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ustmar

Hallo alle zusammen!
Ich möchte hier erfahren, wenn jemand schon eine Chefarzt-Behandlung hinter sich hatte und weiß, wie es abläuft und wie eine gesätzliche Krankenkasse die Kosten übernimmt. Ich habe nächste Woche einen Termin beim Prof. Tatagiba in UniKlinik Tübingen (Zweite Meinung holen und OP-Termin vereinbaren). Wie ich gehört habe, er operiert nur Privatpatienten. Als gesätzlich versicherte habe ich keine Chance bei ihm mich operieren lassen? Wie hoch sind die Kosten, die ich selbst tragen soll, wenn ich diese Chance bekomme? Natürlich wird es bei jedem Fall individuell abgerechnet. Aber gibt es vielleicht irgendwelche feste Beträge? Ich habe 2 Caudaependymome in LWK 1-2, die entfernt werden sollen. Ich habe Angst vor der OP und Risiken und habe Angst, dass ich diese Kosten selbst nicht decken kann.
Ich bin sehr dankbar für jeden Rat und jede Information.
Liebe Grüße
Marina

antje0077

hallo,
warum fragst du nicht direkt vor ort? jeder fall ist anders denke ich!
alles gute dir!!
antje

Prof. Mursch

Die gesetzliche Kasse übernimmt alle Kosten der normalen, in Deutschland sehr guten Behandlung. Wenn Sie wollen, dass Sie im Einzelzimmer liegen und immer vom Chef behandelt werden, kann Sie das locker mal einige Tausender kosten. Das übernimmt Ihre Kasse in der Regel nicht.
Wenn Sie eine Operation vom Chef wollen, sollten Sie in der Klinik fragen, ob Sie nicht NUR die OP vom Chef bekommen und was Sie das kostet.

Andererseits: in fast allen Kliniken werden Sie auch als Kassenpatient von jemandem behandelt, der das kann ;-) .


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

SpinEcho

Der "Chefarzt" ist übrigens nicht immer der mit der meisten Übung. Besonders dann nicht, wenn er neben dem Operieren noch andere Aufgaben (Forschung, Lehre, Klinikbürokratie, etc) erledigen muss.

Die Profile der Neurochirurgen an der Uniklinik in Tübingen sehen nicht so aus, als ob man sich Sorgen machen müsste.

ustmar

Vielen Dank an allen, die mir geantwortet haben!!!
Ich möchte nicht im Einzelzimmer nach der OP liegen, sondern mit den erfahrenen, ruhigen Händen operiert werden. Ich habe hier schon gelesen, dass die Erfahrung vom Operateur sehr wichtig ist. Weil es eine erste OP in meinem Leben ist, mache ich mir natürlich viel zu viel Gedanken. Über den Prof Tatagiba habe ich gelesen, dass er einen guten Ruf in Deutschland hat.
Deswegen habe ich entschieden bei ihm eine zweite Meinung zu holen. Natürlich werde ich über die Kosten dort fragen und möchte hier die erste Vorstellungen über die möglich zu entstehende Kosten bekommen.
Noch mal Danke!

krimi

Hallo ustmar,

ich kann nur zustimmen, dass du vor Ort fragst.
Es kommt auch auf den Tumor und die Lage des Tumors an, ob nicht auch andere gute NCs operieren können.

Eine Freundin von mir wurde von Prof. Tatagiba auch als Kassenpatientin operiert. Da lag es eben an dem sehr seltenen Tumor und die komplizierte Lokalisation des Tumors. Andere Kliniken hatten abgelehnt bzw. sich nur in mehreren OPs an den Tumor gewagt.

Einer Zweitmeinung steht aber bestimmt nichts im Weg.

krimi

ustmar

Hallo krimi,

das heißt, wenn Prof.Tatagiba mir sagt, dass mein Tumor z.B. sein Kollege operieren kann und ich zustimme, dann übernimmt Krankenkase alle Kosten.
Wenn er mir anbietet von ihm mich operiren lassen, dann soll ich irgendwelchen Differenzbetrag selbst zahlen. Verstehe ich richtig?

krimi

Hallo ustmar,

sie OP meiner Freundin wurde von der KK bezahlt obwohl der Chef operiert hat.
Sie hatte keine Chefarztbehandlung.
Es ging ja darum wer traute und konnte diese OP durchführen.
Wenn der Prof. zu dir sagt ich operiere sie, dann ist das keine Chefarztbehandlung, sondern dann ist er derjenige der diese OP kann und seine Arztkollegen vielleicht noch nicht so viel Erfahrung damit haben.

