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Chrispimael4

Hallo zusammen, Histologisch Anteile eines gegenüber dem reichlich miterfassten ortständigen Hirnparenchym mäßig scharf begrenzten zellreichen glialen Tumors mit ausgedehnten landkartenartigen Nekrosen. Die Tumorzellen imponieren teils rundlich, teils polygonal mit wechselnd breitem Zytoplasma und sehr pleomorphen rundlich- ovalen , häufig unregelmäßig konturierten und überwiegend hyperchromatischen Kernen. Immer wieder auch bizarre Riesenkerne. Immer wieder Mitosen . Fokal Gefäßproliferate mit einer Endothelhyperplasie. Diffuses Übergreifen auf das miterfasste Hirnparenchym, wobei sich auch in größerer Entfernung vom eigentlichen Tumor immer wieder atypische Zellen nachweisen lassen.

Die weitere immunhistochemische Aufarbeitung der Präparate zeigt eine wechselnd starke Positivität der Tumorzellen für GFAP und MAP2 . Dabei zeigen die Tumorzellen kurze unregelmäßige Cytoplasmafortsätze. Negative Reaktion für mutierte IDH1. Starke durchgängige Reaktivität für Vimentin. Zahlreiche Tumorzellen zeigen eine nukleare Akkumulation von p53 (70%). Die Proliferationsrate erreicht in den zellreichen Abschnitten 25 % . Damit bestätigt sich unsere Diagnose eines Glioblastoms.
Anschließende Beurteilungen:
Glioblastom ( WHO Grad IV ) - IDH - Wildtyp ( immunhistochemisch ) - mit mäßiger Metylierung des MGMT - Promoters

Ich bin Angehörige, mein Bruder, 57 Jahre erkrankte daran. Kann mir nun eventuell jemand erläutern was das alles bedeutet? LG Chrispimael4

Prof. Mursch

Ich glaube, das überschreitet die Grenzen eines solchen Forums.
Über die Prognose und Therapie eines Glioblastoms sollte Ihr Bruder durch die behandelnden Ärzte aufgeklärt werden.
Die Beschreibung bestätigt die Diagnose.
Eine Methylierung des MGMT ist eine eher günstigere Variante, weil der Tumor eher auf Therapien anspricht.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Chrispimael4

Epikrise
02/2018 Temporallappenresektion rechts, über eine modifizierte pterionale osteoplastische Kraniotomie in mikrochirurgischer Technik unter multimodalen Neuromonitorig am 22.2.2018( KRH NSK )
03/2018 Einleitung eines Ganzhirnratio
Einleitung einer begleitenden Chemotherapie mit Temozolomid 74mg parallel zur Ratio ( KRH SOH Onkologie)
Krallenhand links bei distaler Ulnarisparese nach Liegetrauma.
Mein Bruder lag aufgrund des Tumors 3 Tage bewusstlos in seiner Wohnung. Vorher hatte er einen Unfall mit dem Gabelstabler auf der Arbeit
Er wurde ins KKH Lehrte gebracht aus dem er abgehauen war.
Ich hatte 4 Jahre lang keinen Kontakt mit meinem Bruder ,er ließ keinen an sich ran und machte auch keinem mehr die Tür auf. Durch Zufall bekamen wir mit das er im Krankenhaus liegt und ein Hirntumor operativ zum Teil entfernt wurde ( wie viel, weiß ich nicht) mein Bruder sagte das alles gut sei und der Tumor gutartig sei,bis ich endlich mal mit einem Arzt sprechen konnte. So kam der Stein ins Rollen. Nun wohnt mein Bruder seit 03/2018 bei mir , meinem Mann und meinen 3 Kindern. Alleine wohnen kann er nicht mehr. I h kümmere mich um alles. Seine 60 gy hat er abgeschlossen sowieso das Temodal auch abgesetzt wurde. CT ist für den 14.05 geplant, MRT für den 22.05.
Gespräch am 31.05
Was wird auf meinem Bruder, meiner Familie und mich noch zukommen ?

Chrispimael4

Das ganze überschreitet auch meine Grenzen, danke für ihre Antwort. Also hat mein Bruder die Chance ,wieder ganz gesund zu werden?

