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Thema: CCNU+Procarbazin oder Strahlentherapie

CCNU+Procarbazin oder Strahlentherapie
Kopfblume
13.03.2014 18:47:24
Hallo, guten Abend,
ich bin ganz neu im Forum.
Hier kurz meinen gesammelten Daten:
Meine Diagnose von Februar 2010:
Anaplastisches Oligodendrogliom who° III

2010 -> Diagnose Hirntumor, dann OP im Februar 2010
Im Anschluß Chemotherapie mit Temozolomid (Temodal)
über ein Jahr.
2012 -> Diagnose Rezidiv, OP im Februar 2012
Anschliessend stereotaktische Srahlenherapie über 3 Monate.
Cortisongabe (Fortecortin)
11.2012 beidseitige Lungenembolie, anschliessende Heparinisierung
2013 Kein erneutes Tumorwachstum und bei sehr guter Gesundheit.
Februar 2014 Rezidiv Nr 2 (erneutes Tumorwachstum an den Rändern der
Resektionshöhle).

Nach dieser Diagnose, die ich gestern gestellt bekam, wurde mir von meinem behandelnden Neurochirurgen, folgender Vorschlag
gemacht: Chemotherapie mit CCNU und Procarbacin für 6 Zyklen.
Alternativ wird noch ein Besprechungstermin mit den Strahlentherapeuten
der Klinik vereinbart.
Nachdem ich mich über diese Chemotherapiemöglichkeit einigermassen informiert habe, würde ich gerne wissen, ob es zu dieser Art von
Behandlungen fundierte Vergleichsdaten und /oder Erfahrungswere gibt?
Die Nebenwirkungen scheinen mir sehr stark zu sein, im Gegensatz zur
Temodal-Therapie. Lohnt sich das Risiko?
Kopfblume
Prof. Mursch
13.03.2014 21:56:20
Eine Chemotherapie mit diesen Substanzen ist relativ effektiv bei oligodendroglialen Tumoren. Früher war sie mit Vincristin kombiniert ("PCV") Standard. Sie ist also keine "Verlegenheitstherapie".
Die Nebenwirkungen einer erneuten Bestrahlung sind auf Dauer ebenfalls nicht zu unterschätzen und Sie haben ja mit diesem Tumor keine aussichtslose Prognose.

Lassen Sie sich aber vom Strahlentherapeuten beraten.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Kopfblume
13.03.2014 23:06:14
Lieber Herr Prof. Mursch,

vielen herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Meine erste Strahlentherapie hat mich komplett
in die Knie gezwungen. Durch die Cortisongabe
habe ich das Cushing Syndrom bekommen und
alle Nebenwirkungen die man eigentlich hofft, nicht
mitzunehmen. Und Hirn wächst bekanntlich nicht nach.
Was meinen Körper betrifft, konnte ich viele OP, bzw.
Therapiefolgen durch Reha, Physiotherapie und Sport überwinden.
Aber die Hirnleistung hat doch sehr gelitten. Und die
bekomme ich auch nicht mit der Ergotherapeutin oder
mit dem Neuropsychologen zurück geholt. Also Fazit:
Für mich ist eine weitere Strahlentherapie eigentlich keine
Option. Aber Sie haben recht: Ich werde mich bald bei
den Strahlentherapeuten meiner Klinik vorstellen.
Besten Dank und viele Grüße
Kopfblume
Kopfblume
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