Wenn er seine anderen Ärzte für kompetent genug hält und du ein gutes Gespräch mit Ihnen führen kannst, dann lass dein Gefühl entscheiden.

Ich wurde in der UKM operiert. Der Chef dort hat auch Deutschland weit einen guten Ruf und Patienten kommen von überall her. Durch das Vorgespräch mit dem NC hatte ich ein gutes Gefühl. Der mich operierende NC hat gute Arbeit geleistet.

Du kannst sicher sein, dass die anderen NCs gut von dem Prof. ausgebildet werden.
Nicht nur Chefs leisten gute Arbeit.

Dass du bei einer ersten OP und dann am Gehirn Sorge hast kann ich gut verstehen.
Frage bei einem Gespräch den NC wie oft diese OP an der Klinik bzw. von ihm schon durchgeführt wurde.
Schreibe dir alle Fragen auf die du hast. Wie z.B. nach der Vorgehnsweise etc.
Nimm auch eine Begleitung zu dem Gespräch mit. Das macht dich sicherer und du oder deine Begleitung notiert die Antworten.

Ich wünsche dir viel Erfolg.

krimi

Papillon28

Hallo Ustmar,
vielleicht solltest Du mal mit Deiner Krankenkasse sprechen, ob eine OP bei Prof. Tatagibar von Deiner KK bezahlt werden kann.
Wir hatten damit Erfolg, als die Rezidiv-OP meines Mannes anstand. Wir haben uns für das INI in Hannover entschieden, das ja eine Privatklinik ist.
Nach Rücksprache und Prüfung durch unsere Krankenkasse, hat diese eine Kostenübernahme zugesichert, jedoch nur bis zu der Höhe der Kosten, die in einer von der Krankenkasse empfohlenen Klinik anfallen würden.
Das hat wunderbar funktioniert, ist aber eine Einzelfallentscheidung gewesen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg!
LG
Papillon28

schulze72

Hallo Ustmar,
in meinem Verlauf hatte ich bisher zwei OP und eine Chemo. Die erste OP war PKV, die zweite OP und Chemo GKV. Ich habe mich in beiden fällen gut betreut gefühlt. In der Klinik gab es nur Doppelzimmer für alle Patienten. Als Privatpatient gabe es etwas Obst und Zeugs ans Bett, als Kassenpatient konnte ich es mir selber holen - dann hatte ich wenigstens Bewegung. Medizinisch und mit der OP sah ich mich eigentlich in beiden Fällen gleich gut und fürsorglich von den Krankenschwestern und -pflegern betreut.
In beiden Fällen lag ich eine Woche in der Klinik. Die Abschlussuntersuchung war jeweils Freitag. In beiden Fällen kam morgens / mittags der Stationsarzt und ein riesiges Team an Ärzten, Schwestern... für das Abschlussgespräch. Als PKV-Patient musste ich aber noch auf den Chefarzt warten, der sein Abschlussgespräch führte. Das war eigentlich das gleiche wie morgens das Team machte, nur kam der Chef erst abends, sodass ich erst am Samstag nachhause konnte. :-)
Als GKV-Patient wäre ich also (glaube ich) einen Tag früher entlassen worden, weil der Chefarzt später kam.
Ich fühlte mich also in beiden Fällen mit OP wirklich gut operiert und betreut in der Klinik.
Unterschied Chemo: jeden Cyclus 1 mal ca. 8 Stunden stationär; PKV = Doppelzimmer; GKV = Sechfachzimmer. Das ist mir für ein paar Stunden aber egal.
Kurz gesagt: Als PKV-Patient gab es ein paar Vorteile, fühlte mich medizinisch aber auch mit der GKV immer gut betreut.
LG Thomas

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