Prof. Mursch

Nein, die hat er nach allgemeiner Statistik wohl nicht. Sie sollten mit dem Einverständnis des Bruders einen Termin mit dem behandelnden Arzt machen und sich alles erklären lassen.
Wahrscheinlich bekommen Sie hier auch noch wertvolle Informationen.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Schnupfel

@Chrispimael4

Du solltest ganz dringend einen Termin bei den behandelnden Ärzten ausmachen - Neurochirurgie oder/und Onkologie.
Dein Bruder hat sicher die 6Wochen Bestrahlung & Chemotherapie hinter sich. normalerweise wird bei dem "Abschlußgespräch dieser Therapie" über die weitere Therapie gesprochen. Ca. 4 Wochen später geht es mit der Chemotherapie weiter - je nachdem wie die Blutwerte sind. Vielleicht wäre es auch ganz gut wenn dein Bruder eine Reha machen könnte. Das kann über den behandelnden Arzt bzw. den Sozialdienst des KH beantragt werden.

Eine Heilung für diesen Tumor gibt es nicht. Wie der Verlauf sein wird, kann dir aber auch niemand garantieren. Es gibt positive Beispiele mit mehreren Jahren Überlebensdauer bei teilweise sogar relativ guter Lebensqualität aber auch Gegenteiliges - trotz "guter Tumormarker".....
Einige findest du hier im Forum, allerdings muss man sich da intensiv reinlesen....

Chrispimael4

Dieser Kampf ist total ungerecht ,ein unfairer Kampf. Sobald CT und MRT hinter ihm liegt, werde ich mit beim Gespräch dabei sein, zumindest bei der behandelnden onkologischen Schwerpunktpraxis. Mein Bruder wohnt bei uns und schafft bis auf die Tabletten und kochen alles alleine, deshalb ist es schwer zu verstehen, das es nicht so bleiben wird. Er sieht einfach nicht krank aus.

Chrispimael4

Am 14.05 ist CT und am 22.05 , MRT. Am.31.05 soll das abschlussgespräch sein,und wann er dann wieder Chemo bekommt, Bestrahlt ist vor 2 Wochen beendet worden, seine Blutwerte waren bisher immer sehr gut. Ich werde ihre Rat befolgen , dankeSchnupfel.

Chrispimael4

Mit der Reha sagte man , wolle man noch warten. Bis der weitere Verlauf fest steht

Chrispimael4

Hallo zusammen, mein Bruder seine Blutwerte sind echt super, er denkt das er damit die Krankheit besiegt hat. Für was ist das kleine BB ausschlaggebend?

KaSy

Liebe Chrispimael4,
die bei Deinem Bruder erfolgte Bestrahlung und die Chemotherapie können sich verschlechternd auf die Blutwerte auswirken.

Das ist zur Zeit bei Deinem Bruder nicht der Fall. Damit steht einer Chemotherapie, die am 31.5.2018 besprochen werden soll, nichts im Weg.

Es kommt jedoch bei einem Teil der Bestrahlten bzw. mit Chemotherapie Behandelten vor, dass sich die Blutwerte verschlechtern. Dann muss der folgende Zyklus der Chemotherapie verschoben werden, damit sich der Allgemeinzustand des Betroffenen nicht zusätzlich verschlechtert.

Das kann evtl. auf Deinen Bruder später im Verlauf der Chemotherapie noch zukommen, muss aber nicht.

Mit einer Heilung vom Glioblastom haben die guten Blutwerte leider nichts zu tun.

Ob es ratsam ist, ihm das mitzuteilen, weiß ich nicht. Vielleicht stürzt ihn diese Information aus seinem gegenwärtigen Optimismus in ein Tief. Evtl. ist es für Euch alle gut, wenn er die vier Wochen genießen kann, ohne die Wahrheit zu wissen?

(Ich würde es wissen wollen. Manch anderem tut es gut, sich geheilt zu fühlen - bis der Arzt sagt, dass die Therapie fortgesetzt werden muss. Eine Heilung erreicht man nicht, aber ein verlängertes Leben mit einer guten Lebensqualität ist möglich.)

KaSy

Chrispimael4

Liebe KaSy,
vielen lieben Dank für deine Antwort, ich denke auch,das wir ihn in seinem Optimismus lassen sollten,ich kann es ihm nicht sagen, dazu bin ich nicht im Stande. Wir werden jetzt das schöne Wetter genießen und das CT und MRT abwarten und dann schauen wir weiter. Ich Finde das er überhaupt nicht krank aussieht. Und ich habe Angst, das es schlagartig anders aussehen kann.

Chrispimael4

Hallo zusammen, MRT am 19.07.18.
Tumor erneut gewachsen, 4×4 cm groß. Nun soll nein Bruder morgen zum NordstadtKkrankenhaus kommen, wo über eine zweite Op gesprochen werden soll, mein Bruder meinte,er würde im Oktober wieder eine Strahlentherapie bekommen, laut meiner Information, verkraftet der Körper das doch nicht, oder Irre ich mich da ?
Und im übrigen, scheint die Chemotherapie gar nichts gebracht zu haben:(

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