Guten Morgen whitedove !
Ähnliches erlebt...mhm, soweit ich als Betroffener mit einem Oligoastrozytom WHO II, nun ja ich schliesse mich als Betroffener in den Erlebnisschilderungen bzw. Erfahrungen mal Alma, TumorP und Pauli21 im Wesentlichen an. Ich kenne Phasen von mir nach meiner ersten OP, da erlebte ich mich ähnlich und in der gemeinsamen Nachbetrachtung mit meiner Frau würde sie wahrscheinlich deine Wahrnehmungen teilen.
In meiner Geschichte hat sich das positiv verändert und nach einer gewissen Zeit und mit Unterstützung und gemeinsamer Arbeit an den Schwierigkeiten gelegt. Ich habe da kein Heilrezept aber hier mein/unser Weg bzw. ein paar Spuren. Jeder Weg ist individuell, wirklich. Jeder von uns Menschen, ob Betroffener oder Angehöriger geht individuell anders mit den Anforderungen um. Das hängt von vielen Faktoren, der bisherigen Lebensgeschichte, den Sozialisationserfahrungen usw. ab. kein Weg gleicht dem anderen. Ähnlichkeiten ja, aber...
Also,
...sich Zeit nehmen, Ruhephasen alleine/Auszeit (für Betroffene und Angehörige),
...Yoga, Medidation, Qui Gong (als Übung die Selbstregulierungskräfte zu fördern)
...Abklärung der Medikation, in meinem Fall Epilepsiemedikament Levetiracetam
...später Unterstützung durch eine Antidepressivum zur
Unterstützung bei vermuteten Panikattacken
...psychotherapeutische Unterstützung für mich als Betroffenen alleine (Traumatherapie nach Peter Levine)
...Familientherapeutische/paartherapeutische Unterstützung zu zweit
(ImagoTherapie)
...viel wechselseitiges Verständnis, gemeinsame Gesprächszeit
...Information und Transparenz über die Erkrankung und die gemeinsamen Perspektiven (ehrliche Klärung de Begriffes gutartig und kommplett entfernt....)
Neben all diesen psychosozialen/Psychotherapeutischen Begleitprogrammen macht es Sinn zu schauen, welche Hirnregionen vom Tumor "beschäftigt" werden. Die Frontallappenbereiche links und recht sind Sitz der Persönlichkeit und es gibt Untersuchungen, Erkenntnisse und Erfahrungswerte, dass Verletzungen und Raumforderungen in diesem bereich durchaus temporäre Wesensveränderungen mit sich bringen.
Meine Psychiaterin meinte, dass das dann ggf. eine OPS vorliegt (organisches Psychosyndrom früher hirorganisches Psychosyndrom ), das einfach dauern kann und in dieser Zeit macht es Sinn sich und die Umwelt zu schonen, insofern ist das Wissen über diese Vorgänge vielleicht beruhigender. Im linken Frontallappenbereich seien die Auswirkungen möglicherweise unangenehmenr als rechts, diese Einschätzung teilte mir mal mein Neurologe mit. Bei solchen Einschätzungen bin ich persönlich gelassener, wie gesagt jeder Mensch ist verschieden...
...dann noch ein wenig Sport
...kein Alkohol, das relaxt nicht
...Liebe voller Umgang und gute gemeinsame Aktivitäten
...keine Erwerbsarbeit, bis es wieder Sinn macht
das von meiner Seite mal.
Vor allen veränderungsschritten braucht es Bewußtheit über die Notwendigkeit von Veränderung, das kann sicher dauern und braucht Zeit und kostet Kraft. Meine Frau und ich ,wir haben durchaus heftige Diskussionen geführt und sind uns mit all den Bemühungen schlussendlich verständnisvoll näher gekommen.
Das wünsche ich Euch von Herzen, Dir und Deinem Lebenspartner
Alles Gute allen Betroffenen und Angehörigen hier !!
styrianpanther