Liebe Forenmitglieder,
ich benötige sehr euren/Ihren Rat. Bei meiner Oma (74 Jahre) wurde vor 1 1/2 Wochen ein bösartiger Hirntumor (MRT) diagnostiziert. Sie leidet unter bisweilen starken Psychosen und ich erkenne sie seit den vergangenen Tagen überhaupt nicht wieder. Es wurde über das Amtsgericht ein Eilbetreuungsverfahren angestrebt und mein Opa zum Betreuer bestellt. Nun verweigert meine Oma jedoch jegliche Eingriffe. Verzeiht mir, wenn ich euch/Ihnen dies alles recht laienhaft beschreibe, aber ich versuche mich grad erst im ganzen medizinischen Wirrwarr und den Fachbegriffen zurecht zu finden. Eine Operation ist laut Oberarzt nicht möglich, da der Tumor (links, frontal) sehr tief sitzt. Nun wurde für gestern eine Biospie angesetzt, um den Tumortyp zu bestimmen. Freitag konnten wir unsere Oma übers Wochenende nach Hause holen, jedoch hat sie sich Montag geweigert, wieder ins Krankenhaus zurück zu kehren (aufgrund ihrer Verwirrung und Psychose, denn als ihr Bruder vor 2 Jahren an Krebs erkrankt ist, hat sie ihm zu jeglicher Form der Therapie überredet), nimmt keine Medikamente mehr und will auch keine Therapie machen. Sie nimmt ihre wirkliche Situation nicht wahr, schiebt alles auf ihre Augenkrankheit, die sie seit 20-30 Jahren hat und die angeboren und inoperabel ist. Auch ein Gespräch mit beiden Oberärzten der Klinik hatte leider keinen Erfolg. Der Oberarzt, mit dem wir das Aufklärungsgespräch für die Biospie hatten und der Oma schon von Anfang an betreut, hat ihr direkt ins Gesicht gesagt, dass sie zu Hause sterben wird, ihr aber im Krankenhaus geholfen werden kann. Oma meinte dazu nur "Woher wollen Sie denn das wissen?!".
Ich weiß, einen wirklichen Rat kann man in solch einem Fall nicht geben, aber ich bin zu tiefst verzweifelt. Keine rationalen Fakten kommen an meine Oma heran und ich habe Angst, dass wir sie verlieren. Ich weiß mir einfach keinen Rat mehr.
Daher meine Frage: Sind bei euch/Ihnen ähnliche Problematiken bei Angehörigen aufgetreten? Wie gehe ich damit am Besten um und gibt es eine Chance für uns, unsere Oma zur Biospie zu bewegen? Wer war in einer gleichartigen Situation?
Vielen Dank für euer/Ihr Verständnis.
Kira