Da dieses mitunter sehr kontrovers diskutierte Thema immer mal wieder aufgegriffen wird, und Fragen von Angehörigen oder Betroffenen dazu gestellt werden, möchte ich auf zwei TV-Beiträge aufmerksam machen.
Ich glaube in dem anderen Beitragsstrang, in dem ich das bereits gepostet habe, ist es in der Vielzahl der Antworten untergegangen.
Für diejenigen, die sich ganz unvoreingenommen mit der Thematik beschäftigen wollen, kann ich zwei TV-Beiträge von 3sat empfehlen.
Beide Beiträge sind in der 3sat Mediathek kostenlos abrufbar.
(einfach "3sat Mediathek" und den Namen des jeweiligen Beitrags bei der bevorzugten Suchmaschine eingeben, oder den unten angegebenen links folgen, falls diese hier zulässig sind)
Beitrag 1:
"Scobel: Cannabis - Medizin oder Droge?" (ca. 60 Minuten)
link: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=56670
Inhalt:
"Hanf, aus dem unter anderem Cannabis gewonnen wird, gehört nicht nur zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit, sondern auch zu den medizinisch wirksamsten. Gert Scobel und seine Gäste diskutieren über die Geschichte von Cannabis und warum es verboten wurde."
Die Sendung beschäftigt sich mit den medizinischen Einsatzmöglichkeiten bei diversen Erkrankungen mit konkreten Fallbeispielen, dem jetzigen Forschungsstand sowie mit der rechtlichen Situation in Deutschland und im internationalen Vergleich.
In der Sendung kommen, Mediziner, Patienten, Suchtexperten und politische Vertreter zu Wort, darunter:
-Maximilian Plenert:
Diplom-Physiker und Patient, der mit Cannabis therapiert wird;
-Lorenz Böllinger:
Rechtswissenschaftler (ehem. Professor für Strafrecht und Kriminologie der Universität Bremen), Psychologe und Psychoanalytiker;
-Rainer Thomasius:
Professor am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf im Zentrum für psychosoziale Medizin, ärztlicher Leiter des deutschen Zentrums für Suchtfragen im Kindes- und Jugendalter, Suchtexperte;
-Bernd Werse:
promovierter Soziologe, tätig am "Center for Drug Research" des Instituts für Sozialpädagogik der Goethe Universität in Frankfurt am Main;
Beitrag 2:
"Cannabis gegen Krebs" (ca. 45 Minuten)
link: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=56820
Inhalt:
"Cannabisöl soll Krebs heilen, doch für die Herstellung des Öls werden Mengen von Cannabis benötigt, die in Deutschland illegal sind. Wird den Patienten ein wichtiges Heilmittel vorenthalten? Eine Erkenntnissuche"
Dieser Beitrag beschäftigt sich im Speziellen mit den Einsatzmöglichkeiten von Cannabis bei Krebserkrankungen (darunter auch Hirntumoren), und betrachtet die im Labor beobachteten antitumoralen und pro-apoptotischen Wirkung von bestimmten Cannabinoiden.
Auch in diesem Beitrag kommen Patienten, Ärzte und Wissenschaftler/Forscher (aus verschiedenen Ländern) zu Wort,darunter:
-Prof. Dr. rer. nat. Burkhard Hinz:
Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Rostock;
-Rick Simpson:
Patient, war an einem Basalzellkarzinom erkrankt,
Namensgeber des mittlerweile oft erwähnten "Rick-Simpson-Oil" (RSO)
-Dr. Manuel Guzmán:
Professor für Biochemie und Molekularbiologie der Complutense Universität in Madrid
-Natalie Yudkovskie:
Patientin die an Brustkrebs erkrankt ist und u.a. mit Cannabis therapiert wird;
-Dr. Itay Goor Aryeh:
Direktor des "Pain Management Centre" am Sheba Medical Centre in
Tel Hashomer, Israel, sowie Anästhesiologe am Beth Israel Hospital in Boston,Massachusetts (USA)
-Prof. Dr. Sven Gottschling:
Leitender Arzt des Zentrums für Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie am Uniklinikum Homburg-Saar,
(im Beitrag wird von ihm ein erlfjähriger Junge mit einem inoperablem Hirntumor vorgestellt, der mit einem Cannabisprodukt therapiert wird)
Es sind zwei sehr informative und sehenswerte Beiträge, die sich jeder kostenlos in der 3sat Mediathek anschauen kann.
Sie zeigen wie Cannabis jetzt bereits in der Medizin eingesetzt wird und zeichnen einen groben Abriss über den momentanen Forschungsstand und über die rechtliche Situation in Deutschland sowie im Ausland.
Darüber hinaus räumen die in den Beiträgen zu Wort kommenden Ärzte, Wissenschaftler und Patienten mit dem einen oder anderen Vorurteil
im Bezug auf Cannabis auf.