weil ich keats nicht so genau kenne, dass ich ihr wegen des erfolgreichen Mappings für die Biopsie Hoffnung für eine erfolgreiche OP machen möchte, obwohl ich es ihr sehr von ganzem Herzen wünsche.

KaSy

keats

Hallo KaSy,

danke für deinen sehr aufschlussreichen Beitrag.

Auf der Info des rechts der Isar liest man, dass es Kartierung für Motorik erst gab und dann fürs Sprachzentrum. Dass es beim Sehen immer noch nicht so weit ist, wusste ich nicht.

Bei mir ist das Sprachzentrum betroffen und ich habe leichtgradige Dysarthrie und klosige Sprache. Ob es zu einer OP kommt, ist noch nicht klar. Mein Verstädnis ist, dass OP nicht zwingend ist, weil Radio, Chemo und Medikamentöse Therapie auch schon recht weit fortgeschritten ist.

Bald weiss ich mehr :-)

Harte Nuss

Ich drücke dir auf alle Fälle die Daumen egal was noch kommt.
@KaSy als 2013 mein Plattenepitelkarzinom im Nasenrachenbereich in Freiburg operiert wurde habe ich diese Klinik speziell wegen dieser Navigation ausgesucht. Gott sei Dank.
Meine KK hat mich zwar gefragt ob es eine Wunschklinik war wegen der Kosten aber zum Schluss wurde alles übernommen.
Bis bald in diesem Kreis

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.