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Thema: Bitte um nachhaltige Ratschläge zur Stabilisierung meines Gesundheitszustandes

Bitte um nachhaltige Ratschläge zur Stabilisierung meines Gesundheitszustandes
Leinwand
16.02.2017 13:23:26
Zu meinem Krankheitsbild:

Die ersten Anzeichen – obwohl an einem Akustikusneurinom noch keiner gedacht hatte – stellten sich bereits Anfang 1991 ein. Mir wurde, ohne Vorwarnung, plötzlich schwindlig, alles drehte sich sodass ich nicht einmal mehr selbstständig laufen konnte. Sofort ins Krankenhaus mit dem Rollstuhl zur Untersuchung, stationäre Aufnahme und Erstversorgung mit Cortison mittels Tropf, nach etwa einer Woche Entlassung ohne Befund.
Diese bzw. ähnliche Attacken wiederholten sich nach zirka Jahren mehrfach, ohne dass die wirkliche Ursache für mein Problem überhaupt erkannt wurde.

Nach mehrmaligen Klinikaufenthalten wurde dann im Mai 2006 in der Uni-Klinik Magdeburg der Tumor im linken Innenohr diagnostiziert. Nun ging alles relativ schnell, bereits im August 2006 erfolgte die OP in der erwähnten Uni-Klinik. Nach überstandener Operation, kamen dann die Reha-Maßnahmen und weitere ambulante Behandlungen. Es war besonders für mich und meiner Familie eine sehr schwere Zeit und eine große Herausforderung die körperlichen Einschränkungen schrittweise zu überwinden.

Nach vielen Wochen und Monaten bekam ich den Drehschwindel in den Griff und gewöhnte mich auch an die veränderte Hörtätigkeit (links kann ich seit der OP gar nicht mehr hören).
Offensichtlich wurden durch die OP viele Nerven beschädigt, sodass mein Gesicht anfangs erheblich verschoben war und das linke Auge Probleme machte. Organisch hat sich dies mit der Zeit verbessert, rein äußerlich ist jedoch das linke Auge nach wie vor etwas kleiner als das rechte.

Neben den erwähnten Sorgen stellten sich auch immer wieder nicht unerhebliche Kopfschmerzen ein. Eingeleitete Therapiemaßnahmen brachten bis heute keinen durchgängigen Erfolg. Aufgrund dieser körperlichen Einschränkungen kam im weiteren noch die Depression hinzu.

Da die jährlichen Nachuntersuchungen in der Uni-Klinik (gesamt sechs Jahre) keinen Befund ergaben, wurde ich von einem zum anderen Neurologen überwiesen.

Im Ergebnis wurden mir viele Vororttherapien zuteil aber letzten Endes mündete alles immer wieder in die Einnahme von Antidepressiva. Um meine Lebensqualität zu verbessern ist sicherlich die Einnahme solcher Psychopharmaka wohl notwendig. Durch die Nebenwirkungen „sausten“ plötzlich meine Thrombozyten in den „Keller“. Ergebnis: Überall am Körper stellten sich kleine und teils größere blaue Flecken ein. Konsequenz: kontinuierliche Vorstellung beim Hämatologen.

Ich bin aus den v.g. Gründen nach mit meinem Gesundheitszustand nicht zu frieden. Die Kopfprobleme (Lustlosigkeit, leichte bis starke Kopfschmerzen, Druck im Bereich des Kopfes sowie teilweise auch Schwindelattacken, Angstgefühle, allgemeine Unsicherheit und Übelkeit) begleiten mich seit Jahren. Schlimm ist, organisch wird nichts Auffälliges gefunden. Soweit ein kurzer Überblick.

Vielleicht erreichen mich auf diesem Wege ein paar Tipps und Hinweise die meinen gesundheitlichen Zustand verbessern könnten………

Vielen Dank im Voraus

Beste Grüße


gez. Leinwand
Leinwand
Mayla
16.02.2017 17:24:33
Nachhaltige Ratschläge zu erteilen, ohne medizinische Ausbildung, dich und deine Lebensumstände nicht zu kennen ist denke ich fast unmöglich. Ich gebe dir aber gerne Tips und Erfahrungen weiter.
Angst und Unsicherheit bekomme ich mit Meditation und Gebeten gut unter Kontrolle.
Ich habe gelegentlich mit leichter depressiver Verstimmung zu kämpfen, habe mir den Tag in Phasen eingeteilt, und wenn es so ist ist es halt so in dieser Phase, mich entspannt das, der Druck ist weg, Phase halt fürn A. Nächste Phase versuche ich mich wieder aufzurappeln.
Bei Lustlosigkeit setze mir ganz kleine Ziele, die ich gut erreichen kann (heute war es in der Sonne das alte Laub zusammenzurechen, den ganzen Rasen hab ich nicht geschafft, aber eine recht große Fläche) belohnt habe ich mich mit einer Tasse Kaffee und einem Stückchen handgeschöpfte Schokolade)
Wenn ich mich nicht traue alleine mal spazieren zu gehen, habe ich mir einen paar Leute organisiert die ich dann nach Begleitung frage, irgendjemand hat immer Zeit.
Moderate Bewegung und ein bisschen Sport, gute Musik, ein schönes Buch, vlt. singen hilft die Laune zu heben (damit kann man sicher keine Depression beheben).
Ich creme meine blauen Flecken mit nativen Kokosöl ein und habe den Eindruck das sie dann etwas schneller verschwinden, das behebt aber nicht einen schlechten Blutwert.
Ein guter Freund behandelt seine Kopfschmerzen mit Magnesium (er sagt ihm hilfts, ich habe aber da keine Ahnung) nur ein Tip aber bitte informiere dich da vor evtl. Einnahme eines Präparates.
Bei Übelkeit hilft mir eine leichte basische Kost, Fencheltee, und nichts was den Magen in Aufruhr bringt.
Schwer, aber positiv denken und mal aufzählen was dir an Gutem widerfahren ist ohne dein Zutun.
Ich wünsche dir das du den Weg für dich findest der dir gut tut
LG Mayla
Mayla
Leinwand
16.02.2017 19:20:02
Hallo Mayla,

