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klr1202

Hallo,
bei meiner Schwägerin wurde nach einer Tumorresektion (98%) die übliche Bestrahlung+TMZ Behandlung durchgeführt. Der Tumor ist während dieser Zeit dennoch gewachsen u. hat im Schläfenlappen u. am Thalamus neue Herde gebildet. Eine 2.Chemo hat zu starken Nebenwirkungen geführt u. wurde abgebrochen. Die Uniklinik Jena hat Sie entlassen. Sie liegt jetzt im Hospiz, wo Sie schmerzmäßig sehr gut eingestellt wurde. Trotz Lähmung der linken Seite (Arm, Bein) geht es ihr gut u. trotz leichter Verwirrungen kann man sich sehr gut mit ihr unterhalten. Die heutige MRT hat eine Größenzunahme am Schläfenlappen, weitreichende fingerartige Ödeme + Nekrosen ergeben. Der MRT Arzt rät zu weiterer Chemo: "...Alles oder Nichts.." Danach wird es ihr wieder sehr schlecht gehen. Wir möchten ihr einen lebenswerten letzten Lebensabschnitt gestalten. Chemo ja oder nein? Wir sind die Bevollmächtigten und müssen entscheiden...

gramyo

Hallo klr1202,

mein Lebensgefährte und ich sind in einer sehr ähnlichen Lage. Sind am Montag vor 2 Wochen aus dem Krankenhaus nach Hause gegangen ,mit der Aussicht, zu Hause zu sterben. Dann haben uns 3 Ärzte geraten, doch auch noch eine Chemo zu machen. Nach gutem Überlegen hat mein Lebensgefährte sich dazu entschlossen, obwohl die Aussichten auch n icht sehr günstig stehen. Aber wir denken, es ist ein Versuch wert und wenn nicht, wird jeder Mensch, auch deine Schwägerin von guten, verantwortungsvollen Menschen und vor allem mit Liebe und Zuneigung von eurer Seite sterben. Aber es besteht ja auch die Möglichkeit noch eine wertvolle Lebenszeit zu haben. Mit aufrichtigem Mit- Gefühl gramyo

klr1202

Hallo gramyo,

vielen Dank für Euren Zuspruch. Wir wünschen Euch ebenfalls viel Kraft.
Die letzte Chemo lief so furchtbar. Sie musste sich nur noch übergeben u. war so fertig, dass sie uns nicht mal mehr erkannt hat! Da fragt man sich, ist es das wert, es dreht einem das Herz um, sie so zu sehen. Ist das Lebens-Qualität o. dauert das Sterben so nur länger?

Die Frage wäre eben, gibt es noch andere Methoden. In Heidelberg läuft eine Studie, man setzt Viren zur Heilung ein u. hat wohl auch gewisse Erfolge erzielt...
Viele Grüße klr1202

alma

Das ist wirklich eine schwierige Frage. Was möchte deine Schwägerin denn? Oder versteht sie nicht, worum es geht?
Was würde man für sich selbst wollen? Noch nach jedem Strohhalm greifen, auch wenn die Lebensqualität durch die Behandlung schwindet oder einen Schlusspunkt setzen? Und in welcher Verfassung würde man sich wie entscheiden? Steigt der Lebenswille, wenn es einem sehr schlecht geht, oder nimmt er ab?
Was sagt denn das Personal im Hospiz? Die haben doch Erfahrung mit solchen Situationen. Und wie wäre es, die Chemo anzufangen und wieder abzusetzen, wenn die Nebenwirkungen zu stark sind? Dann hat man es wenigstens versucht.
Es ist schwer, da zuzusehen. Und auch noch mitzuentscheiden.
Der Nachteil bei laufenden Studien ist, dass das Medikament erst Jahre später zugelassen wird und verfügbar ist. Die Möglichkeit entfällt also.

Alma.

Toska

Hallo,
meine Mann hatte Dez.11 OP an Glio. Danach Bestrahlung und Chemo 6 Wochen lang, 4 Wochen Pause, wieder Chemo( 5 on 23 off Temodal).
In dieser Pause erneut ein Rezidiv 2. OP, durch schlechten Gesundheitszustand keine weitere Chemo.
MRT Juli zeigte wieder Wachstum. Nun keine OP mehr möglich. Da uns die Ärzte dazu rieten haben wir nochmals 2 Zyklen Chemo gemacht, im Juli und August 12. Erneut Infekte (Gürtelrose, Lungenentzündung) und eine erhebliche Verschlechterung des Allgemeinzustandes.
Nachdem wir im September bis November eine ganz schwierige Phase durchgemacht haben ist sein Zustand nun erfreulich stabil.
Seither haben wir uns aber gegen weitere Chemo entschieden, die Folgen waren eben nicht so gut.
Seit Juli greifen wir aber auch auf die Naturheilmedizin zurück und seit Oktober ist mein Mann auf Morphin eingestellt und hat eine gute Scherzbehandlung. Wir werden durch ein Palliativteam betreut.
Das letzte MRT(09/12)hat eine Tumorverkleinerung gezeigt.
Wir haben uns entschieden auch momnetan kein MRT machen zu lassen.
Die Belastungen dadurch wären entsprechend und an seinen Zustand würde das nichts ändern.
Zufrieden sind wir mit dem wie es aktuell ist und alles weitere lassen wir auf uns zukommen.
Wir haben uns so entschieden, aber jeder muß diese Entscheidung für sich selbst treffen.

Grüß an Alle und viel Kraft

klr1202

Hallo,
vielen Dank für eure Beiträge! Wir werden es noch einmal mit einer Chemo versuchen. Da ihr Allgemeinzustand besser ist, hoffen wir, dass sie es besser verträgt. Alma hat sicher recht, abbrechen kann man immer noch. Meine Schwägerin wird natürlich bei allem zuerst gefragt, aber die Antworten schwanken u. ändern sich eben oft, manchmal ist sie voll da u. manchmal in einer anderen Welt. Toskas Beitrag bestärkt uns darin, dass es keinen linearen Verlauf gibt und es viele up and downs gibt. Vor dem Hospiz hieß es, dass wir Glück hätten, wenn sie Weihnachten erlebt. Nun ist es schon Jan.
Sie ist ebenfalls sehr gut mit Morphinen eingestellt, zeigt wie wichtig ein gutes Palliativteam ist, das Hospiz war ein echter Glücksgriff! Hier wird sich wirklich toll um die Patienten u. Angehörigen gekümmert.

Viele Grüße
klr1202

Lackenkogel

Die Studie in Heidelberg betrifft Glio-Patienten, die ein Rezidiv bekommen haben.
Wenn Deine Schwägerin bereits im Hospitz ist, was soll sie noch mit einer Chemo? Erst recht, wenn ihr Allgemeinzustand besser geworden ist. Warum dies ändern? Wie Du schreibst, ist sie medizinisch sehr gut eingestellt. Chemo ist immer eine Megabelastung für den Körper und mit Langzeitnebenwirkungen "gesegnet".

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