Hallo liebe Hoffnung/Birgit,
ich erinnere mich noch sehr gut an deine ersten Posting hier. Du machtest deinem Usernamen alle Ehre - Hoffnung!
So schwer es im Moment auch gerade scheint und woran das auch immer liegen mag, gib sie dennoch nicht auf.
Bleibe dabei!
Ist soweit aus medizinischer Sicht alles okay bei ihm?
Möglicher Weise ist es "nur" eine Phase, dass er sich erst wieder seelisch von den vergangenen Strapazen erholen muss, aber wichtig ist auch, dass man sich nichts gefallen lässt!
Wenn ich an meine Zeit nach der Chemo denke - Bestrahlung hatte ich keine - dann denke ich auch so Puhhh.... gut, dass ich Freundinnen hatte, die sich trauten, mir ungeniert ihre Meinung "zu geigen".
Okay, mein Lbensgefährte predigte mir das auch schon damals eine Weile, aber das nahm ich nicht für voll. Ich hielt es schlichtweg für Nörgelei. Das war es aber nicht!
Erst, als ich es von 2 Freundinnen hörte, glaubte ich es. Dann erst fing ich an zu überlegen, ob da tatsächlich etwas dran sei...
*rotwerd*
Naja, sie hatten Recht und ich bin froh, dass sie mir das so unverblümt an den Kopf knallten.
Allerdings wussten sie zu dem Zeitpunkt auch noch nicht, dass es keine heilung für mich geben wird und, dass es jeder zeit sozusagen wiederkomme kann. Aber das war gut so. Im Nachhinein gedacht, denn nur so konnten sie ohne Hemmungen mit mir umgehen. Anders hätten sie sich vielleicht nicht getraut mir alles so ehrlich zu sagen?!?
Ich weiß es nicht.
Wenn ich an meinen Vater denke, auch er hatte Phasen, in denen er mich mehr anschrie, als mit mir zu sprechen, aber ich hatte den Vorteil, dass ich etliche Kilometer weit weg war. So hatte er selber die Chance sich wieder zu "normalisieren" sag ich jetzt mal. Allerdings brauchte das manchmal auch etwas länger an Zeit, aber er schaffte es, weil er auch von Grund auf ein lebenfroher und positiver Mensch war.
Eventuell würde ich mit seinem behandelnden Arzt Mal ohne ihn sprechen, wenn es machbar ist. Vielleicht kann er euch noch ein paar Tipps geben, wie ihr etwas ändern, bzw. bei ihm etwas bewirken könnt.
Gebt aber bloß nicht auf und vor allem versucht es euch NICHT SO ZU HERZEN zu nehmen.
Bietet ihm Paroli, aber verletzt dabei nicht eure Persönlichkeiten, behaltet euren gegenseitigen Respekt dabei.
Macht ihr euch für ihn kein, wegen der heilen Welt, dann artet das nur noch schlimmer aus. Leider.
Es ist das ganze Gesamtpaket, was gerade aus ihm herausbricht, aber nur er alleine kann versuchen, aus dem Loch wieder herauszukommen.
Fühlt euch verstanden und lieb gedrückt.
Dir werden bestimmt noch einige andere hier ihre Erfahrungen mitteilen, die euch vielleicht helfen können.
LG Andrea *euchumarm*