recht vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich freue mich, dass Du versuchst mich in meiner Lage zu verstehen und mir einige Ratschläge für die Bewältigung des Alltags mitteilst. Ich werde die Hinweise mit dem Kokusoel und der basischen Kost auf jeden Fall ausprobieren. Den erwähnten Fencheltee trinke ich schon seit geraumer Zeit und der bekommt mir gut.

Es ist wirklich so, wie Du schreibst. Wenn ich unter Menschen bin und gute Gespräche führen kann, geht es mir besser. Ich nutze diese Möglichkeit so oft ich kann – suche bewusst den Kontakt mit anderen Menschen, habe zum Glück auch einige Bekannte mit denen ich mich treffen kann. Förderlich ist für mich außerdem auch Fahrradfahren.

Leider grübele ich oft und schaue viel in die Vergangenheit - anstatt mich mehr mit der Gegenwart und der Zukunft zu beschäftigen. Hieran muss ich sicher weiter arbeiten. Bestimmte gesundheitliche Einschränkungen annehmen und nicht immer infrage stellen – wie Du auch schreibst -„positiv denken“ ist bestimmt wichtig. Theoretisch ist mir so einiges klar aber, aber ………

Nochmals danke für Deine Mut Macher

Herzlichst

Leinwand
Leinwand
Mayla
16.02.2017 19:52:25
Danke, sehr gerne :)

Manchmal ist es an der Zeit, ein altes Kapitel mit einem Punkt zu beenden. Es bringt nichts, die Kapitel wieder und wieder zu lesen. Sie ändern sich nicht. Sie bleiben, wie sie geschrieben wurden. Dann ist es besser, ein neues Kapitel anzufangen, eine neue Geschichte zu schreiben mit neuen Zeilen voller Hoffnung und Vertrauen …

Hmm, das Leben ist nicht einfach, aber das hat uns ja auch keiner versprochen ;)
Aber, aber... das kenne ich nur zu gut, bei mir wird es mit viel Geduld und immer wieder versuchen besser, aber es muss nicht perfekt werden ;)
Mayla
Pomperipossa
17.02.2017 11:05:09
Hallo Leinwand,

welche Therapiemaßnahmen wurden denn bei Dir nach der OP und der Reha noch eingeleitet? Das sich Deine Fazialisparese verbessert hat, ist ein Erfolg.
Hat Dein HNO Arzt über eine CROS Versorgung oder andere Schritte (z.B. Cochlea Implantat CI) gesprochen?
Vielleicht können Dir die Ansprechpersonen der VAN (Vereinigung der AKN und NF2 Betroffenen) auch weiterhelfen. Mehr unter www.akustikus.de

Dein Körper hat sich durch die OP verändert. So wie Mayla schreibt, ist es auch ein Prozess des "Loslassens". Ich habe nach der OP eine Liste aufgestellt, was ich durch den Eingriff verloren und was ich gewonnen habe. Und dann für mich entschieden, diese 2. Chance zu Leben wiegt alle Nachteile auf.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft, Geduld und Zuversicht.
Beste Grüße
Pomperipossa
Pomperipossa
Leinwand
18.02.2017 10:19:56
Herzlichen für Deine Antwort. Ich melde mich später, mir geht es heute wieder nicht gut.

Gruß

Leinwand

P.S.: Die Email habe ich auch dankend erhalten.
Leinwand
asteri1
18.02.2017 22:40:08
Was nimmst Du an Antidepressiva? Ich habe sehr gute Erfahrung mit Opipramol gemacht. Schon in einer niedrigen Dosierung verschwinden meine "Druckschmerzen" im Kopf.
asteri1
Leinwand
22.02.2017 18:08:20
Hallo asteri1,

danke für Deine Post. Das erwähnte Medikament hat leider auch viele Nebenwirkungen. Ich bekomme bei der Einnahme gleichzeitig erhebliche Probleme mit dem Blutbild (Thrombozyten).


LG

Leinwand
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