Hallo happyfungirl,
Deine Frage, ob das Blutungsrisiko im Alter steigt, kann ich Dir nicht beantworten. Kavernome bluten anscheinend, wann es ihnen gefällt. Bei meiner Mutter einmal im Kleinhirn, bei mir einmal rechts hinten und einmal im Stammhirn, bei meiner Schwester und meinem Sohn noch nie (zum Glück). Hast Du denn jetzt auch noch Beschwerden? Doppelbilder, Halbseitenläh-
mung o.Ä.? Es gibt hier im Forum einige, die schon mehrfach am Gehirn operiert wurden und nach einer ausreichenden Genesungszeit wieder im Berufsleben stehen. Es kann aber auch anders ausgehen. Das Stammhirn ist sehr klein angelegt und viele wichtige Funktionen werden von dort aus reguliert. Mein Neurochirurg hat von einer OP in dem Bereich dringend abgeraten, solange sich die Symptome der Blutung von alleine zurück bilden, weil man auf jeden Fall bleibende Schäden (Doppelbilder, Halbseitenlähmung) zurück behalten würde. Ich würde in dem Gebiet nur operieren, wenn ich durch eine Blutung dauerhaft diese Einschränkungen hätte und man sie durch die OP verringern könnte. Meine Mutter wurde zwei Mal am Gehirn operiert und hat es nicht schlechter weg gesteckt als ich. Wir haben beide Probleme im kognitiven Bereich: Konzentration, geteilte Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit, verminderte Belastbarkeit, Lärmempfindlichkeit, Wesensveränderung, Gangunsicherheit, gestörtes Gleichgewicht. Ich bin berufsunfähig und nach gescheiterter Wiedereingliederung seit zwei Jahren voll erwerbsgemindert. So muss aber nicht zwangsläufig kommen. Ich denke nur auf Grund meiner Erfahrung die ich gemacht habe, dass ich eine Operation vermeiden würde, so lange ein Kavernom keine Beschwerden macht, und /oder nicht eingeblutet hat. Und selbst wenn es mal blutet, ist es eine venöse Blutung, die langsam in einen geschlossenen Raum einblutet und schnell gerinnt. Die Beschwerden z.B. Kopfschmerzen, Schwindel, Lähmungen, treten langsam auf und es ist genügend Zeit, geplant zu operieren. Wie gesagt, andere haben mit ihrer Hirnoperation andere Erfahrungen gemacht. So oder so ist es eine große, schwere Operation und muss wohl bedacht werden, aber das tust Du ja gerade. Vor dem Hintergrund, dass Du eine junge Mutter mit Baby bist und in der Annahme, dass Du im Moment keine Ausfälle mehr hast, würde ich mich z.Zt. nicht operieren lassen aus Angst vor bleibenden Schäden. Wenn aber die Einschränkungen noch bestehen und Aussicht auf Besserung besteht und damit auf Verbesserung der Lebensqualität, Selbstbestimmtheit und Unabhängigkeit (wegen Doppelbildern nicht Auto fahren zu können, ist richtig ätzend, oder wegen der Lähmung das Baby nicht vollständig selbst versorgen zu können), würde ich es machen.
Ich hoffe, das war einigermaßen hilfreich und wünsche Dir alles Gute, zur Not hol Dir noch ne Zweitmeinung :-)
herzliche Grüße,
Iris