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Thema: Bipolare Störung und Hirntumor

Bipolare Störung und Hirntumor
wodka
25.11.2015 12:09:21
Hallo liebe Forumsmitglieder,

wer leidet wie ich an einer Bipolaren Störung und einem Gehirntumor?
Wie geht ihr mit dieser Doppelbelastung um?
Hat der Tumor bei Euch in die Manie, Depression oder zu Psychosen geführt?
Wie seid ihr medikamentös eingestellt?
Würde mich über regen Austausch freuen?

Schönen Tag und LG wodka
wodka
wodka
25.11.2015 17:31:50
Bin ich denn wirklich ein Einzelfall?
wodka
Mamamaus
25.11.2015 18:13:07
Hallo,

doch mein Mann hatte dadurch Psychosen. Ganz am Anfang vor der Diagnose war er eher wie Manisch, total überdreht und hat Dinge getan die er sonst nicht getan hätte. Er ist nun mit Valproinsäure und Risperdal gut eingestellt. Er hat ein Glioblastom.

LG Mamamaus
Mamamaus
wodka
25.11.2015 18:56:00
Hallo Mamamaus,
danke für die Mitteilung. Auch ich bin auf Risperdal gut eingestellt. Ich hatte drei Monate vor Diagnosestellung eine Psychose. Allerdings wurde ich bereits im Jahr 2000 bipolar diagnostiziert. Im Dezember 2011 wurde dann das Astrozytom II durch einen epileptischen Anfall entdeckt.
Leidet dein Mann noch unter Stimmungsschwankungen, sehnt er sich nach der manischen Zeit zurück?
Zieht ihn der Tumor eher in eine Depression?
LG, wodka
wodka
Mamamaus
25.11.2015 21:19:58
Er redet leider nicht über seine Gefühle. Ich habe eher so das Gefühl dass er etwas depressiv ist, ist ja aber auch kein Wunder bei der Diagnose Glioblastom Grad IV. Er war sehr aggressiv vor der Diagnose, hat man alles zum Glück in den Griff bekommen.

Leider kann ich Dir dazu nicht mehr sagen da ich nicht in seinen Kopf schauen kann und er über seine Gefühle nicht sprechen mag.

LG
Mamamaus
Roberta
25.11.2015 23:25:49
Vielleicht hilft das Dir weiter. Mein Sohn wurde im September 14 ( anaplastischer Astro III, rechts-fronto-insulär)) operiert. DANACH - und zwar unmittelbar nach der OP, stellte er fest- er ist wieder er. Ganz schleichend und über einen langen Zeitraum hinweg, hatte er an sich eine Wesensveränderung ( Depression vermutlich ) festgestellt.Er litt unter Selbstwertverlust, Ängsten . Wir haben nie etwas bemerkt (leider) er aber ist seit dem mit sich völlig im Reinen, Der Tumor war 6x5 groß und wurde zu ca. 95% entfernt. Nach 5 Tagen war er wieder aus dem Krankenhaus, geht seit Januar 15 wieder voll arbeiten (Anwalt), hat 10 Zyklen Termodal gut vertragen, hatte gestern sein MRT ( stabiler Verlauf-ohne Veränderungen) und ist ein glücklicher und positiv gestimmter Mensch. Er ist sich sicher, der Tumor hatte sein Lebensgefühl verändert- rückblickend über viele,viele Jahre hinweg.Ich weiß nicht, ob es bei Dir ähnlich sein könnte- zuerst der Tumor- der die bipolare Störung auslöste.?
Wünsche Dir alles Gute
LG Roberta
Roberta
styrianpanther
26.11.2015 21:10:22
Guten Abend Wodka !

Ich denke es hängt auch von der Lage des Tumors (u.a. wenn dieser links oder rechts vorne liegt) und der Einstellung und Vorerfahrung des Patienten ab.

Ich denke, da kann ein fachpsychiatrische Abklärung Sinn machen. Rein die Operation am Gehirn an sich, kann eine Hirorganisches Psychsyndrom (HOPS bzw. OPS) auslösen, welches ja viele Störungen beinhaltet. Oft vergehen viele Störungen nach der Zeit oder kommen bei neuerlicher Verschlechterung (Tumorwachstum, Progression, Rezidiv, Operation , Bestrahlung und Chemo, abhängig auch vom Alter ) wieder.

Es gibt viele andere Faktoren auch noch (Operation, Narbe, Medikamente. Umgang mit der Erkrankung an sich, Resilienz, Stressfähigkei des Patienten usw-....)

Der Umstand, möglicherweise früher zu sterben als angedacht kann "verrückt" machen. Muss aber nicht.
Viele haben ihr Leben den Umständen entsprechend sehr positiv in die Hand genommen. Da kann man viel machen. Psychoonkologische Beratung und Begleitung kann da helfen.


Alles Gute

styrianpanther
styrianpanther
Lara
08.12.2015 20:10:54
Hallo,

Hier steht was zu den psychischen Folgen und dem Ort des Tumors.

http://www.psychosoziale-gesundheit.net/pdf/Int.1-Gehirntumor_u._seel._Folgen.pdf

LG
Lara
Lara
08Wubob15
30.10.2019 00:48:46
Hier ist auch eine immer mal wieder kehrende Wesensveränderung mit meist Manischen,zusätzlich mit deutlich Bi-Polarem Störungsbild: Manisch+Affektive Störungsbild mit gelegentlich deutlich impulsiven und Affektiv gereiztem Verhalten, mehrmalige längere Aufenthalte in Psychiatie.
Wesentlich grausamer als eine OP des Hirntumors mit folgender Kombi Chemo+Bestrahlung zu durchleben.
Seit 7 Wochen erneut in Psychiatrie aufgetretene Manische Phase mit Schizo-affektiven Perönlichkeitsstörungen, Katagonischen Bewegungsmustern, jetzt gelindert aber weiter Bi-Polar Manisch+Affektivem Störungsbild.

Erstdiagnose war Astrozytom Grad II links frontal im Jahr 2009 1. OP, in 2017 2. OP, in 2018 3 OP. Rezidiv war wieder 1,5x2 cm in einem Jahr
zwischenzeitlich schneller wachsend deshalb Kombinationstherapie Chemo+Bestrahlung.
Jetzt erneut nicht eindeutige Auffälligkeiten im MRT. In 4 Wochen nochmals ein MRT anfertigen.
08Wubob15
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