Michael[a]

Hallo,

der 5 jährige Timo unserer Freunde soll nach der Diagnose eines inoperablen anaplastischen Astrocytoms WHO III mit einer Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie behandelt werden.
Am Montag soll die Behandlung, die für das Kind sicher eine erheblich Belastung bedeutet, beginnen.
Die Eltern haben hinsichtlich der Chemotherapie Bedenken wegen der Blut-Hirn-Schranke des Gehirns. Es gibt Veröffentlichungen, die behaupten eine Chemotherapie für Hirntumore sei wenig erfolgversprechend, weil die Medikamente den Hirntumor eben wegen der Blut-Hirn-Schranke gar nicht erreichen. Die Chemotherapie diene dazu eventuelle Metastasen zu bekämpfen. Nach Aussage der Ärzte sind im vorliegenden Fall Metastasen aber wenig wahrscheinlich. Also welchen Sinn macht dann eine Chemotherapie?

Weiß jemand genaueres? Danke im voraus.

Michael

Kay[a]

Die Blut-Hirn-Schranke ist tatsächlich ein Problem der Chemotherapie. Man geht allerdings bei vielen Strategien unter anderem davon aus, dass diese bei Hirntumoren gestört (teilweise durchlässig) ist, deswegen kann bei CT und MRT Untersuchungen ja auch Kontrastmittel, das in das Hirn sonst nicht eindringt, angereichert werden.
Gruß
PD Dr. Mursch
Bad Berka

Jörg[a]

Welchen Sinn eine Chemotherapie macht, sollte man die behandelnden Mediziner fragen. Ich glaube aber nicht, dass man eine Chemo durchführen würde, wenn Sie keinen Sinn machen könnte.

Matthias[a]

Lieber Michael,

als die Strahlenterapie bei meiner Claudia anscheinend nichts genutzt hat stand ich dem Nutzen einer Chemotherapie sehr skeptisch gegenüber, vor allem deshalb, weil man immer wieder gegenteiliges darüber hört. Bei Claudia scheint die Chemo (in Verbindung mit Johanniskraut) jedoch ganz gut anzuschlagen.
Trotz das man den zweiten Tumor in Berlin operieren könnte, soll diese Therapie vorerst ohne OP fortgesetzt werden, da der Glioblastomherd mit dieser Therapie innerhalb von 3 Wochen von einem Durchmesser von ca. 2,5 cm auf 2 cm zurückgegangen ist. Das eine Chemotherapie eine Belastung ist, das versteht sich von selbst. Nach dem Einnehmen der CCNU Tabletten ist bei Claudia 2 Tage Ruhe angesagt. Doch wenn es nützt... Ich empfehle Euch es auzuprobieren. Wenn Ihr nach ein paar Wochen keine Besserung zu verzeichnen habt, dann wechselt die Therapie. Hier in diesem Forum sowie in der Hirntumor Mailingliste wirst Du bestimmt fündig.
Nach der Prognose der Ärzte und dem katastrophalem CT Bild vom März müßte Claudia jetzt eigentlich nicht mehr unter uns verweilen, aber dank den zahlreichen Tipps und Adressen, die ich hier auf diesen Seiten gesammelt habe geht es ihr den Umständen entsprechend derzeit sehr gut.

Steht es durch, Ihr schafft es !

Matthias

Claudias Homepage: www.claudia-kohl.de

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